Sodele, nach einigen Rechnerwirren und beruflichem Rundumdieuhrstress kanns nun losgehen. Da Zeit Geld ist und ich nach meinem Rechnerneukauf nun weder das eine, noch das andere habe, fangen wir jetzt mal mit etwas Recycling an. Bevor ich nun in den nächsten Monaten darlege, wie Borgg und ich die Welt in die minzepanschende, „Football is coming home“-gröhlende Barberei führe (oder - was wahrscheinlicher ist - die Welt die minzepanschenden Barbaren in ihre Schranken verweist), erstmal zu dem, wie es überhaupt dazu kommen konnte. Die älteren unter uns erinnern sich vielleicht an den Auftakt zum letzten Abenteuer unseres allseits geschätzten Herrschers? Nicht? Gut, also hier nochmal, was bisher geschah:
Achtung Spoiler:
Der Rest ist bekannt - als Anführer der Krauts eroberte der Herrscher die ganze bekannte Welt. Was passiert mit einem herrscher- und königinnenlosen Volk von Blättern-in-heissem-Wasser-Kochern? Und was passiert mit dem - nach dem ausloggen des Herrschers - entseelten Laib einer kreischend durch den Wald rennenden Königin?
Fragen über Fragen. So mein Rechner neuer Rechner mich nicht im Stich lässt und Borgg ob meiner Niederschriften und Spielleistungen nicht schreiend den PB-Server aus dem Fenster wirft, kommen ab und an auch mal ein paar Antworten reingetröpfelt. Ihr kennt das ja schon - bei mir auf Regelmässigkeit zu hoffen erfordert viel positives Denken :-)
Vicky on the run
Sir Brian Farnsworth, Duke of North Cothelstone, 4. Earl of Grey und Lord zu Hesketh-Fortescue, war nicht nur engster Berater Ihrer Majestät sondern auch völlig ausser sich, als ihm Wellingten mit stockenden Worten versuchte das unbegreifliche greifbar zu machen. Ihre Majestät hatte den Verstand verloren. Und eine Delegation waiisischer Wilder stand quasi vor der Tür und wünschte Mylady zu sprechen. Nur durch ihre Ausstrahlung und Autorität konnte ein drohender Konflikt vermieden werden.
Lord Hesketh-Fortescue stockte. Draussen erschallten die Fanfaren, die die Waliser ankündigten. Er brauchte eine Lösung. Schnell.
Lord Sausage und Duke zu Borggwood-Rinsington, waren einfache Rekruten (Hey, wir reden von England, da hat jeder Straßenköter mindestens 4 Adelstitel) und steckten wiedermal bis zum Hals in der Scheisse. Duke Borggwood war wiederholte aufgefallen, als er mit den Worten „Ich bin Admin, ich darf das“ am königlichen Kalender rumspielte und damit doppelte Soldzahlungen veranlasste. Lord Sausage war wie üblich wiedermal mit den Worten „Ich kann nicht, ich hab zu tun“ dem Morgenappel fern geblieben und hatte statt dessen Schafe gezählt. Die Strafe war -wie üblich - das reinigen der Königlichen Latrine.
„Oh Wellington, was ihr wieder für einen Wundervollen Duft für mich heute ausgewählt habt. So werde ich die Waliser im Sturm erobern!““ witzelte Lord Sausage dabei die Königin mit spitzer Stimme immitierend. Der Duke guckte ihn nur grimmig an um dann mit zugehaltener Nase zu erwidern „Wenn du so weiter machst, verbringen wir den Rest unseres Lebens in der Latrine“.
„Sei doch nicht so eine Spassbremse, Björn.“
„Warum nennst du mich immer Björn. Ich heisse nicht Björn.“
„Ja, Björn.“
„Sir Sausage, ihr seid ein Hanswurst,“ grummelte der Duke.
„Ich verbitte mir die Wurst. Ach nein. Verdammt. Eh. Ich verbitte mir den Hans!“
„Ja, Hans.
„Das ist nicht witzig!“
Der Duke zuckte mit den Achseln und warf einen gut gezielten Kot-Klumpen nach Lord Sausage, der jedoch gerade noch ausweichen konnte.
Just in diesem Moment tiefster Ernsthaftigkeit, wurde Lord Hesketh-Fortescue auf die beiden Rekruten aufmerksam.
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„Hey ihr zwei,“ rief Lord Hesketh-Fortescue sich vorsichtig umguckend den beiden mit gedämpfter Stimme zu.
Lord Sausage und Duke Borggwood-Rinsington guckten sich fragend an. Lord Sausage rief laut „Wir?“ zurück.
