Ich hab immer gerne mit Lannister gespielt, aber es ist eine ziemlich anspruchsvolle Position. Ihr liegt halt theoretisch allein durch eure zentrale Position mit wirklich allen auf der Karte im Clinch, am wenigsten vielleicht noch mit Martell.
Diplomatie ist deswegen immens wichtig für Lannister, sonst werdet ihr von allen Seiten zermalmt. Gleichzeitig solltet ihr euch auch bewusst sein, dass ihr natürlich auch eine Gefahr für alle anderen darstellt, was ein potentielles Druckmittel sein kann. Wenn ihr euch zu billig z.B. an Stark oder Baratheon verkauft, dann bietet ihr denen damit einen ruhige Flanke und verhelft ihnen eventuell unwillens zum Sieg. Prinzipiell solltet ihr die ganze Zeit mit allen verhandeln. Jeder hat mindestens zwei bis drei direkte Nachbarn, jeder ist potentiell dankbar für Grenzabsprachen.
Tyrion ist eine recht pfiffige Kampfkarte, mit der man manchmal Gefechte zu seinen Gunsten drehen kann. Gregor ist die schwertstärkste Kampfkarte im Spiel, damit könnt ihr theoretisch eine 3-Punkte-Armee komplett aus dem Gefecht nehmen, das ist ein Schlag von dem sich ein Gegner so schnell erstmal nicht erholt, weil bei GoT häufig Armeen gar nicht zerstört werden, sondern sich nur zurückziehen.
Außerdem habt ihr verdammt viele Kronen in eurer Reichweite, das solltet ihr nutzen. Ich halte auch den Raben prinzipiell für die stärkste Leiste, schon allein wegen der Möglichkeiten auf Stern-Befehle, das solltet ihr euch nicht zu leicht aus der Hand nehmen lassen.
Eine sinnvolle Taktik
kann sein, zunächst mal gar nicht groß auf Burgen und Siegpunkte zu gehen, sondern sich lieber auf die Infrastruktur zu konzentrieren, also Fässer und Kronen einsammeln, und dabei unauffällig und freundlich bleiben, so dass ihr nicht alle Gegner auf euch zieht. Greyjoy ist sicherlich eine ständige Bedrohung, aber es ist fast unmöglich in diesem Spiel, Gegner wirklich komplett rauszunehmen. Das geben die Kampfregeln gar nicht richtig her. Insofern verrennt euch nicht in irgendwelchen Auslöschungs-Kreuzzügen. Das ist nicht das Ziel des Spiels (!). Ihr wollt Siegpunkte, also muss ein Auge immer darauf gerichtet sein. Euer Vorteil ist, dass ihr alles in wunderbarer Reichweite habt. Lannisport, Riverrun, Harrenhal, Seagard, Cracklaw und Reach sind schon sechs (!) und alle nur höchstens zwei Felder von eurer Hauptstadt entfernt, das ist eine bessere Ausgangsposition als bei jedem anderen. Und genau das ist auch euer Problem, wenn ihr zu schnell expandiert, denn dann seid ihr "der, der gleich gewinnt, und auf den draufgeschlagen werden muss".
Insofern lieber andere auf andere hetzen. Die Buch-Geschichte kann dabei ein sehr hilfreicher Leitfaden sein. Wenn Greyjoy mit Stark kämpft und Baratheon mit Tyrell, dann seid ihr fein raus. Aber das hängt alles ganz stark davon ab, wie die Gegner jeweils spielen. Also wenn ihr euch tatsächlich mit Stark gegen Greyjoy verbünden wollt, dann müsst ihr gleichzeitig Baratheon auf Stark hetzen, sonst schenkt ihr Stark viel zu viel Ruhe da oben im Norden.
Wären zumindest meine ganz generellen Anfangsüberlegungen als jemand, der das Brettspiel kennt.