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Thema: Die unsterbliche Katharina

  1. #226
    Handelt nicht mehr Avatar von Venezianer
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    Schön, dass du deine Story noch vollendet hast.

    Zu deinem Fazit fällt mir ein, dass das in etwa dem entspricht, was ich
    im Oktober über Civ 5 gedacht habe. Meine Eindrücke haben sich aber jetzt
    mit der gewonnenen Vertrautheit deutlich verändert.

    Die KI finde ich mittlerweile reizvoll und ansprechend.

    Im Kampf leistet sie sich zwar oft fatale Fehler, doch insgesamt geht sie
    schon planvoll vor. Jedenfalls ist das nichts, was mich stören würde,
    (war das bei Civ 4 besser?). Spannend ist das Spiel, weil sie sich auch mal
    zurückzieht, wenn der Kampf aussichtslos ist, weil sie Hinterhalte legt, weil
    sie sehr genau auf den Sichtradius der HI achtet, weil sie auch Seelandungen,
    die aufs Hinterland zielen, durchzieht, (sobald die KI Astronomie hat, wird
    es gefährlich).

    In der Diplomatie ist die KI wirklich anspruchsvoll. Erst seit ich akzeptiert
    habe, dass die KI gerne hundsgemein spielt und alles nutzt, was auch die HI
    nutzen kann, habe ich meinen Spaß und gar nicht mehr das Gefühl, die KI
    wäre suizidal oder schizophren. Hilfreich beim Zurechtfinden im KI-Diplomatie-
    Dschungel ist die Diplomatieübersicht der Beziehungen. Wenn dort angezeigt
    wird, dass mein lieber Nachbar nun über 6 Eisen verfügt, weiß ich, dass da
    bald schwere Einheiten gebaut werden. Ich habe nun die Wahl:

    - ich mache nichts und freue mich, dass ich angegriffen werde

    - ich kaufe der KI für 270 Gold die 6 Eisen ab und habe damit 30 Runden Ruhe.

    Wenn einer meiner Nachbarn gerade einen Krieg gewonnen hat und seine
    starken Einheiten zu dicht an meiner Grenze stehen, ist es Zeit, dass er etwas
    zu tun bekommt. Ich habe die Wahl

    - ich gebe ihm Gold und Ressourcen, damit er einen anderen Herrscher angreift.

    - ich gebe einem anderem Herrscher Gold und Ressourcen, damit er meinen
    Nachbarn angreift.

    Ganz übel sind die ungesicherten Forschungsabkommen. Die KI greift auch
    gerne mal an und zerstört damit die Forschungsabkommen. Für die KI durchaus
    sinnvoll. Sie hat Gold ohne Ende, die HI hat aber auf Gottheit mühsam zu
    tun, die 200 bis 300 Gold aufzubringen. Forschungsabkommen gebrochen nach
    1 Runde? Oder nach 29 Runden? Alles schon erlebt.

    Sehr übel sind mir anfangs diese unmotivierten Kriege aufgestoßen. Ich werde
    da einfach von einer entfernten KI angegriffen, die überhaupt keine Truppen
    aufbietet. Verstanden habe ich diese Vorkommnisse erst, als mir klar wurde,
    dass die KI das Bestechen von anderen Herrschern ebenfalls praktiziert. Und
    auf einmal wurde die Diplomatie spannend. Damit sich so eine Pangäa-Karte
    im Gleichgewicht hält, müssen immer die richtigen Kriege zur richtigen Zeit
    angezettelt werden. Einen Angriffskrieg selbst sollte man besser nicht führen,
    dass bringt einem einen Diplomatiemalus ...

    Die Civpedia ist armselig, weil da einfach viel zu viel fehlt, was man
    sich erst mühsam in Foren anlesen muss.

