Troja
Die Nacht vor dem Kennenlernen
Sie wanderte auf dem schwankenden Deck eines trojanischen Kriegsschiffes, welches auf hoher See fuhr. Die Wellen klatschten gegen den Bug und es war eine nebelige Nacht. Dany konnte kaum einen der Monde noch die Sterne erkennen. Auch sah sie nirgends Matrosen oder Wachposten an Deck. Sie suchte Kabine für Kabine ab, aber von den Maschinenräumen bis hin zur Kommandobrücke war keine Menschenseele an Bord. Neben dem sich von selbst drehenden Steuerrad lag das Logbuch des Kapitäns. Sie nahm es an sich und las darauf in großen Lettern „HMS Drachenkönigin.“ Weiter kam sie nicht zu lesen, weil sie glaubte eine Stimme zu hören. Eine leise Stimme, schwach und nur schwer wahrnehmbar, rief ihren Namen „Daenerys“, „Daenerys“.
Die so gerufenen folgte dem flüsternden Klang weg vom Kommandodeck hin zu der Kajüte des Kapitäns. Sie öffnete die eiserne Tür und trat ins Innere des Raumes. Mehrere Fackeln und Kerzen gingen schlagartig an und erhellten den bis dato dunklen Raum und sie traute ihren Augen nicht. Auf dem Bett saß ihr Odysseus, halb nackt und schaute zu ihr auf. Sie fiel ihm in die Arme. „Du bist zu mir zurückgekehrt. Nein, dein Tod war nur ein böser Traum und jetzt bin ich aufgewacht.“
Sie küssten sich leidenschaftlich, Dany genoss es nach all den Monaten wieder seine Lippen zu schmecken und seinen Bart zu spüren. Auf einmal löste sich der seidene Stoff ihrer Gewänder von ihrem Leib und sie stand nackt, wie die Götter sie schufen, vor ihrem Geliebten.
„Du träumst, meine Liebste“ antwortete jener ihr erst jetzt. „Dann will ich nicht mehr aufwachen.“ Sie küsste ihn erneut, öffnete seinen Hosenstall und setzte sich auf seinen Schoss. Dabei spürte sie wie er unter ihr hart wurde. „Um nichts auf der Welt.“ erneut küssten sie sich. Odysseus kämmte mit seinen kräftigen Fingern durch ihr silberblondes Haar und ließ sich sie mitziehend aufs Bett fallen. „Ich lass dich auch nicht mehr gehen, meine süße Dany.“ Nun spürte sie wie er zwischen ihre Beine in sie eindrang, wo sie mittlerweile auch ganz feucht wurde. Sie drückte ihr Gesicht gegen seine Brust und arbeitete sich mit ihren Lippen und ihrer Zunge bis zu seinem Hals vor. Seine Stöße in sie waren kräftig und brachten sie zum erbeben und keuchen. Sie richtete sich auf ihn sitzend auf und schaute in sein Gesicht. Die Haare und der Hals waren die gleichen, aber sein Gesicht war von einem nebeligen Schleier bedeckt und sie konnte es nicht mehr identifizieren. Sie wusste nicht einmal mehr, ob dies auch wirklich ihr Odysseus war...
