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Thema: Salonisches Imperium- die Rache der Alten Welt

  1. #16
    Misanthrop Avatar von Jilocasin
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    Super geniale Story, wo hast Du nur die kreativität her, Dir soviele Namen aus den Fingern zu saugen. Fast sind die Screenshots schon störend

    Zitat Zitat von Mehmet Beitrag anzeigen
    Schließlich gelang den Spähern in kleinen Gruppen der Durchbruch in die Heimat, wo sie nach den Jahren der Abwesenheit freudig empfangen wurden.
    Heißt, Du hast den Späher aufgelöst, sehe ich das richtig?

    Du solltest ein Buch schreiben

  2. #17
    Registrierter Benutzer Avatar von Mehmet
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    Zitat Zitat von Jilocasin Beitrag anzeigen
    wo hast Du nur die kreativität her, Dir soviele Namen aus den Fingern zu saugen.
    Heißt, Du hast den Späher aufgelöst, sehe ich das richtig?
    Die Namen stammen aus allen möglichen Rollenspielen mit denen ich schon Kontakt hatte oder aus Büchern, z.B. die PR-Reihe, die ich gerade für mich entdeckt habe.

    Späher ist aufgelöst.

  3. #18
    Misanthrop Avatar von Jilocasin
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    Zitat Zitat von Mehmet Beitrag anzeigen
    Die Namen stammen aus allen möglichen Rollenspielen mit denen ich schon Kontakt hatte oder aus Büchern, z.B. die PR-Reihe, die ich gerade für mich entdeckt habe.
    Aha, daher kamen mir eineige Namen so vertraut vor
    Wo kommen denn noch die Krötenwölfe her? Habe ich definitiv schon gehört, aber keine ahnung mehr wo.

  4. #19
    Genosse Dampfsense Avatar von Der Gevatter Tod
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    wenn du weiter so ne hübsche,ausführliche story schreibst,haben wir in 2 jahren den ersten streiti(und nen kleinen roman^^)

  5. #20
    Dorfbewohner Avatar von Muad Dib
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    Zitat Zitat von Der Gevatter Tod Beitrag anzeigen
    wenn du weiter so ne hübsche,ausführliche story schreibst,haben wir in 2 jahren den ersten streiti(und nen kleinen roman^^)
    Sowas in der Art?

    Die Bovaner (DER Story-Klassiker)

    Wobei es nicht schlimm wäre, schneller zu sein.

  6. #21
    Genosse Dampfsense Avatar von Der Gevatter Tod
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    die bovaner sind in etwa das,was ich überhaupt nicht mag

  7. #22
    Registrierter Benutzer Avatar von Mehmet
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    Zitat Zitat von Jilocasin Beitrag anzeigen
    Aha, daher kamen mir eineige Namen so vertraut vor
    Wo kommen denn noch die Krötenwölfe her? Habe ich definitiv schon gehört, aber keine ahnung mehr wo.

    Melbar Kasom, ein USO Spezialist, muss als Gladiator getarnt in einer salonischen Arena gegen einen Krötenwolf antreten....eckliges Vieh!

    Die PR-Serie läuft jetzt seit 45 Jahren...hab damit angefangen die Sache vom ersten Roman (1963) an in der Nacht oder Spätschicht zu lesen. Bis ich mich da auf den aktuellen Stand durchgearbeitet habe geh ich in Rente...

  8. #23
    Registrierter Benutzer Avatar von Mehmet
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    Zeittafel:
    Jahr 0 : Der salonische Späher Senekho entdeckt einen Bunker aus uralter Zeit und wird von dem Computerkommandanten “Lenny” als Nachfahre des deutschen Unionsvolkes anerkannt.

    2 Wochen später: Senekho kehrt zu den Salonen zurück und erlangt mit Hilfe des “Vorvaters Lenny” die Häuptlingswürde.

    3 Monate später: Marsch nach Osten und Gründung von Salonia.

    15: Der Oberste Späher Kon Hetete trifft im westlichen Mitteleuropa auf den Stamm der Shomona. In den folgenden Jahrhunderten wird mit zahlreichen anderen überlebenden Menschenstämmen Kontakt aufgenommen.

    72: Senekho, der erste Häuptling des Salonischen Reiches, stirbt 90jährig.

    120: Mit der Aufstellung einer Kriegertruppe hat das Salonische Reich erstmals Männer unter Waffen.

    225: Das Salonische Reich breitet sich über den Balkan aus.
    Beginn von friedlichen Jahrhunderten mit vielen Kontakten zu fremden Stämmen.

