Prolog/Epilog
Der Pavillon in der Nähe des Bambuswaldes bot etwas Schutz gegen die Sonne. Mit einem Seidenfächer wedelte sich der alte Mann kühle Luft zu.
„Das wird wohl ein heißer Sommer, wenn jetzt schon die Sonne so gnadenlos auf uns niederbrennt.“
Schwer ließ er sich auf den Hocker nieder, seine müden Knochen spielten ihm immer öfters einen Streich.
Tokugawa Ieyasu ließ seinen Blick über den Garten gleiten. Alleine deswegen war er den beschwerlichen Weg von der Residenz hergegangen.
Ein kleiner Bach plätscherte an dem Pavillon vorbei und floss in den großen Teich. Müde schloss er die Augen, welch ein beruhigendes Geräusch dieses Gurgeln doch war.
Leise raschelte der Wind durch den Bambus, hier und dort hörte er eine Zikade ihr Lied singen, nur unterbrochen von leisen Schritten der Diener die ständig in seiner Nähe waren.
Seit er den Zusammenbruch erlitten hatte, wichen sie ihm nicht mehr von der Seite.
Tokugawa stieß einen Seufzer aus „Noch einmal jung sein, das wäre was.“
In seinen Gedanken tauchten große Schlachten und noch größere Erfolge auf. Er hatte das Land vereint und in eine glorreiche Zukunft geführt.
Doch all dies war schon lange her, mittlerweile führten seine Nachkommen das Imperium mit starker Hand.
Gedankenverloren blicke er in den Garten und ließ sich treiben.
Nach einiger Zeit merkte Tokugawa, dass die Diener unruhig wurden.
Es wurde wohl Zeit, wieder in die Residenz zurück zu kehren – er hatte auch schon ein wenig Hunger bekommen.
„Kinjuu, ich möchte mein Mahl zu mir nehmen. Lauf schon mal vor raus und lass alles herrichten, ich komme in Kürze.“
Der angesprochene Mann verbeugte sich noch ein paar Mal und verschwand.
Auch Tokugawa richtete sich auf und begann seinen Spaziergang durch den Garten zu seinem Heim. Die Sonne stand mittlerweile schon tiefer und hatte schon ein wenig ihrer Kraft verloren. Kirschbäume säumten denn Weg, weiter vorne präsentierten Kiefern ihre perfekt geschnittene Pracht. Es war wahrlich eine Wohltat durch solch einen perfekten Garten zu schreiten.
Mit wenig Appetit verzehrte er sein karges Mahl und zog sich dann zurück.
„Ich bin heute sehr müde, ich sollte schon früher als sonst ins Bett gehen.“
Kaum lag Tokugawa im Bett, war er auch schon eingeschlafen.