Als sie erwachte, lag sie neben mit ihrer Zofe Irri in ihrem eigenen Bett in den königlichen Gemächern. Dunkel war es im Raum, dennoch konnte sie durch den hineinscheinenden Mond zumindest schemenhaft etwas erkennen. Irri schien zu schlafen und Dany fühlte sich nach diesem eigenartigen Traum seltsam erregt und so führte sie ihre Hand vorsichtig zwischen ihre Beine und spürte auch jetzt dort die klebrige Feuchte. Zunächst vorsichtig ließ sie ihre Fingerspitzen mit ihren unteren Lippen spielen, denn sie wollte die neben ihr schlafende Irri dabei nicht wegen. Doch sie dachte an ihren Traum, an ihren Odysseus und vergaß sehr schnell jegliche Vorsicht. Als Daenerys ein lautes Keuchen von sich gab, wachte Irri auf. Vielleicht hatte sie auch nicht richtig geschlafen. Wie dem auch sei bemerkte sie, was ihre Königin gerade machte. Dany hielt inne, als Irri damit begann den Stoff von ihrem Busen zu streifen und jenen mit ihrer Hand zu kneten. Während die Zofe sich die Brust ihrer Königin in den Mund schob und an ihre Knospe saugte, fuhr ihre andere Hand über Danys flachen Bauch und den Hügel silberblondes Haar hinweg zu der Stelle, wo noch Danys eigene Hand verharrte. Irri schob jene sanft zur Seite und ließ nun ihre Finger zwischen die feuchten und klebrigen Schamlippen ihrer Königin gleiten. Nach kurzer Zeit erbebte Danys kompletter Körper, sie spürte etwas, was sie so schon lange nicht mehr spürte und stöhnte lustvoll auf, schrie sogar. Sie atmete noch laut, als Irri ihr eine geruhsame Nacht wünschte, sich wieder unter der Decke einrollte und die Augen schloss. Doch sie konnte nicht wie ihre Zofe wieder einschlafen. Irris gleichmäßigem Atem lauschend lag sie noch immer wach. Zunächst fühlte sie sich nach dieser „Handarbeit“ total wohl, aber dann rief sie sich ins Bewusstsein, dass sie sich gerade von einer ihrer Dienerinnen und Freundinnen hatte befriedigen lassen. Etwas, was sie so nie tun wollte. Aber es war nach langer Zeit ein so schönes Gefühl uns so war sie innerlich ganz durcheinander. Kurzerhand stieg Daenerys vom Bett, griff nach dem Fell des weißen Tigers, welches ihr geliebter Odysseus ihr schenkte, nachdem er dieses Tier erlegt hatte. Sie erinnerte sich an die Geschichte. Der Tiger soll klüger als andere gewesen sein und schon vier von Odysseus Jägern gerissen haben, als er sich der Sache persönlich annahm. Ihm gelang es den Tiger zu überlisten und in eine Falle zu locken. Das Fell schenkte er dann ihr - seiner Königin. Vier Wochen später brach der Krieg gegen die Ajin aus...
Nur in das Tigerfell und der hauchdünnen Seite ihres Nachthemdes gekleidet wanderte sie nach draußen auf die königliche Terrasse und ließ sich am Fischteich direkt neben dem großen Zitronenbaum nieder, unter welchem auch Drogon schlief. Es war selten, dass der Drache Nachts zu Hause war. Oft jagte er, überflog die weiten Felder und wurde zum Schrecken irgendeiner einer verängstigten Schafherde. Das sanfte plätschern des Wassers und der Atem ihres schwarzen Kindes wirkten beruhigend auf Dany, die versuchte wieder ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen. Der Sternenhimmel war klar und das Klima angenehm mild. In Troja gab es selten richtig kalte Nächte und so musste sie eingehüllt in ihrem Tigerfell nicht frieren. - Ich will nicht Irri oder irgendeinen anderen Mann, ich will Odysseus wieder. Ihr Götter gibt ihn mir zurück.- mit diesen Gedanken fielen ihre Augenlider zu und sie schlief neben Drogon liegend am Fuße des mächtigen Baumes ein..
Dort fanden sie am nächsten Morgen auch ihre Zofen Doreah und Irri so vor – nur Drogon war mittlerweile verschwunden - und weckten sie sogleich. „Euer Gnaden, was macht ihr hier draußen?“
„Ich habe mich etwas ausgeruht“ antwortete Dany noch etwas verschlafen. „Heute ist der große Tag, wir müssen euch noch herrichten.“
Zusammen mit ihren Zofen ging die Königin wieder in ihre Gemächer, wo ihr bereits ein heißes Bad eingelassen wurde.
„Wart ihr wegen mir heute Nacht draußen?“ fragte Irri sie. - Sie denkt, dass ich wegen ihr raus bin. Gewissermaßen stimmt das ja auch... - „Neinnein...“ brachte Dany zur Antwort hervor. „Gut, ihr kommt mir heute deprimiert vor? Soll ich euch wieder etwas Freude bereiten?“ Sie schaute sie unschuldig aus ihren braunen Augen an. - In meinem Kopf dreht sich alles. Mein Herz gehört Odysseus, aber heute soll ich meinen zukünftigen Gemahl kennen lernen und dann kamst in der vergangenen Nacht noch du, natürlich bin ich durcheinander und nicht in guter Stimmung.- „Nein, ich will nicht, dass du mir so zu Diensten bist. Du bist meine Zofe und meine Freundin, nicht meine Lustsklavin.“
„So habe ich das nicht gesehen. Es war mir eine Ehre euch Freude zu bereiten.“
-wie es wohl auch vielen anderen wäre- Sie dachte dabei insbesondere an Memnon.