    1320: Mit Hilfe der Schamanin Rawil verhindert "Lenny" einen verhängnisvollen Massentest der Neomonpflanze.

    1335: Die Salonen entdecken das Rad! Bau der ersten Starßenverbindungen.

    1600: Die ersten Clans befahren auf ausgehöhlten Stämmen das Mittelmeer. Fischerei bleibt aber unbedeutend.

    1650: Gründung der Stadt Falon im Westen.

    1780: Die Salonen kommen durch ankhländische Späher mit deren, dem Christentum entfernt ähnelndem, Glauben in Kontakt.

    1782: "Lenny" erkennt die Übereinstimmungen mit dem christlichen Glauben der Vorväter an. Rennaissance des Christentums im Salonischen Reich.

    1920: Beginn der gezielten Zucht von Nutzpferden in der Provinz Falon.

    1940: Entdeckung der Töpferscheibe!

    2020: Einführung des Streitwagens in die Armee. Beginn des Aufstiegs zur militärischen Großmacht.

    2179:Eine salonische Militärdelegation reist zu Verhandlungen mit den Laurin in den "Nahen Osten".


    “Ein Christ also” der stiernackige Wagenlenker spie verächtlich auf den Boden,
    “du denkst wohl als Anhänger einer Religion der Alten Welt wärst du was besonderes Bübchen? Dein Erlöser wird dir auch nicht helfen, wenn die Laurins mit uns etwas Böses im Schilde führen!”
    “Warum sollten sie das tun, Dicker?” der von dem Wagenlenker als Christ bezeichnete Mann, sah lässig zu seinem Vordermann auf. Tope, so sein Name, hatte es sich in einer Ecke des Streitwagens für die Reise bequem gemacht. Seine Keule lag griffbereit auf seinem Schoss, doch er bezweifelte das er sie bei dieser Mission benötigen würde. Sein Wagenlenker, ein gutmütiger Riese von Mensch namens Donat, ging zusehends dazu über seinen Mitreisenden in Gespräche zu verwickeln. Da sich die salonische Militärdelegation nur im leichten Trab Richtung Osten bewegte gab es für den Wagenlenker wenig zu tun.
    “Na sieh dich mal um Kleiner! 500 Streitwagen für eine diplomatische Mission! Entweder unser Verehrter Botschafter Genuin ist ein großer Angsthase, oder er rechnet mit ernsthaften Schwierigkeiten. Die Laurin sind ein hinterhältiges Volk, das weiß doch jeder!”
    “Du und deine Vorurteile! Vielleicht will er ja einfach nur Eindruck schinden. Wir Salonen sind längst eine militärische Großmacht geworden. Die Domestizierung der Pferde und die Erbauung der Streitwagen haben unsere Schlagkraft deutlich erhöht. Selbst die Shomona sind sehr moderat im Umgang mit uns geworden.”
    Was wahrlich stimmte. Nicht lange nach der Gründung der Provinz Falon hatte die vom Vorvater erhoffte Entwicklung eingesetzt und die Pferde der Region waren domestiziert worden. Mittlerweile wurden die Tiere für soviele verschiedene Zwecke als Arbeitstiere eingesetzt, das sich kaum mehr einer vorstellen konnte wie es ohne die Hilfe der Vierbeiner in salonischen Minen und Jagdlagern zugegangen war. Auch das Militär hatte das Potential der Tiere rasch erkannt und mit den Streitwagen einen Weg gefunden davon zu profitieren.
    “Du hast leicht reden, auf dich wartet ja das Himmelreich wenn’s schief geht, hahaha...”
    Tope ersparte sich eine Erwiderung. Als bekennender Christ war es noch nie einfach unter den Salonen gewesen. Sein Glauben ging auf einen seiner Vorfahren zurück, der als Späher mit dem Volk der Ankhländer in Kontakt gekommen war. Seit Generationen war dort ein uralter Glaube überliefert worden, der 10 Gebote und ein einfaches Glaubensbekenntnis kannte und sich von dem gewalttätigen salonischen Geisterglauben wohltuend abhob.
    Topes Großvater hatte lange keinen einfachen Stand gehabt, doch dann bestätigte der legendäre Vorvater “Lenny” das dieser Glaube auf einer uralten Religion der Alten Welt beruhte. Seit diesem Tag war das Christentum nicht mehr geächtet worden, doch es fristete in der salonischen Welt nur ein Schattendasein.
    Ein Rauschen und Brausen das die Luft erfüllte kündigte das Ende ihrer Reise an. Der Fluss Efra war von den Laurin als Standort bei den bevorstehenden Verhandlungen vorgeschlagen worden weil er ungefähr auf halbem Wege zwischen den Grenzen der beiden Völker lag.
    Die Streitwagen der Salonen postierten sich in einem dreifach gestaffelten Ring um das rasch errichtete Zelt des Chefunterhändlers Genuin. Es war ein beeindruckender Anblick!
    Tope und Donat hatten allerdings keine Zeit den Anblick zu genießen. Der militärische Drill in der Salonischen Armee ließ keine Zeit für Müßiggang. Erst nachdem alles für den Empfang des Lauringesandten hergerichtet war fanden die beiden Gelegenheit sich im Schatten eines Streitwagens auszuruhen. Donat hatte einen Krug Wasser besorgt und betrachtete sinnierend, nachdem die Männer ihren ärgsten Durst gelöscht hatten, das Gefäß.
    “Weißt du das Gerti ganz verrückt nach diesen Dingern ist? Von Morgens bis Abends stellt sie auf ihrer Drehscheibe Töpfe her. Sie sagt sie verschönern unsere Wohnstatt...Ist das zu fassen? Dabei sehen die Scheißdinger noch schlimmer aus als die Wasserkrüge der Armee. Sie vernachlässigt schon ihre häuslichen Pflichten darüber...werd sie bei Gelegenheit mal kräftig übers Knie legen müssen!”
    Tope lächelte schwach. Donat war nicht der Typ der Frauen schlug, auch wenn er vor den anderen Kriegern gern damit prahlte um sein weiches Herz zu verschleiern. Allgemein war Gewalt gegen Frauen allerdings üblich. Die Opfer kamen noch nicht einmal auf den Gedanken sich zu wehren, sie kannten es nicht anders.
    “Wenigstens halten die Armeekrüge das Wasser sauber und frisch.” sagte er um das Thema zu wechseln.
    “Ach, die alten Schläuche aus Eingeweiden haben es auch getan Kleiner, oder...hahaha. Ich frage mich...”
    Was sich Donat wohl fragte bleibt für immer ein Geheimniss, denn in diesem Moment bellte die Stimme des Kommandanten durch das Lager. Die Delegation der Laurin war eingetroffen. Während Tope seine Paradeposition einnahm und die herum eilenden Männer seines Regiments beobachtete, betete er im Stillen für eine friedliche Übereinkunft mit den Laurin.