    Die Meldungsfenster habe ich erst zu schätzen gelernt, seit ich sie als Arbeits-
    hilfe nutze: Was ist zu tun? Das wird erledigt und dann wird das Meldesiegel
    weggeklickt. Einen Overkill gibt es lediglich für mich, wenn ich mit meinen
    vier Stadtstaaten von einem Gegner angegriffen werde, der ebenfalls vier
    Stadtstaaten unter Vertrag hat. Sobald man sich aber die Farben und die Art
    der Siegel eingeprägt hat, kann man die flott überspringen und sich nur die
    wichtigen Anzeigen lassen.

    Die maritimen Stadtstaaten sind für mich nur ein Baustein, ich halte sie für
    gut gewichtet, da gibt es auch die kulturellen und die militärischen Stadt-
    staaten, die ich mittlerweile auch zu nutzen weiß. In den ersten 200 Runden
    Spielzeit kann ein militärischer Stadtstaat einem Einheiten schenken im Wert
    von 5000 Gold und man hat vielleicht gerade einmal 500 Gold aufwenden müs-
    sen, weil es immer passende Aufträge gab, (Achtung bei den Charakteren der
    Stadtstaaten, freundliche Stadtstaaten halten meines Erachtens die besten
    Aufträge für einen bereit.) Bei meinen defensiven Spielen ist es schon die
    Regel, dass in Runde 200 die Hälfte meiner Armee vom Stadtstaat gestellt
    worden ist.

    Zum Schwierigkeitsgrad kann ich sagen, dass Gottheit schon seine Her-
    ausforderung bietet, wenn man bestimmte Varianten vermeidet, (z. B.
    Alexander und seine überpowerte Begleitkav nehmen und die Karte
    aufräumen).

    Zur Zeit spiele ich viel mit Nebukadnezar und dem Raumschiffrennen. Ist es
    möglich die Marke von Runde 200 zu knacken ohne einen Kriegerrush am
    Anfang? Den hat der Martin Alvito bei den Fanatics genutzt, um die jetzige
    Bestmarke von 196 Runden für den Raumschiffsieg aufzustellen. Mit Napoleon
    hat er die Runde 206 geschafft. Sobald ich mein jetziges Spiel zu Ende habe,
    werde ich mal eine Story dazu schreiben.
    Geändert von Venezianer (27. November 2010 um 13:24 Uhr)

  2. #227
    Say My Name Avatar von Zulan
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    Venezianer, danke fuer deine ausfuehrliche Meinung. Ich bin sehr zuversichtlich mich wieder mit Civ5 zu beschaeftigen, sobald ich wieder einen stationaeren Rechner habe.

    Ein ganz kleines Wort noch zur taktik der KI - nein die Civ4 Ki war nicht besser, aber das Civ4 Kampfsystem hat es ihr erlaubt mit Masse-statt-Klasse zu punkten, das geht in Civ5 nicht mehr.

  3. #228
    Handelt nicht mehr Avatar von Venezianer
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    Ich hoffe, dass ich mal einen kurzen Eindruck von meinem Nebukadnezar-Spiel,
    das ich heute gerade beendet habe, geben darf. Da das Beispiel ausführlich
    ist, habe ich es im Spoiler verstaut.

    Achtung Spoiler:
    Die Ausgangslage ist bei dem Spiel, einen Weltraumsieg zu erringen. Und
    zwar möglichst schnell. Sprich, vielleicht auch die 200-Runden-Marke zu
    knacken, obwohl kein früher Rush möglich ist. (Natürlich auf Standardge-
    schwindigkeit.)

    Das bedeutet, dass ich alles über Bord werfen muss, was Zeit kostet. Be-
    stimmte Techs dürfen nicht erforscht werden. Drall und Dynamit stehen mir
    nicht zur Verfügung, und zwar bis zum Ende meines Spieles. Zu dem Zeitpunkt
    hat die KI schon Artillerien und Infanterien. Und schon vorher muss man damit
    rechnen, dass man sich mit Kanonen und Langschwertkämpfern gegen Schützen
    und Artillerien zu behaupten hat.