Dany stieg in das noch heiße Becken, in welches aus den Wasserspeiern, die wie marmorne Drachen aussahen und deren Augen leuchtende Rubine waren, immer noch Wasser floss. Ein heißes Bad hatte für sie immer etwas angenehmes und beruhigendes an sich. Selbst, wenn die Temperatur für andere schon viel zu heiß war, konnte sie noch problemlos reinsteigen. Während sie die Augen schloss und sich entspannte gossen Irri und Doreah ihr Milch und nach Früchten duftende Öle ins Becken, stiegen danach zu ihr dazu und wuschen sie von Kopf bis Fuß. Bis ihre Haut leicht rosig wurde. Denn an diesem Tag sollte sich nicht nur sauber und schön, sondern perfekt sein. Nachdem sie aus dem Wasser stieg, trocknete Doreah sie ab, während Irri ihr Haar kämmte, bis es sich wie flüssige Seide über ihre Schultern hinunter zu ihrer Taille ergoss. Bevor sie ihrer Königin beim Anziehen ihrer Kleider half, tupfte Doreah ihr noch etwas Rosenöl hinter ihre Ohren, auf die Knospen ihrer Brüste, unter ihre Arme und auf die Lippen zwischen ihren Beinen, während Irri ihre Nägel machte.
Dany kleidete sich heute in feinster hellblauer Seide, Irri legte ihr einen purpurfarbenen Mantel über die Schultern, welcher von zwei goldene Drachen zusammengehalten wurde, und Doreah half ihr die goldenen Sandalen, deren Verzierungen über ihre Waden hinaus reichten, anzuziehen. Ihre Krone war auf Hochglanz poliert und die Drachenköpfe auf ihr leuchteten in schwarzroten, grünen und weißgoldenen Farben. Extra zu diesem Anlass hatte Troilos welche von den elfischen Saphiren in eine goldene Halskette hineinarbeiten lassen, welche Dany nun neben weiteren Schmuckstücken, wie mit Amesthyten und Onyxsteine besetzte Armreifen, tragen sollte. „Die Saphire betonen wirklich auf ihre Art besonders die Farbe eurer Augen.“ Nicht nur der sie anlächelnden Doreah fiel dies auf, auch Irri nickte zustimmend.
Sie hielten ihr den Spiegel vor. „Ihr habt noch nie so wunderschön ausgesehen wie heute. Es wird schwer dies am Tag eurer Hochzeit noch einmal zu übertreffen.“
Es stimmte wirklich, sie sah heute besonders liebreizend und anmutig aus und eigentlich müsste sie sich auch so gut fühlen, wie sie aussah. Schließlich heiratet nicht jede Frau einen Prinzen aus einem so hohen Haus. Dennoch, ihr Herz war bei Odysseus und dies war ihr in jedem Moment bewusst und trübte ihre Stimmung.
Sie griff sich an die Saphirkette, welche um ihren Hals hing, und betrachtete sich die Steine zwischen ihren Fingerspitzen ganz genau. -Es stimmt wirklich, sie haben die Farbe meiner Augen.- Welche in einem schönen ins violette übergehende Veilchenblau erstrahlten.