    Bild

    Beten war die Sache nicht für einen Mann wie Genuin. Er war in den Armenvierteln des 90.000 Einwohnermolochs Salonia zum Mann geworden und diese Zeit hatte ihn geprägt. Er glaubte nicht an den rätselhaften Gott der Vorfahren, der nun ein seltsame Renaissance widerfuhr und er glaubte auch nicht an die Allwissenheit dieses seltsamen Menschen der in einer weitverzweigten Höhle westlich von Salonia lebte und behauptete einer der Vorväter zu sein. “Lenny” war ihm suspekt, ein Relikt einer längst vergangenen Zeit der auf subtile Weise die Salonen beeinflusste. Warum nennt man mich einen “Gesandten”? Warum gibt es “Hauptmänner”, “Kommandanten” oder “Unteroffiziere”? All diese Begriffe hatte der Urvater geprägt und sie waren von den Salonen, allen voran den Häuptlingen, blind übernommen worden. Dieser Mann manipuliert uns und niemand außer er selbst weiß zu welchem Grund. Genuin glaubte zwar nicht das es “Lenny” mit den Salonen übel meinte, doch er empfand Unbehagen bei dem Gedanken welche Macht dieser unergründliche und dennoch weiße Mann besaß.
    Wir vertrauen unsere Zukunft einem Mann an der seit Tausenden von Wintern keine Frau mehr bestiegen hat!
    Bei diesem Gedanken mußte Genuin lachen, wurde aber sofort wieder Ernst als die Zeltwachen paradierten und somit die Ankunft des Lauringesandten anzeigten.
    Die Laurin waren nach Abzug der Invasoren in einem Gebiet heimisch geworden das zu Beginn des 21.Jahrhunderts durch unzählige Kriege und Konflikte aufgefallen war. Die Rede ist vom Nahen Osten. Bislang hatte zu ihnen lediglich über Späher ein loser Kontakt bestanden, doch nun gab es offensichtlich Gesprächsbedarf. Der Vorvater behauptete ihre ursprüngliche Heimat habe viele Tagesreisen im Osten gelegen. Er hatte sie als Abkömmlinge der “Khmer” bezeichnet, ein Begriff mit dem Genuin nichts anfangen konnte. Laurin waren klein und gedrungen. Ihre Augen waren stets zu Schlitzen verengt, so als führten sie was im Schilde. Der Unterhändler der nun das Zelt von Genuin betrat bildete da keine Ausnahme.
    Mit keinem Wort ging der Mann auf die offensichtliche Zurschaustellung salonischer militärischer Macht ein. Vielmehr war er an einer Vertiefung der Beziehungen zu dem westlichen Nachbarn interessiert und unterbreitete Genuin ein beachtenswertes Angebot. Fortan sollten Späher beider Völker ungehindert durch die Lande der Laurin und Salonen reisen dürfen. Sollten sie Obdach und Proviant begehren, so sollte es ihnen vom jeweiligen Landesherrn gewährt werden. Genuin fand Gefallen an den Verhandlungen und man wurde sich schnell einig. Doch eines noch brannte dem Salonen auf der Zunge:
    “Nun da der offizielle Teil geklärt ist mein Freund, würde ich es begrüßen wenn ihr mir einen Einblick in euer Wissen über die Vorväter gewähren würdet. Vielleicht können wir ja die Erfahrungen unserer Völker vergleichen und so etwa Licht in diese Epoche bringen!”
    Der Khmer, gerade mit dem Verzehr einer salonischen Lammkeule beschäftigt, hielt überrascht inne.
    “Ihr glaubt diesen Vorvaterquatsch doch nicht etwa? Ach ja...ich vergaß! Ein leibhaftiger Vorvater lebt ja westlich von Salonia in einer Höhle und flüstert eurem Häuptling seine Weisheiten zu, wirklich köstlich, Salone.”
    Obwohl Genuin kein blinder Anhänger des Vorvaters war, ärgerte ihn der Spott in den Worten des Laurin gehörig. Zum erstenmal seit Beginn der Verhandlungen kam etwas Schärfe in seine Worte:
    “Ihr zweifelt an seiner Existenz? Ohne diesen Mann gäbe es kein Salonisches Reich und wir würden heute noch grunzend um Tierkadaver hüpfen! Unser Volk ist gesegnet seit der Vorvater sich entschlossen hat seine unergründliche Weisheit mit unseren Führern zu teilen!”
    “Jaja verschont mich mit religiösem Geschwätz. Wenn eure Führer den “großen Vorvater” als Mittel gebrauchen um beim gemeinen Volk ihr Ansehen zu steigern so sei es ihnen gegönnt. Ist bei uns ja nicht anders. Wir haben auch ein Orakel, das von unseren Anführern regelmäßig konsultiert wird und sie mit der “Weisheit der Ahnen” füttert. Das Volk ist zufrieden in dem Glauben das seine Führer erleuchtet werden. Dabei besteht das Orakel nur aus alten Weibern die nach dem lebenslangen Verzehr von Neomon nicht mehr ganz von dieser Welt sind, wenn ihr versteht was ich meine, Salone. Aber das will ja niemand wissen...”
    Die Tonlage des Laurin war jovial, so als spräche er mit einem Eingeweihten über unbestreitbare Tatsachen. Doch Genuin war sich ziemlich sicher das hinter dem Vorvater keine Drogenberauschten Weiber standen.
    “Um auf meine erste Frage zurückzukommen...”
    “Ach ihr meint alte Mythen und Legenden meines Volkes? Nun, es gibt tatsächlich welche, allerdings nur in einigen entlegenen Gegenden. Sie sollen soviele Winter in der Vergangenheit zurückreichen das die Hände aller Männer die ihr heute hier versammelt habt nicht ausreichen würden um sie anzuzeigen.”
    Das Gesicht des Laurin wurde finster,
    “Große Macht und alles Glück der Welt hatten unsere Ahnen erreicht. Sie sollen die Macht der Sonne genutzt haben, könnt ihr euch das vorstellen. Sie wurden mindestens dreimal so alt wie wir staubfressenden Menschen heutzutage und ihr Wissen wurde nur noch um ihren Übermut übertroffen. Naja, den Mythen zufolge muß etwas gewaltig schief gegangen sein. Teufel fielen vom Himmel, töteten die Menschen und zerstörten ihre Bauwerke...wer überlebte, den brachte der Zorn der Natur um. Die Luft zum Atmen war giftig, das Wasser war giftig und die Vorväter starben aus, weil sich nichts mehr zum Fressen hatten, Salone!
    Den Überlieferungen zufolge verbargen wir uns in einem großen Gebirge für viele, viele Winter, bis der Zorn der Natur nachgelassen hatte und das Überleben an der Oberfläche wieder möglich war. Mehr weiß ich auch nicht, aber wisst ihr was...”