    Eigentlich hat man auch keine Zeit, Truppen zu bauen. Und Gold hat man
    auch nicht, um welche zu kaufen.

    In Runde 186 befinde ich mich im dritten Krieg gegen Ramses. Meine Armee
    besteht aus 10 Einheiten und einem Profispäher. Sechs dieser Einheiten stammen
    von Tyrus, meinem verbündeten militaristischen Stadtstaat. Und da der mir
    vor 5 Runden die Raketenartillerie geschenkt hat, habe ich zum ersten Mal die
    Chance gegen Ramses vorzugehen. Der ist zwar bereits schwer angeschlagen,
    weil er im Krieg gegen Askiya die Hälfte der Städte verlorgen hat, doch er
    gibt einfach nicht auf.

    Ein Blick auf meine Finanzen verrät Desaströses: ich mache - 3 Gold je Runde,
    und das in einem Goldenen Zeitalter! Ich kann mich nur mit dem Verkauf von
    Ressourcen über Wasser halten. Wenn ich aber schnell sein will, muss ich am
    besten ein oder zwei Raumschifffabriken kaufen, doch sind die sündhaft
    teuer. Ich muss einen lukrativen Frieden bekommen, sonst verlangsamt sich
    der Weltraumsieg deutlich.

    Ich will also angreifen. Die Lage ist eigentlich klar. Meine Raketenartillerie
    wird Theben herunterbomben und dann nimmt meine Reiterei die Stadt ein.
    Ich sage mir, dass Ramses schon keine Truppen mehr haben wird und dieser
    Ritter das letzte Aufgebot darstellt.



    Doch vorsichtig sollte man schon sein. Also lasse ich meinen Profispäher mal
    die Lage sondieren ... und siehe da (er steht jetzt einen Schritt weiter als
    im Spiel): Ramses hat einen Hinterhalt gelegt. Seine beiden Schützen werden
    die Stadt ein oder zwei Mal zurückerobern können, wenn ich nicht aufpasse.
    Das ist also der Grund, warum er keinen Frieden schließen will.

    Da Ramses noch Gold hat, entschließe ich mich zum Angriff. Die Raketenari
    bombt Theben herunter, der Reiter erobert die Stadt, der Musketier rückt an
    die Stadt heran, um sie zurückerobern zu können, und der Kavallerist über-
    quert bei Heliopolis den Fluss, um den zweiten Schützen angreifen zu können.

    Doch nach der Eroberung von Theben ist Ramses immer noch nicht bereit,
    einen lukrativen Frieden zu schließen. Es geht also in die nächste Runde.
    Ramses erobert Theben locker zurück. Ich verliere meinen Reiter. Doch sein
    Schütze muss bei der Eroberung Thebens durch den Musketier dran glauben.
    Mein Kavallerist knockt den zweiten Schützen aus. Und jetzt erst ist Ramses
    bereit mir seine zwei kleinen Exklavenstädte zu schenken, sowie alles Gold
    und 25 Gold die Runde. Seine beiden Städte im Hinterland von Theben be-
    hält er jedoch. Der Grund dafür, dass ich nicht drei Städte bekomme, liegt
    daran, dass Ramses noch zwei Kanonen hat und eine Marine, die seine anderen
    Städte beschützt. Ich nehme jedoch glücklich den Frieden an ...

    Ich habe auch mal versucht alternativ zu spielen. Langsam vorrücken und die
    Stärke der Raketenartillerie mit ihrer Drei-Felder-Reichweite ausnutzen. Und
    siehe da, erst angesichts dieser tödlichen Bedrohung rücken Ramses Truppen
    über den Fluss vor. Das sind dann aber auch ein paar mehr: am Nordufer
    stehen dann drei Kanonen, zwei Schützen sind über den Fluss vorgerückt und
    der Ritter hat sich eingeschifft, um auf dem Waldfeld zu landen.