„Seid wegen dem Prinzen unbesorgt. Ich hatte mal Gelegenheit mit seinem Bruder allein zu sein und er erzählte mir von ihm. Viel Gutes war darunter und die schlechten Seiten an ihm werdet ihr vielleicht sogar mögen.“ Dany konnte nicht mehr antworten, da im selben Moment Troilos und Memnon in ihr Gemach traten. Beide verbeugten sich. „Meine Königin, es wird bald Zeit. Habt ihr schon gefrühstückt?“ Troilos kam wie so oft direkt zur Sache, während Memnons Blick einen Moment lang auf ihren sich durch den feinen Stoff abzeichnende Busen verweilte und dann ihre Beine entlang zu ihren Sandalen und ihren Waden in den goldenen Verzierungen wanderte. Sie glaubte es zumindest einen Moment lang. - Unsinn, das bildest du dir nur ein. Er ist dein Ratgeber und Mentor, mehr nicht.-
Tatsächlich war die Eskorte des byzantinischen Königs nicht mehr weit. Als Daenerys den letzten Bissen ihres Frühstücks zu sich nahm, zogen sie gerade durch das Haupttor in die Stadt ein...
Prometheus ritt direkt neben seinem Vater, die wehenden Banner Byzanz und ihre königliche Standarte direkt voraus. Hinter ihnen folgten 300 Mann der byzantinischen Garde. Trojas Straßen waren breit, seine Mauern und Zinnen mit Gold beschlagen, welches in der Sonne glänzte und wohl auch jeden Feind blenden würde, der die Mauern stürmen will. Wie auch die anderen war Prometheus von den altehrwürdigen Bauwerken Trojas beeindruckt. Es war die Mutter Roms und damit auch die ihre.
Entlang der Straße standen die Trojaner, hießen sie willkommen und winkten ihnen zu. Olivenzweige und Blütenblätter wurden auf die vor ihnen liegende Straße geworfen. Auch Prometheus hob seine Hand zum Gruße und musste lächeln bei diesem Empfang. Obwohl ihm nicht wirklich dazu zu Mute war.
Es traf ihn wie ein Schlag, als er damals in der Ratskammer davon erfuhr. Er hatte gerade einen siegreichen Feldzug gegen die aufständischen Galater geführt. Ihre Bergfestung Ankyra war gut gesichert und nur schwer einzunehmen. Ein Großangriff hätte unter seinen drei Legionen hohe Verluste gefordert. So wählte er seine besten Männer aus, überwand bei ihnen im Schutze der Nacht die Mauer, überwältigte die Wachen am Tor und öffnete jenes. Seine Streiter drangen ein und Ankyra fiel binnen Stunden. Sie verloren gerade mal 400 Mann. Bei einem Sturmangriff wäre wohl das zehnfache gefallen, ehe sie die in die Berge gehauenen Wehranlagen überwunden hätten.
Er saß noch bei seinen Männern in der eroberten Stadt, sie tranken Wein und den Met der Galater und stimmten Lieder an – unanständige zweideutige Lieder, wie Soldaten sie gerne hörten, als der Bote aus Konstantinopel eintraf. Sein Vater befahl ihm unverzüglich in die Hauptstadt zu kommen, denn er habe eine dringende Angelegenheit mit ihm zu besprechen. Prometheus folgte dieser Order und verließ mit seinen treuesten Gefährden das eroberte Ankyra, während seine Legionen dort weiterhin schlemmten, tranken, spielten und sich mit den Dirnen vergnügten.
Als er seinem Vater gegenübertrat überreichte er ihm vor dem versammelten Rat die golden-bronzene Krone des Stammeshäuptlings, welcher jene als Zeichen seiner Unterwerfung ablegte. Doch Sarapion interessierte sich wenig dafür und eröffnete ihm auch sogleich den Grund für seine Rückberufung. „Prometheus, du bist ein erwachsener Mann, hast dich auf dem Feld bewährt und nun bringst du mir als Zeugnis deines letzten Sieges die Krone des letzten rebellischen Barbarenfürsten. Jedoch wird es Zeit, dass du dich einer neuen Pflicht abseits des Schlachtfeldes stellst. Ich denke es ist an der Zeit, dass du heiratest.“ Diese Worte trafen ihn wie ein Schlag. „Vater, ich denke nicht, ich brauche nicht...“ stammelte der sonst durchaus wortgewandte Truppenführer vor sich hin. „Seht ihn euch an. Todesmutig stürzt er sich hunderten Feinden entgegen, aber vor einer Heirat bekommt er weiche Knie.“ scherzte sein älterer Bruder Tremedius und klopfte ihm dabei wohlwollend auf die Schulter. „Jeder Mann hat Angst davor, aber glaub mir es ist leichter als der Schwertkampf. Zumindest meistens.“ Er lachte, aber sein Bruder schloss sich dem nicht an. „Es ist jedenfalls beschlossen, dass du dich vermählst. Es wird Zeit. Du bist ein Prinz von Byzanz und hast dich viel zu lange wie ein einfacher Legionär aufgeführt.“
„Warum muss ich? Tremedius wird König nach dir, es liegt an ihm unsere Dynastie weiterzuführen!“ er wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als noch in Ankyra bei seinen Soldaten zu sein. In der Hand einen Schlauch Wein und auf dem Schoss eine galatische Dirne. Mit denen ist es jedenfalls deutlich unkomplizierter als mit Ehefrauen.