    Der Laurin zwinkerte mit dem rechten Auge, eine Geste die wohl Kumpanei andeuten sollte,
    fragt doch einfach euren Vorvater, der war ja schließlich dabei, oder?”
    Genuin ignorierte das Gelächter der Laurin und hielt es nun an der Zeit das Gespräch zu beenden.
    “Er sagt wir seien nicht bereit für die Wahrheit, vielleicht hat er ja Recht. Wie dem auch sei, ich will euch nicht länger aufhalten, ihr habt noch eine lange Reise vor euch.”
    Nachdem der Laurin gegangen war nahm sich Genuin noch einige Minuten um über die letzten Stunden nachzusinnen. Für das Salonische Reich hatte er einen großen Erfolg erzielt. Salonische Späher könnten nun durch das Gebiet der Laurin hindurch ungehindert nach Osten vorstoßen und neue Lande erkunden. Seine eigene Neugier bezüglich der Vorväter war jedoch nicht befriedigt worden. Die Mythen der Laurin hatten in dieser Beziehung zu sehr den bekannten salonischen Sagen geglichen. Mit einem Seufzen erhob sich der salonische Botschafter und gab den Befehl zum Aufbruch.
    Angehängte Grafiken Angehängte Grafiken
    Geändert von Mehmet (13. Dezember 2008 um 00:14 Uhr)

  9. #24
    Asozialer Banger Avatar von The_Dude
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    Ist schon bekannt wann die Story fortgesetzt wird, oder ist sie auf unbestimmte Zeit vertagt
    Ich find sie nämlich echt super und würde mich freuen wenn du mal dazu kommst sie fortzusetzen

  10. #25
    Dorfbewohner Avatar von Muad Dib
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    dito

    Ich würde mich auch freuen, wieder was vom salonischen Volk zu hören.

  11. #26
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    jup,hoffentlich gehts weiter

  12. #27
    Registrierter Benutzer Avatar von Mehmet
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    Wird wohl noch bis Anfang März dauern bis es hier weitergeht...


    Zuerst der vorweihnachtliche Stress,

    dann endlose und, wie ihr euch angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage sicher denken könnt, ernüchternde Verhandlungen mit der Geschäftsleitung in meiner Eigenschaft als Betriebsrat

    und jetzt bin ich voll im Umzugsstress, ziehe zum 1.März in die Stadt meines Arbeitgebers...
    d.h. jede freie Minute in Baumärkten verbringen und renovieren...

    wenns dann aber weitergeht, werde ich wöchentlich fortsetzen, versprochen!
    Danke für euern Zuspruch!

  13. #28
    DisplayDimmer Avatar von Avangarci
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    Dein Stil hat mich gleich ein wenig an die PR-Reihe erinnert :> vielleicht weil ich grade die ersten Zwei Silberbände gelesen habe =) aufjedenfall tolle Story, hoffe das es dann auch wirklich im März weitergeht

  14. #29
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    Jahr 0 : Der salonische Späher Senekho entdeckt einen Bunker aus uralter Zeit und wird von dem Computerkommandanten “Lenny” als Nachfahre des deutschen Unionsvolkes anerkannt.

    2 Wochen später: Senekho kehrt zu den Salonen zurück und erlangt mit Hilfe des “Vorvaters Lenny” die Häuptlingswürde.

    3 Monate später: Marsch nach Osten und Gründung von Salonia.

    Jahr 15: Der Oberste Späher Kon Hetete trifft im westlichen Mitteleuropa auf den Stamm der Shomona. Weitere Kontakte zu anderen überlebenden Menschenstämmen folgen.

    Jahr 120: Mit der Aufstellung einer Kriegertruppe hat das Salonische Reich erstmals Männer unter Waffen.

    1065: Die Errichtung großer Schafsweiden nördlich von Salonia beschert den Salonen ein Leben im Überfluss.

    1072: Häuptling Trim Marath und sein Heerführer werden von Vorvater “Lenny” zum Rapport bestellt und für die behäbige Lebensweise der Salonen gerügt.

    1320: Mit Hilfe der Schamanin Rawil verhindert "Lenny" einen verhängnisvollen Massentest der Neomonpflanze.

