Der Schönbuch-Bräu-Fussballstammtisch

[BobTheBuilder]

Wie oft gab es ein "warum hat der Linienrichter das nicht gesehen" in den letzten Jahren? Ein "warum hat der VA nicht eingegriffen" gab es alleine am Sonnabend drei Mal. Eins, zwei, drei

Der Unterschied zu Deinem Beispiel liegt auf der Hand: Die Bilder, die der Linienrichter live vor Augen hat, hat er alleine, niemand kann sich in ihn hineinversetzen. Die Bilder, die der VA zur Verfügung hat, kennen alle. Und daher fühlt man sich deutlich stärker verprellt, wenn ein vermeintlich "1000%iges Handspiel" nicht geahndet wird.

[Cpt. Commander]

Also lieber eine große Grauzone für alle?

Die Bilder hat auch ohne VA jeder zur Verfügung. Und ich habe nicht den Eindruck, dass in Diskussionen auf Schiedsrichter und ihre Entscheidungen Rücksicht genommen wird, weil die diese Bilder nicht haben.

[Shakka]

Wie oft gab es ein "warum hat der Linienrichter das nicht gesehen" in den letzten Jahren? Ein "warum hat der VA nicht eingegriffen" gab es alleine am Sonnabend drei Mal.

Und eine krasse Fehlentscheidung gab es in zwei Spieltagen gar nicht mehr.

[LazyJay]

Moralisch schon, da hätte man das abseitstor vom SC gegen Frankfurt zählen müssen

[BobTheBuilder]

Wieviele krasse Fehlentscheidungen hätte es denn ohne VA gegeben? Hab nicht alle Spiele gesehen, aber gehört habe ich von keiner solchen Szene.

Ich stelle ja gar nicht in Abrede, dass durch den VA einige Fehlentscheidungen weniger getroffen werden. Wäre ja auch absurd, das zu behaupten. Ich glaube nur nicht daran, dass das "Gerechtigkeitsempfinden" der Beteiligten steigen wird. Und der Preis besteht nun einmal in nervigen Situationen, in denen keiner weiß, was nun Sache ist.

[Cpt. Commander]

Mit Beteiligten meinst Du die Zuschauer, oder?

Ich könnte mir vorstellen, dass man als Spieler das anders sieht.

[Nahoïmi]

Wieviele krasse Fehlentscheidungen hätte es denn ohne VA gegeben? Hab nicht alle Spiele gesehen, aber gehört habe ich von keiner solchen Szene.

Ich stelle ja gar nicht in Abrede, dass durch den VA einige Fehlentscheidungen weniger getroffen werden. Wäre ja auch absurd, das zu behaupten. Ich glaube nur nicht daran, dass das "Gerechtigkeitsempfinden" der Beteiligten steigen wird. Und der Preis besteht nun einmal in nervigen Situationen, in denen keiner weiß, was nun Sache ist.

Im Eröffnungspiel hätte es nicht den korrekten Elfer für Bayern gegeben.
Im Spiel Freiburg - Frankfurt hätte ein Abseitstor für Freiburg gezählt.

Sind jetzt nur zwei Szenen die mir spontan einfallen und Auswirkungen auf den Spielausgang gehabt hätten

[BobTheBuilder]

Im Eröffnungspiel hätte es nicht den korrekten Elfer für Bayern gegeben.
Im Spiel Freiburg - Frankfurt hätte ein Abseitstor für Freiburg gezählt.

Sind jetzt nur zwei Szenen die mir spontan einfallen und Auswirkungen auf den Spielausgang gehabt hätten

Wären es "krasse Fehlentscheidungen" gewesen? Danach hatte ich gefragt. Auswirkungen auf den Spielausgang hatten auch all die Szenen, in denen der VA nicht eingegriffen hat, die ich oben verlinkt hatte. Mir geht es wie gesagt nicht darum, die positiven, weil berechtigten Eingriffe des VAs in Frage zu stellen. Wenn diese Eingriffe aber nicht nachvollziehbar sind, wird dadurch nicht mehr Gerechtigkeit geschaffen.

@Commander: Beteiligter meint in erster Linie Spieler und Funktionäre, erst in zweiter Linie die Zuschauer. Daher ja meine drei Links. Bestes Beispiel ist doch das Spiel Stuttgart gegen Mainz: Einmal gibt es keinen Elfer für Mainz (VA greift nicht ein), einmal gibt es einen für Stuttgart. Laut Kicker (habe die Szenen selber nicht gesehen) war dabei gerade letztere Entscheidung eher nicht durch TV-Bilder nachzuweisen ("Die zweite Szene, in der sich der Video-Assistent zu Wort meldet, ereignete sich in der 80. Minute. Giulio Donati verfolgt Simon Terrode in den Mainzer Sechzehner. Keeper René Adler kommt heraus, der VfB-Stürmer fällt. Foul? Wenn ja, von wem? Donati? Adler? Adler spielt den Ball. Bliebe Donati. Es ist jedoch auch nach mehrmaliger Betrachtung der TV-Bilder schwer zu sagen."). Würde es keinen VA geben, würde vermutlich nicht lange über so einen Elfer diskutiert werden ("kann man geben, muss man nicht"). Erst dadurch, dass in der anderen Szene nicht für Mainz entschieden wurde, gibt es Diskussionen über diesen Elfer.