„Ich entscheide das, nicht du!“ wies Saparion ihn zurecht. „Du kannst dich glücklich schätzen. Ich will dich mit der Königin von Troja vermählen. Wenn es stimmt, was Tremedius sagt, ist sie von unvorstellbarer Schönheit und Güte.“
Aus den Reihen der kirchlichen Würdenträger räusperte sich Bischof Paulus, der für seine kompromisslose Linie in Glaubensfragen bekannt ist. Gerüchten zur Folge war er auch vor fünf Jahren der Anstifter für den Brandanschlag auf den alten Jupitertempel. Doch es gab keine Beweise, man fand auch keinen der Feuerteufel. „Ich kann Prinz Prometheus verstehen. Diese Frau ist eine Heidin, sie dient falschen Götzen. Niemals dürfen wir uns mit den Ungläubigen paaren, denn so kommen wir vom rechten Weg ab.“
Matthäus, ein weiterer Bischof im königlichen Rat widersprach dem. „Sie mag nicht an unseren Erlöser glauben, das ist wahr. Aber soweit ich gehört habe tut sie sehr viel für die Armen und erfüllt damit eines der wichtigsten christlichen Gebote. Sagt mir Paulus, wann wart ihr zuletzt in einem Armenviertel, wann habt ihr euer eigenes Gold unter den Bedürftigen verteilt? Ich glaube es ist schon lange her.“
Matthäus schien damit genau ins Schwarze zu treffen und sein Kollege konnte zur Antwort nur noch ein verächtliches Schnauben von sich geben.
Prometheus war nie besonders religiös, aber nun blickte er hoffnungsvoll den Patriarchen Gregorius an. Er war fast genau so mächtig wie sein Vater und sein Einspruch könnte diese Hochzeit verhindern. „Gewiss könnte die Heirat mit einem guten Christenmenschen die Königin und ihre Untertanen, die unsere Brüder sind, eines Tages wieder auf den rechten Weg führen. So Gott will. Auch darf man nicht vergessen, dass dies die rechtliche Gleichstellung des Christentums im trojanischen Reich bedeuten würde. Deshalb wird die heilige Mutter Kirche ihren Segen zu dieser Ehe und allen damit verbundenen Entwicklungen geben.“
-Ich bin verloren.- erkannte Prometheus in diesem Moment. „Gut Vater, wenn ihr mir Ketten anlegen wollt, dann sei es so. Aber ich möchte vorher meine künftige Braut zumindest kennen lernen.“ gab er trotzig von sich.
„Das wirst du, weil wir beide nach Troja aufbrechen werden. Unverzüglich.“ In Abwesenheit seines Vaters dem König würden Gregorius und Tremedius die Geschickte des Reiches leiten. ...
-mir blieb nicht einmal eine Gnadenfrist - dachte Prometheus zurück.
„Eine wirklich schöne Stadt, Prometheus. Wenn deine Braut genauso aussieht, weiß ich nicht, warum du dich so beschwerst.“ riss Saparion ihn aus seinen Tagträumen „Das versteht ihr nicht Vater.“ - hübsche Frauen hatte er schon oft in seinem Bett liegen, er war jedoch nicht an jene gebunden. Er war frei und das war es, was er gerne bleiben wollte. Zumindest noch eine Zeit lang, aber sein Vater, das Volk und selbst die Kirche erwarteten von ihm diese Ehe. „Viel hängt davon ab.“ waren sich die königlichen Berater einig. Bis auf Bischof Paulus, aber jener ihm wenig sympathische Kirchenfürst konnte es alleine auch nicht abwenden.