    Masse statt Klasse? Ja, das gibt es auch hier. Wenn ich zu lange warte, fährt
    Ramses zu viele Einheiten auf. Ich würde doch Einheiten verlieren ... und da-
    bei müssen meine Truppen eigentlich nach Süden eilen, weil der Römer gerade
    mit Schützen gegen mich vorrückt. Meine Truppen bestehen im Süden aus
    einem Langschwertkämpfer und einem Bogenschützen ...

    Und dieses Beispiel steht nicht allein, es ist in diesem Spiel die Regel gewesen.
    Ich finde, dass die KI hier verdammt gut spielt. Und das ist meines Erachtens
    sehr gut programmiert. Woran liegt es? Ist es der Schwierigkeitsgrad Gottheit?
    Oder ist es die Vorgehensweise, einen schnellen Weltraumsieg erringen zu
    wollen.

    Alternativ habe ich auch mal auf dieser Karte einen Reiterrush gegen Ramses
    durchgezogen und dann auch gleich gegen Askiya. In Runde 100 sind meine
    beiden Nachbarn erobert und ich liege in den Punkten vorne. Was dann be-
    ginnt, ist das öde Civ 5, was mich überhaupt nicht reizt. Alle hassen mich,
    weil ich Städte erobere ohne Ende, weil ich Reiche auslösche ohne Erbarmen,
    weil ich in den Punkten der Führende bin. Natürlich lege ich nach, teche
    schnell zu Drall und Dynamit und räume dann mit dem restlichen Pack auf.
    Und es ist einfach Pech für die anderen Herrscher, dass Babylon etwa 30
    Runden früher über Schützen und Artillerien verfügt. Gegen diese Kombination
    ist einfach nichts zu machen. Nach etwa 200 gekillten Suiziddrohnen habe ich
    alle Hauptstädte erobert. Da ich aber weiß, wie ermüdend das ist, habe ich
    das alternative Spiel in Runde 110 abgebrochen.

    Civ 5 läuft auf deinem Notebook nicht stabil? Dann warte wirklich wieder, bis
    du einen stationären Rechner zur Verfügung hast. Und gibt Civ 5 ruhig noch
    einmal eine Chance. (Ach ja, in meinem Nebu-Spiel habe ich niemals einem
    anderen Reich den Krieg erklärt, ich habe bis kurz vor Schluss nur eine kleine
    Stadt erobert von Ägypten und immer wieder schnell Frieden geschlossen,
    hätte ich das nicht getan, wäre ich überrannt worden ... von allen; auf den
    Ruf achten, das ist wichtig bei Civ 5; die KI ist da pingelig, eine Stadt erobern?
    Ganz schlecht! Zwei Städte erobern? ...!!)
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  4. #229
    Iivakivi, iivakivi aita! Avatar von Jysys
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    Schön, dass du das Spiel noch zu Ende gebracht hast
    Vorsicht Schleichwerbung!

    Overlod Raising Hell: 4 Schergen für ein Halleluja

    [RaF] حسن غريب اليوم

    Zitat Zitat von wisthler Beitrag anzeigen
    Du bist ein Nazi und Jesus wäre dagegen. :nie:

  5. #230
    Unbekannter Nr 17984 Avatar von Walahan
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    Vielen Dank für die Story

    Scheint ja noch ein tiefer Fall von BTS zu ciV zu sein. Hat mich aber trotzdem neugieriger gemacht, das mal selber zu spielen.

  6. #231
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    Vielen Dank für's zu Ende spielen - und das Feedback.
    Das Feedback von Venezianer ist auch super.

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    Makarius

  7. #232
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    Zitat Zitat von Makarius Beitrag anzeigen
    Vielen Dank für's zu Ende spielen - und das Feedback.
    Das Feedback von Venezianer ist auch super.

    MfG:


    Makarius

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