„Liebe Genossinnen und Genossen… “, so beginnt seit mittlerweile mehr als vier(!) Jahren eine Let’s Play Serie des einzigen von mir verfolgten Youtubers, dem geschätzten Steinwallen. Es geht dabei um das Spiel Workers & Ressources: Soviet Republic.
Ursprünglich hatte ich mit dieser Reihe gefremdelt und die Aufzeichnungen nicht weiter verfolgt. Welche Gründe auch immer mich veranlasst haben, im letzten Dezember noch mal wieder reinzuschauen – irgendwie hat es mich gefesselt. Zunächst passiv, doch mein Versuch, innerhalb kürzester Zeit die bis dahin gut 300 Aufnahmen (mittlerweile steht Folge 400 kurz vor der Ausstrahlung) im Schnelldurchlauf nachzuvollziehen, bekam einen herben Dämpfer, als ich mir das Spiel im Januar, als es kurz im Sale war, selbst zugelegt habe. Mit mehr als 100 Stunden in 3 Wochen habe ich damit vermutlich schon mehr Zeit in das Spiel versenkt, als ich im ganzen Jahr 2023 mit Daddeln am PC verbracht habe. Die Begeisterung meiner Frau hält sich in Grenzen …
Das Spiel ist seit 2020 im Early Access, mittlerweile mit Version 0.9.0.11 steht es aber wohl kurz vor dem endgültigen Release. Es ist so einiges an Features hinzugekommen zum mir bekannten Stand aus den Videos (da bin ich erst bei Folge 100 mit Stand vom November 2020). Insbesondere der „Realistische Modus“, an dem ich mich hier versuchen werde, erhöht den Schwierigkeitsgrad doch sehr. Bei gleichzeitiger deutlicher Reduzierung der Geschwindigkeit im Voranschreiten des Städtebaus. Sämtliche Gebäude (mit Ausnahme einiger notwendiger Startgebäude, die aber alle eine eingeschränkte Qualität haben) müssen eigenständig mittels Selbstversorgung, also der Beschaffung von Materialien und Arbeitern, erbaut werden. Auch alle Straßen mit Ausnahme von unbefestigten Wegen müssen langwierig errichtet werden – und können während der Bauphase logischerweise nicht befahren werden.
Hier sind die Einstellungen, mit denen ich das Spiel bestreiten möchte:
Beim Startkapital habe ich keine Lust auf den schwierigen Start, weil der eine Optimierungsstrategie erfordert, die mir den Spielspaß nimmt. Das Spiel funktioniert so, dass man sämtliche Materialien und auch Arbeitskräfte aus dem Ausland importieren kann, sie aber durch Schaffung von Wohnraum und industriellen Produktionsketten auch selbst erzeugen kann bzw. irgendwann muss, weil nur durch Export (und später auch Tourismus, da kenne ich mich noch nicht mit aus) Einnahmen generiert werden können. Ich möchte aber wenigstens etwas Zeit haben, eine Infrastruktur zu entwickeln, die kostenneutral funktioniert.
[An dieser Stelle ein erster Hinweis an die Leser. Natürlich bin ich an Verbesserungsvorschlägen und Korrekturen, falls jemandem Fehler in meinen Prozessen auffallen, interessiert. Aber „bekannte Strategien“ a la „wenn Du schnell eine Produktionskette zum Beton aufbaust und diesen exportierst, wird Dein Rubel-Konto explodieren“ ignoriere ich aus Prinzip. Ich möchte eine eigene Strategie für das Bestehen der sozialistischen Republik entwickeln. Scheitern nicht ausgeschlossen.]
Zurück zu den Einstellungen. Drei weitere Einstellungen habe ich von schwer auf mittel reduziert, weil ich es nicht so mit Katastrophen (Feuer, Erdbeben) in Aufbauspielen habe. Und die Zufriedenheit der Bürger ist nach meiner bisherigen Erfahrung durchaus eine sensible Größe, die durch kleine Fehler im Management schnell mal deutlich sinken kann – diesbezüglich möchte ich die Auswirkungen etwas verringern. Die meisten Einstellungen kann man auch später im Spiel noch anpassen. Sollte es also zu leicht erscheinen, könnte ich hier noch nachbessern.
Im Müllmanagement die Abrissoption einzustellen, erhöht den Schwierigkeitsgrad deutlich, meiner Meinung nach. Ist ein Gebäude mal im Weg, benötigt sogar der Abriss inklusive Abtransport des anfallenden Schutts eine gewisse Zeit. (Ganz zu schweigen davon, dass man den Müll auch irgendwie entsorgen muss.) Sind Versorgungsinfrastrukturen wie Strom-, Wasser-, Abwasser oder Fernwärmeleitungen davon betroffen, kann das bedeutende Folgen haben. Mal schauen, wie ich damit klarkommen werde.
Nicht ganz sicher bin ich, wie sich die Option zur Fahrzeugverfügbarkeit auswirkt. Selbst in den Voreinstellungen für den realistischen Modus ist nur die Option in der Mitte ausgewählt. Ich gehe davon aus, dass z.B. ein Kipper, der in der Realität bis 1971 produziert wurde, nach 1971 nicht mehr gekauft werden kann, während bereits in meinem Besitz befindliche Fahrzeuge dieser Art aber natürlich weiterhin verfügbar bleiben. Ansonsten würde ich das noch anpassen. Aber bis erste Fahrzeuge nicht mehr verfügbar sind, ist es noch ein weiter Weg.