Sie ritten den Hügel hinauf zu dem imposanten königlichen Palast. Die Außenmauern waren aus weißem elfenbeinfarbenen Stein, die Zinnen mit Gold beschlagen und breite marmorne Stufen führten hinauf zum Tor...
Die Königin stand am Eingang unter den großen Marmorsäulen, von wo aus sie den Hof überblicken konnte. Rechts und links hinter dem Tor standen Ehrenformationen der königlichen Garde in ihren glänzenden schwarzen Rüstungen und feuerroten Umhängen Spalier. Der Platz hinter ihnen war gefüllt mit Bediensteten des Palastes – Dienern, Stallburschen, Köchen, Mägden, Hundeführern, Schmiede. Von den Palastmauern herab wehten die Fahnen stolz im Wind. Sonne und Drachen Trojas. Die Hoheitszeichen des Sonnengottes und ihrer Familie.
Zur rechten der Königin standen die Ratsherrn Troilos und Balisch, welche dieses Arrangement erst einfädelten, und zu ihrer linken in prachtvollen Rüstungen und wallenden feuerroten Umhängen Aeneas und Memnon, der nicht gerade glücklich aussah.
Durch das Hoftor ritten die Byzantiner mit wehenden Bannern hindurch und hielten direkt auf die Stufen zu, welche zum Eingang des Palastes führten, wo die Königin auf sie wartete.
Die Männer der königlichen Garde präsentierten stolz ihre Waffen, die Fanfaren ertönten und die hinter den Reihen der Garde stehenden Menschen begannen zu jubeln.
Ihre Gäste hielten die Pferde. Tatsächlich war der Palasthof lang genug, dass die komplette schwer gepanzerte Garde von Byzanz in Zweierreihen auf dem Korridor Platz fand, welchen ihre Gardisten wiederum bildeten.
König Sarapion trug wie sie einen purpurnen Mantel, der über seine breiten Schultern hing und ein langer Bart schmückte sein ernstes, aber doch vertrauenerweckendes Gesicht.
„Königin Daenerys.“ Der auf seinem Hengst sitzende Monarch senkte seinen Kopf vor ihr. „Es ist mir eine Ehre euch endlich persönlich kennen zu lernen. Euch, die Mutter der Drachen und Bezwingerin der Ajin. Mein Sohn Tremedius hat mir viel von euch erzählt. So sagte er, dass ihr von unvorstellbarer Schönheit seid. Nun da ich euch persönlich sehe, muss ich feststellen, dass seine Worte euch nicht gerecht werden. Neben euch verblassen die Prachtbauten Konstantinopels und die goldenen Mauerwerke eurer Stadt gleichermaßen.“
Sie erwiderte seine Geste und senkte ebenfalls leicht den Kopf vor ihm, denn der Mann war vom gleichen Rang wie sie. „König Sarapion, eure Worte sind zu freundlich. Ich heiße euch, euren Sohn und euer Gefolge in meiner Stadt und unter meinem Dach willkommen.“ Sie zwang sich zu lächeln und unterstrich ihre Wort mit der Gestik ihrer Hände. „Als Zeichen meiner Gastfreundschaft esst von meinem Brot und Salz und trinkt von meinem Wein.“ Sogleich reichten Pagen den byzantinischen Würdenträgern die soeben genannten Gaben. Das traditionelle Ritual mit welchem ein Gast in Troja begrüßt wurde und mit jenem er fortan unter dem Schutz der Gastfreundschaft stand.
Nachdem der König und sein Gefolge von ihren Rössern stiegen, gingen er und sein Sohn geradewegs auf die Königin zu.
„Darf ich euch meinen Sohn und so Gott will euren künftigen Gemahl vorstellen. Prinz Prometheus, mein Sohn und einer meiner fähigsten Heerführer.“ Der Prinz neigte nun ebenfalls vor der Königin seinen Kopf. „Ich freue mich euch kennenzulernen, Prinz Prometheus.“ -Er hat blaue Augen- bemerkte sie, als sie in jene schaute. Prometheus ergriff ihre Hand und küsste sachte ihre Knöchel. „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, euer Hoheit. Ihr seid eine äußerst liebreizende Frau und ich brenne darauf euch näher kennenzulernen.“ obwohl er immer noch einen starken Widerwillen gegen die Hochzeit verspürte, musste er sich eingestehen, dass er bisher noch nie eine Frau kennenlernte, deren Schönheit sich mit jener der trojanischen Königin messen konnte. Insbesondere diese violetten Augen mit einem leicht traurigen Ausdruck gingen ihm nach.