    1650: Gründung der Stadt Falon im Westen

    2020: Einführung des Streitwagens in die Armee. Beginn des Aufstiegs zur militärischen Großmacht.

    2179:Eine salonische Militärdelegation reist zu Verhandlungen mit den Laurin in den "Nahen Osten".

    2263: Gründung der Stadt Malicor.


    Bild



    Ostasien im Jahre 2380:
    Die salonischen Späher lagen unbeweglich in ihren Stellungen und warteten auf das Zeichen des Anführers. Breven jedoch verharrte regungslos, den Blick auf die geheimnisvolle Ruinenstadt vor sich gerichtet.
    Der alte Späher hatte einen untrüglichen Instinkt für gefährliche Situationen entwickelt und nun signalisierte ihm jede Faser seines Körpers, das hier etwas ganz und gar nicht stimmte.
    Breven und seine Männer waren vor 6 Monaten aus Malicor aufgebrochen, der neuen salonischen Provinz an der Grenze zu den Laurin. Ausgestattet mit genügend Proviant aus den Getreidespeichern Salonias hatten sie sich stets nach Osten gewandt und waren dabei weiter vorgestoßen als je ein Salone vor ihnen. Ihr Weg hatte sie bis in das Gebiet des heutigen China geführt, wo sie bis an die Küste des einstigen Pazifischen Ozeans vorstießen. Stets hatten sie genug Trinkwasser gefunden um ihre Reise fortzusetzen doch in China wendete sich das Blatt.
    Die Tatsache das die Umgebung karger und lebensfeindlicher wurde hatte bei den Salonen zunächst keinerlei Reaktionen hervorgerufen. Die Späher hatten auf ihren Reisen schon so manche unwirtliche Gegend durchquert, immer war es irgendwie weitergegangen und so würde es auch diesmal sein. Doch in dieser Gegend war etwas anders. Die Luft war drückend und das lag nicht an der ungewöhnlichen Hitze. Sie schmeckte schal und fremdartig, ebenso das wenige Wasser das sie fanden. Die allgegenwärtige Geräuschkulisse der Tierwelt war einer fast unheimlichen Stille gewichen. Die wenigen Tiere die sie noch zu Gesicht bekamen waren monströse und hässliche Kreaturen, die nur entfernt an die salonische Fauna erinnerten. Die Salonen wußten nicht das sie sich in einer Gegend befanden die während des Krieges gegen die Invasoren besonders nachhaltig radioaktiv verseucht worden war und das die furchterregenden Geschöpfe denen sie teilweise noch begegneten bemitleidenswerte Mutationen darstellten, Noch heute herrschte in diesem Teil Ostasiens eine erhöhte radioaktive Strahlung die nun der Gesundheit der salonischen Späher zusetzte.
    Als die ersten Meldungen über Ausfälle wegen Übelkeit und Erbrechens an Breven herangetragen wurden, wußte der alte Mann das es höchste Zeit für eine Umkehr war. Seine Vorfahren hatten jahrtausendelang in einer verseuchten Umgebung überleben müssen, und so war in dem Salonen noch eine instinktive Furcht vor solchen Krankheitssysmptomen verankert. Er wußte es war dieses Land, diese Luft und dieses Wasser das seine Männer krank machte und er hätte auch nicht gezögert den sofortigen Rückzug zu verkünden, hätten sie nicht eine Entdeckung gemacht die ihn zweifeln ließ...
    “Keine Bewegungen in den Ruinen, auch weiterhin Chef!”
    Breven fuhr herum. Während er in seine Gedanken versunken war hatte sich der kräftige Späher Mugwa angeschlichen. Mugwa war ein Salone alter Schule, der keine Herausforderung ausschlug. Doch die zögerliche Haltung seines Chefs ärgerte ihn.
    “Entweder wir gehen jetzt rein und untersuchen die Ruinen oder wir verlassen diese Gegend. Die Männer werden krank Breven. Einige können sich kaum noch auf den Beinen halten.”
    “Ist es so schlimm Mugwa?”
    “Einige verlieren bereits ihre Haare, es ist ganz genauso wie in den alten Überlieferungen. Ihr kennt die Berichte über die giftige Luft und das ungenießbare Wasser das unseren Vorfahren zusetzte. Die Männer haben Angst Breven!”