[Nahoïmi]

Wären es "krasse Fehlentscheidungen" gewesen? Danach hatte ich gefragt. Auswirkungen auf den Spielausgang hatten auch all die Szenen, in denen der VA nicht eingegriffen hat, die ich oben verlinkt hatte. Mir geht es wie gesagt nicht darum, die positiven, weil berechtigten Eingriffe des VAs in Frage zu stellen. Wenn diese Eingriffe aber nicht nachvollziehbar sind, wird dadurch nicht mehr Gerechtigkeit geschaffen.

Naja beides sind Entscheidungen die direkt damit zu tun haben, ob ein Tor fällt oder nicht fällt, wenn das nicht krasse Fehlentscheidungen sind, was denn dann?
Die verlinkten Szenen kann ich nicht bewerten, weil ich die Spiele nicht gesehen habe. Würde mich aber nicht wundern, wenn da Fehler gemacht wurden. Der VA ist sicher nicht fehlerfrei. Ist es aber nicht schon ein Schritt in die richtige Richtung, wenn die Anzahl falscher Entscheidungen reduziert wird?

[gruenmuckel]

Diese Aufarbeitung und Erklärung über die Beteiligung des VAR an am Spieltag strittigen Szenen gefällt mir gut.

http://www.n-tv.de/sport/fussball/co...e20004577.html

[Shakka]

Bestes Beispiel ist doch das Spiel Stuttgart gegen Mainz: Einmal gibt es keinen Elfer für Mainz (VA greift nicht ein), einmal gibt es einen für Stuttgart.

Das Spiel ist tatsächlich ein gutes Beispiel für ein schlechtes Beispiel. Wenn man beide Situationen vergleicht kommt man zu dem Schluss, dass der VA in beiden Fällen besser nicht eingreifen sollte.
Der gegebene Elfer ist für sich genommen ein "kann man vielleicht geben"-Elfer. Egal, was man da pfeift, weder Elfer noch kein Elfer wäre eine "klare" Fehlentscheidung.

Was mir aber an dem gegebenen Elfer auffällt, ist das Verhalten des Schiedsrichters. Für mich sieht das so aus als ob der Schiedsrichter in dieser Situation sich allein auf den VA verlassen wollte. Ihm war wohl direkt klar, dass das ein knappes Höschen ist und hat einfach auf die Meinung des VA gewartet. So soll es ja eigentlich nicht laufen.

[Fozzie Bear]

Völler hat sich einen Sparingpartner ausgeguckt:
"Wenn die Jungs vor dem Fernseher einschlafen, brauchen wir auch keinen Videobeweis."

[BobTheBuilder]

... Ist es aber nicht schon ein Schritt in die richtige Richtung, wenn die Anzahl falscher Entscheidungen reduziert wird?

Für sich betrachtet ist das natürlich so. Aber meine These lautet ja, dass dieser Schritt damit einher geht, dass die verbleibenden Fehlentscheidungen für mehr "Ungerechtigkeitsempfinden" sorgen, als sie es zuvor getan haben. Entscheidet der VA, der mehrere Zeitlupen zur Verfügung hat, nicht nachvollziehbar oder uneinheitlich, hat das deutlich mehr den Anschein von Willkür, als wenn es der Hauptschiri tut, von dem wir alle wissen, dass er nur diese eine Zehntelsekunde hat, eine knifflige Situation zu bewerten.

[Fozzie Bear]

Gibt es nicht eine Sportart mit drei Oberschiris und wenn innerhalb einer Sekunde zwei auf's Knöpfchen drücken, gilt's als Foul oder was auch immer? Ich komme nur nicht mehr darauf welcher Sport das ist.

[Shakka]

Für sich betrachtet ist das natürlich so. Aber meine These lautet ja, dass dieser Schritt damit einher geht, dass die verbleibenden Fehlentscheidungen für mehr "Ungerechtigkeitsempfinden" sorgen, als sie es zuvor getan haben. Entscheidet der VA, der mehrere Zeitlupen zur Verfügung hat, nicht nachvollziehbar oder uneinheitlich, hat das deutlich mehr den Anschein von Willkür, als wenn es der Hauptschiri tut, von dem wir alle wissen, dass er nur diese eine Zehntelsekunde hat, eine knifflige Situation zu bewerten.

Ich finde das gut.
Das Videobild ist für alle Nachvollziehbar und gibt weniger Spielraum für Willkür und Ausreden. Wer da als Unparteiischer trotzdem noch manipulativ ins Spiel eingreifen will, könnte tatsächlich auffallen.