„Pscht! Nicht so laut!“ antwortete Hesketh-Fortescue und eilte auf die beiden Rekruten zu. Leise ergänzte er „Wollt ihr ein S kaufen?“
„Ein ESSSS?“
„Pschtt!!!! Nicht so laut! Ja, ein S. Ein S wie SCHEISSE! In der steckt unser Königreich nämlich derzeit.“
„Und was haben wir damit zu tun? Wir sind doch nur einfache Rekruten“
„Die kleinen Leute müssen immer die Scheisse ausbaden, das ist ja nichts neues. Und ihr zwei Gestalten, seht nach echten Spezialisten in Sachen Scheisse ausbaden aus.“
„Wir sind eher die Spezialisten fürs drin stecken, aber geschenkt. Wenn England uns ruft, dann sind wir zur Stelle!“.
Lord Sausage und Duke Borggwood-Rinsington nahmen Haltung an und wollten gerade ein God Save the Queen anstimmen (während hier und da kleine Kotkrümel von ihrer Arbeitskleiidung tropften), da zerrte Hesketh-Fortescue die beiden in die nächste Lagerhütte um die beiden Rekruten in den ganzen Schlamassel einzuweihen.
Ich, äh, muss weg
„Da kann England rufen, soviel es will - da mach ich nicht mit,“ dokumentierte Borggwood-Rinsington weinerlich seinen aprupten Stimmungswandel.
„Stell dich nicht so an,“ warf Lord Sausage ein. „Ich kann mir auch besseres vorstellen, als mit einer handverlesenen Eingreif-Truppe unserer nervenkranken Herrscherin nachzueilen, fremde Länder und sonnige Gestade zu bereisen und das Ganze all inklusive.“
Rot vor Wut suchte Borggwood-Rinsington die nähere Umgebung nach einem möglichst unhandlichen Kotklumpen oder einem besonders schweren Gegenstand ab um damit nach Sausage zu werfen. Leider ohne Erfolg. Frustriert wandte er sich an Lord Hesketh-Fortescue.
„Mylord, das wird niemals funktionieren“
„Papperlapapp. Noch etwas Schminke und ihr seht Mylady zum verwechseln änlich. Lord Hesketh-Fortescue startte mit zugekniffenen Augen auf Borggwood-Rinsington, kniff die Augen noch weiter zusammen und verglich den Anblick mit einem Gemälde der Königin. In seiner Verzweiflung konnte er sich keine Skepsis leisten. „Das passt!“
Der Anblick - das war Borggwood-Rinsington (groß gewachsen, sehr schlank, bärtig) in den Kleidern der Königin, die ihm an den Armen bis zu den Elbogen und an den Beinen bis knapp über die Knie reichten. Dafür hätte im Torsobereich noch der ein oder andere Sack Mehl zusätzlich zu Borggwood-Rinsington platz gehabt.
„Das wird nicht funktionieren“
„Eineiige Zwillinge! Ihr seid quasi nicht von Mylady zu unterscheiden.“ Hesketh-Fortescue kniff die Augen noch weiter zusammen. „Naja. zumindest wenn man das Licht noch ein bisschen dimmen würde?“.
„Ich bin dann mal weg,“ warf Lord Sausage noch im rausgehen ein, bevor er mit einer Handvoll überlebenswichtiger Gadgets aus den Geheimarchiven ihrer Majestät und ein paar handverlesenen Unterstützern aus der näheren Verwandschaft in die Wälder aufbrach, um die offensichtlich verwirrte Herrscherin aufzuspüren, nach Hause zu bringen und wieder ihrer Genesung zuzuführen. Natürlich ohne, dass irgendwer Wind davon bekam.
„Lord Sausage,“ flehte Borggwood-Rinsington - „Ich nehm alles zurück - Die Wurst und den Hans, aber lasst mich nicht mit diesem Irren zurück!“
„Achwas, Ihr schafft das, werter Duke. Das wird doch ein Puppenspiel. Äh. Kinderspiel.“
Fröhlich pfeiffend verschwand Sausage in der Nacht. Beim verlassen der Siedlung rief er den walisischen Gesandten noch ein fröhliches „Hallo“ zu und machte sich auf zu seiner Mission.
In Borggwood-Rinsington machte sich Panik breit. Er brauchte eine Lösung. Der Schwindel würde in der ersten Sekunde auffliegen, die Waliser sich betrogen fühlen und Borggwood-Rinsington vermutlich auf der Stelle erschlagen, bevor dann ganz England noch vor der Erfindung des 5-Uhr-Tees Geschichte sein würde.
Puppenspiel, hatte Lord Sausage, der blöde Hanswurst gesagt. Immer wieder brachte er Redewendungen durcheinander. Unfassbar, das sowas Lord sein durfte. Aber ... moment Mal.
„Lord Sausage hat recht! Beim 11-Uhr-Nieselregen! Wir sind gerettet!“
Hesketh-Fortescue übte sich weiter im Augen zusammenkneifen, legte hier und da mal den Kopf schief oder linste schielend durch seine Finger durch. Wenn man noch etwas mehr Nebel .... er hielt inne.