    Mugwa hatte Recht eine Entscheidung zu fordern. Breven überlegte kurz und schien dann den rechten Mittelweg zwischen der Befriedigung seiner Neugier und der Sorge vor den unerklärlichen Phänomenen in dieser Gegend gefunden zu haben.
    “Ich werde das Groß der Männer zurück schicken, Mugwa. Etwa 5 Tagesmärsche von hier entfernt beginnt wieder fruchtbares Gebiet, dort müssten sie sicher sein. Ich aber werde mit einigen Freiwilligen in die Ruinen eindringen. Die Chance eine der Errungenschaften der Vorväter in die Hände zu bekommen will ich mir nicht entgehen lassen!”
    Mugwa lächelte wissend.
    “Die Chance auf etwas Ruhm schätzt du wichtiger ein als deine Gesundheit, Breven. Glaubst du die werden dir ein Denkmal errichten wie jenes in Falon, zu Ehren der Vorväter? Was würde dir das nützen, der Ruhm und die Anerkennung, wenn du dein Leben dafür opferst?
    Wie dem auch sei, ich werde mit dir gehen, auch wenn ich es bald bereuen werde!”

    Breven mußte lachen,
    “Ein bisschen Ruhm begehrst du wohl auch für dich was? Lass uns keine Zeit verlieren.”