„Ihr müsst Müde sein von eurer langen Reise. Memnon wird euch eure Gemächer zeigen und wenn ihr euch den Staub der Straße abgewaschen habt, wäre es mir eine Ehre euch zu bewirten.“
„Habt Dank, euer Hoheit. Ein Bad und ein gutes Mal sind jetzt genau das richtige für uns.“ antwortete Sarapion ihr.
Später als sie mit Doreah alleine war und jene ihrer Königin vorschwärmte, was für ein stattlicher Mann Prometheus sei, musste sie ihr zustimmen. In der Tat war er durchaus ansehnlich und im Grunde müsste sie glücklich sein so einen Mann abzubekommen, wäre da nicht die Erinnerung an ihren geliebten armen Odysseus...
Offizielle Meldung:
Troja erwartete heute innerhalb seiner stolzen Mauern hohen Besuch aus Byzanz. König Sarapion von Byzanz und sein Sohn Prinz Prometheus trafen von einer starken Eskorte begleitet in der trojanischen Hauptstadt ein. Königin Daenerys erwartete ihre Gäste vor den Stufen des Königspalastes und hieß sie in ihrer Stadt willkommen.
Es sollen Gespräche über eine Vermählung zwischen ihr und Prinz Prometheus stattfinden, die hoffentlich zu einem guten Ende führen. So die Götter uns gewogen sind.
Kenner der internationalen Politik gehen davon aus, dass hinter dieser Hochzeit mehr steckt und sie zu politischen Umwälzungen führen wird.
Wie dem auch sei freut sich das Volk von Troja und bereitete seinem möglicherweise zukünftigen König einen denkwürdigen Empfang.
Reaktion auf das Turnier von Volroth
Daenerys I. und ihre byzantinischen Gäste erfuhren beim Festbankett von der Einladung zu einem großen Turnier im Reich der Durchii. Sowohl sie als auch die Byzantiner nehmen diese Einladung freudigst an und werden erscheinen.
Aus Troja dürften viele große Krieger im Gefolge der Königin reisen, um auf dem Turnierplatz Ruhm und Ehre zu erwerben. Der große Achilles gab seine Teilnahme bereits bekannt. Er gilt als einer der größten Krieger unserer Zeit.
Achilles, der größte Krieger Trojas und der bekannten Welt freut sich schon auf das Turnier.
Iencra
Berichte trojanischer Helfer lassen das Ausmaß der Schäden nur erahnen - verursacht durch einen der größten Hurrikans seit dem Verhängnis. Die betroffenen Gegenden wurden schwer getroffen, fast alle Häuser und Behausungen sind zerstört und in den Notunterkünften drängen sich die Menschen, meldete Tiberius Gracchus nach Troja. Der römische Politiker und Volkstribun Gracchus ist vor allem für seine sozialen Tätigkeiten bekannt und wurde von ihrer Majestät der Königin damit beauftragt die trojanischen Hilfslieferungen zu überwachen. Von denen nach dem Konvoi aus Syrakus immer mehr aus allen wichtigen Hafenstädten des Reiches eintreffen.
Drohende Krise auf Essos?
Zwischen Rovarn und seinen nördlichen Nachbarn scheint es immer mehr zu brodeln. Es geht dabei um weitreichende Gebietsstreitigkeiten, welche bisher trotz trojanischer Vermittlungsversuche nicht geklärt werden konnten. Das Königreich legte sich bisher noch nicht auf eine Position fest und lässt durch seine Gesandten vor Ort die Situation noch beobachten.
Sonstiges
Troja nahm das arabische Angebot an und wird baldmöglichst erste Diplomaten auf die arabische Diplomatenschule schicken. Auch in der Hoffnung dort jetzt schon den Samen für künftig gute Beziehungen mit möglichst vielen Nationen zu legen.