Um 720 n.C. herum betraten die Spähtrupps der Inkas Land in dem sie sich sehr heimisch fühlten. Obwohl es wiederholt Kontakt mit den räuberischen Nomaden im Westen gab, sind bisher keinerlei Funde aufgetaucht, die auf ernsthafte bewaffnete Auseinandersetzungen schließen lassen.
In den darauffolgenden Jahrzehnten durchstreiften die Inkas dieses Gebiet kreuz und quer. Hier war es auch erstmals, dass sie ihre Einheiten im großen Stil mit Steinschleudern ausgerüstet hatten. Vor allem für Späherverbände war dies aber eine Besonderheit, die sich, trotz ihrer hohen Effektivität, auch später nicht allgemein durchsetzen sollte.
Im heimischen Cusco gewann der Stammesrat immer stärkeren Einfluß gegenüber dem Inka selbst. Über die genauen Machtaufteilungen kann man heute natürlich nur spekulieren, aber es ist relativ eindeutig, dass der Stammesrat wichtige Entscheidungen - wie etwa die Bewirtschaftung des Schwemmlandes - kontrollierte. Die Befehlsgewalt über die Truppen (und damit die effektive Macht) lag aber eindeutig auch weiterhin in der Hand des Inka. Viele Wissenschaftler glauben heute, dass vor allem die Absenz von größeren Militäreinheiten in der Hauptstadt den Inka dazu genötigt hatte, dem Stammesrat mehr Entscheidungsbefugnisse einzuräumen.
Im Westen hatten die Kriegerverbände die fruchtbare Halbinsel unter Kathmandu durchstreift und richteten nun ihren Focus wieder weiter nördlich.
Um 880 n.C. verzeichnete Cusco einen starken Bevölkerungszuwachs. Es läßt sich heute mit Hilfe genetischer Untersuchungen zweifelsfrei nachweisen, dass damals gut ein Viertel der Bevölkerung aus den neu entdeckten Gebirgsregionen im Westen stammten. Die dortige Bevölkerung war sehr eng mit den Einwohnern von Cusco verwandt, doch das allein ist wohl keine ausreichende Erklärung für den Exodus aus ihrer Heimat. Ob es an der Bedrohung durch die Nomadenvölker lag, oder doch an ganz anderen Faktoren, bleibt ein beliebtes Spekulationsobjekt der Archeologie.
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