    Breven schätzte das sich die Ruinen knappe 2 Stunden Fußmarsch vom Lager der Salonen entfernt befanden und führte seinen kleinen Erkundungstrupp direkt nach Einbruch der Dunkelheit in ein ungewisses Abenteuer. Nur ein einziger Freiwilliger hatte sich Breven und Mugwa angeschlossen, der Rest zog es vor so schnell wie möglich aus diesem Gebiet zu verschwinden. Der Freiwillige galt als anerkannt lebensmüde, seit seine Frau bei der Geburt des Stammhalters in Malicor verblutet war. Anschließend hatte sich Gao, so sein Name, für die Expedition in den Osten gemeldet. Breven hatte die Tatsache das sich für den Vorstoß in die Ruinen nur ein Mann gemeldet hatte der mit dem Leben bereits abgeschlossen hatte, mit einem Schulterzucken reagiert. Mugwa hingegen gab Gao mit klaren Worten zu verstehen, das dies kein Todeskommando war. Danach war die kleine Truppe in der Dunkelheit verschwunden.
    Breven und Mugwa waren mit die besten Späher die das Salonische Volk zur Verfügung hatte, sonst hätte sie der Häuptling niemals auf diese Reise geschickt. Als sie sich nun der Ruinenstadt näherten achteten sie penibel darauf bei etwaigen Bewohnern keine Aufmerksamkeit zu erwecken und in weniger als 2 Stunden erreichten sie die ersten Trümmerfelder. Es war ein deprimierender Anblick der sich den Salonen in der von einem Halbmond nur spärlich erleuchteten Nacht bot. Die Ruinen ließen den ursprünglichen Zustand der Gebäude nur noch erahnen, in einem solch bemitleidenswerten Zustand waren sie. Staub und Dreck hatte vielerorts den kümmerlichen Rest einer Siedlung der Vorväter fast vollständig bedeckt und die Salonen arbeiteten sich, Deckung suchend zwischen den größeren Trümmerstücken hin und her bewegend, durch das Ruinenfeld. Hier gab es wahrlich nichts mehr zu finden!
    Gao konnte die Vorsicht seines Vorgesetzten nicht nachempfinden. Die Bewohner dieser uralten Siedlung waren mit Sicherheit schon lange vor den Gebäuden zu Staub zerfallen. Am liebsten wäre er aufrecht durch diese Stadt der Vorväter marschiert, in Richtung der Kameraden, die nun bereits aufgebrochen sein mussten. Er bildete die linke Flanke seiner kleinen Truppe und beobachtet mißmutig wie sich die beiden anderen Späher weiterhin mit äußerster Vorsicht zwischen den Trümmern bewegten. Mit einem Seufzen wandte er sich nach links...
    “Scheiße!” Gao war so überrascht das er laut ausgesprochen hatte was ihm bei dem unerwarteten Anblick durch den Kopf ging. Sofort wurde er sich seines Fehlers bewusst und als nur Augenblicke später die beiden Späher neben ihm erschienen, war ihm klar das eine Rüge das mindeste war was er zu erwarten hatte.
    “Ich werde dich eher töten als deinetwegen entdeckt zu werden, Gao”! Die Stimme von Mugwa war ein kaum hörbares Flüstern und dennoch furchteinflößend.
    “Lass gut sein, hier gibt es nichts als...” Breven, der seinen jungen Kollegen in Schutz nehmen wollte verstummte als seine Augen erblickten was Gao kurze Zeit vorher entdeckt hatte. Auch Mugwa wurde nun darauf aufmerksam und seine Augen bekamen einen harten Glanz. Vor ihnen, zwischen einigen kniehohen Trümmerstücken befand sich eine erloschene Feuerstelle und direkt daneben ein Haufen achtlos hingeworfener Knochen.
    Breven hatte diese Ruinen nur aus dem Grund untersuchen wollen, weil er hoffte wertvolle Artefakte der Vorväter zu finden. So wie einst der legendäre Senekho wollte er seinem Volk dienen und nebenbei unsterblichen Ruhm ernten. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hatte er nicht wirklich damit gerechnet hier Lebewesen vorzufinden. Nun war er froh so vorsichtig vorgegangen zu sein.