„Gerettet? Inwiefern?“
„Lord Hesketh-Fortescue, ich habe nichtmal ansatzweise die Statur der Herrscherin. Aber wenn wir ihre Gewänder geschickt ausstopfen, einen besonders dichten Schleier draufsetzen und mit ein paar Fäden die „Arme“ bewegen und die Verhandlungen möglichst wortkarg halten, dann könnte das vermutlich eher funktionieren mit der Täuschung der Waliser!“
Borggwood-Rinsington eilte in die Ecke, griff sich einen dort stehenden Mailsack und stopfte ihn in eines der Gewänder der Herrscherin. Oben drauf eine Melone, ein Schleier drüber und oben drauf eine Krone. Borggwood-Rinsington stellte sich neben die Atrappe und fragte:
„Was sieht nun eher nach der englischen Herrscherin aus? Das hier, oder ich?“
Hesketh-Fortescue öffnete die Augen ein wenig mehr, drehte das Licht etwas auf, staunte. Guckte genauer hin. Es könnte klappen. Es könnnte(!) klappen. Es könnte tatsächlich klappen!. Hoffnung machte sich breit.
Borggwood-Rinsington vervollständigte die Attrappe und stieg hektisch aufs Dach der Hütte, von wo aus er die Fernsteuerung der Königin übernehmen würde.
Die Waliser - an der Sptize der Häuptling (leicht zu erkennen an seinen unwesentlich zu groß geratenen Ohren) - betraten die herrschaftliche Hütte
„Mylady, es ist uns eine Ehre euch kennen zu lernen.“
Die Augen des walisischen Herrschers suchten die Hütte ab. Die Herrscherin war hinter einem halbtransparenten Vorhang verborgen und hielt sich ein Taschentuch vor das verschleierte Gesicht. Hesketh-Fortescue tratt an die Waliser heran und flüsterte: „Die Königin plagt die Grippe, damit sie euch nicht ansteckt, die Sache mit Vorhang und Taschentusch. Zudem ist sie sehr heiser. Wir hoffen, dass ihr Verständnis dafür habt.“
„Mylady, es betrübt uns zu hören, dass ihr gesundheitlich angegriffen seid.“
„Hmhm“ murmelte die Herrscherin gefolgt von einem krächzenden Husten.
„Mylady, ich bemühe mich kurz zu halten. Wir sind bereit uns dem englischen Reich anzuschliessen und unsere Truppen unter euren Oberbefehl zu stellen. Als einzige Bedingung möchte ich als Prinz of Wales offiziell als möglicher Trohnfolger geführt werden.“
Hesketh-Fortescue bekam rote Flecken im Gesicht. „Aber aber ihr werdet nie König! Die Herrscherin hat noch ein langes Leben vor sich!“
„Das macht nichts, das sagen meine Wahrsager schon länger. Aber regieren ist eh zu anstrengend. Ich widme mich lieber meinen Hobbies und dem Umweltschutz. Also Deal?“
„Deal!“ krächzte es aus Richtung der Herrscherin. „Willkommen in der Familiä, Sohn *hust* *röchel*“ konnte Borggwood-Rinsington sicht nicht zu verkneifen einzuwerfen. Hesketh-Fortescue wechselte die Gesichtsfarbe ins purpurne - ängstlich guckte er in Richtung Prince of Wales.
Dieser strahlte. „Prima, ich bin dann mal Golf spielen“. Zusammen mit seinem Gefolge verliess er die Hütte der Herrscherin.
„Das war ja einfach,“ dachte sich Borggwood-Klingelton leise lachend, wobei er das Gleichgewicht verlor und noch im Gewand der Herrscherin von der Hütte stürzte. Just in dem Moment, als die Waliser die Hütte verliessen. Kreischend fiel Borggwood-Reinsinkton mit dem Kopf voran in den Schlamm und blieb mit den haarigen Beinen hoch erhoben strampelnd stecken.
„Guckt mal Mylord,“ meinte einer der Untergebenen des Prince of Whales zu seinem Herrscher. „Hier fallen hässliche Frauen vom Himmel.“
„Deshalb wollte ich ja auch nicht einheiraten, sondern den Titel per Adoption.“
„Ihr seid so genial, Sire!“
„Danke, ich weiss.“
So waren dann alle zufrieden. Der Prinz of Wales konnte sich den schönen Dingen des Lebens richten, die Engländer hatten weiterhin die Chance den 5-Uhr-Tee zu erfinden, Hesketh-Fortescue war weiterhin der wichtigste Berater des Königshauses, Borggwood-Rinsington durfte im Hintergrund die Fäden ziehen und Lord Sausage machte zum ersten Mal seit gefühlten Jahrhunderten Urlaub - natürlich angestrengt auf der Suche nach der flüchtigen Herrscherin. Alles hätte so schön sein können, wenn nicht die Zukunft der Engländer von eben jenen Gestalten abhängen würde
Ansonsten unser Schlachtplan: