Die Situation ist allerdings nicht ganz dieselbe wie beim DB: Preußen hätte nach einer ersten Niederlage immer noch einlenken können und es wäre sogar denkbar gewesen, mit einem verkleinerten oder zerlegten Königreich weiterzumachen, während ein massiver nuklearer Erstschlag das Spiel für alle Beteiligten beenden würde. Auch die Bedeutung der nicht bespielten Gebiete ist eine andere: Während für den DB neben den Großmächten im Grunde nur noch Italien eine zentrale Bedeutung besaß, wurde der Kalte Krieg weltweit ausgetragen. Die USA und Sowjetrussland müssten also notwendigerweise an allen internationalen Brennpunkten Flagge zeigen, von Lateinamerika über Afrika und den Nahen Osten bis nach Ost- und Südostasien.
Mein Hauptgedanke ist aber tatsächlich die Spielbarkeit: Wenn SU und USA eng kooperieren sollten, könnte kein Staat sich ihrer Macht entziehen. Wenn sie (wie in der Realität) ihre Einflussbereiche in Europa mehr oder minder kooperativ abstecken, ist eine Wahl des Blocks für keinen Spieler mehr möglich. Die Supermächte müssen also - um überhaupt ein Spiel für die anderen zu ermöglichen - auf den vollen Einsatz ihrer Macht verzichten. Weshalb sollte sich ein Spieler darauf einlassen? Die sowjetischen Truppen standen im Herbst 1945 in ganz Osteuropa. Weshalb sollte ein Spieler sie zurückziehen und riskieren, dass diese Länder aus dem Ostblock ausscheren? Ich hätte mir übrigens auch ein Szenario für einen teilweisen Rückzug der Supermächte aus Europa ausgedacht.