    Mugwa näherte sich den Knochen ohne auf die Erlaubnis von Breven zu warten. Breven hielt den Atem an als er den erfahrenen Späher im fahlen Mondlicht dabei beobachtete wie er die Knochen untersuchte. Als Mugwa wieder zurückkehrte hatte er schlechte Neuigkeiten im Gepäck.
    “Zweifellos menschliche Knochen und die Asche ist noch warm! Wir sollten von hier verschwinden!”
    12.000 Jahre zuvor waren diese Ruinen ein Teil eines der bestgeschützten Stützpunkte der Chinesen gewesen. In dem dazugehörigen Tiefbunker hatte sich eine der letzten Verteidigungslinien der fernöstlichen Nation befunden. Die Chinesen hatten den Invasoren mit großer Kaltblütigkeit einige Verluste bereitet. So hatten sie nicht davor zurückgeschreckt massiv atomare Waffen einzusetzen um den Vormarsch der Fremden zu stoppen. Das sie dabei ihr eigenes Land verseuchten und die Bevölkerung zum Tode verurteilten, nahmen sie in Kauf. Durch massiven Punktbeschuss mit nuklearen Mehrfachsprengköpfen war es ihnen letztlich gelungen die Invasoren aus diesem Gebiet zu vertreiben, doch zu welchem Preis? Die harte radioaktive Strahlung hatte alles abgetötet außer Schaben und Kakerlaken. Noch heute, 12.000 Jahre später, herrschte in diesem Gebiet eine durchschnittliche Strahlung von 2,5-3 Rad.
    Die Besatzung des Tiefbunkers hatte aber überlebt und einige Zeit gelang es ihnen eine funktionierende Administration aufrecht zu erhalten. Doch die armen Menschen mussten glauben die letzten auf der Erde zu sein, eine psychologische Belastung die auf Dauer jedes gesunde Gemüt zermürbte. Die fortschreitende Degeneration der Bunkerbesatzung war durch nichts aufzuhalten und führte schließlich dazu das sich einige Hunderte Jahre nach dem Krieg viele der Überlebenden auf der Suche nach Essen aus dem Bunker begaben. Ein verhängnisvoller Fehler! Die Folge waren teils grässliche Mutationen und ein vollständiger Zerfall der gesellschaftlichen Strukturen innerhalb des Schutzraumes. Nur wenige Dutzend der ehemals knapp 5.000 Mann starken Bunkerbesatzung waren 2 Generationen später noch am Leben, oder wie man es nennen sollte. In vollständige Barbarei zurückgefallen hausten sie im Stile von Höhlenmenschen zwischen technischen Geräten die dem Zerfall preisgegeben waren. Die Strahlung, obschon weiter die Ursache für schlimmste Mutationen, konnte ihnen zwar nichts mehr anhaben, doch völlig ohne Kontakt zu anderen Überlebenden sorgten inzestuöse Verhältnisse, Geisteskrankheiten infolge des Verzehrs von Menschenfleisch und Mutationen für einen weiteren Zerfall des Menschentums innerhalb des Gemäuers. Das, was 12.000 Jahre später noch lebte, zu dem Zeitpunkt als salonische Späher dieses Gebiet erreichten, konnte nicht mehr als Mensch, bestenfalls Menschenähnlich bezeichnet werden.
    Davon wußten die 3 Salonen nichts, sie beschlich nur ein Unheimliches Gefühl bei dem Gedanken das auf dieser vergifteten Erde offenbar Menschen lebten! Und die Gefahr für die Salonen war durchaus real. Unweit der Stelle an der die 3 Salonen die Überreste eines Festmahles der Mutanten entdeckt hatten befand sich, halb verdeckt von strahlenden Trümmern, der Eingang zu dem ehemaligen Bunkerkomplex. Und die Anwesenheit von Fremden war den Bewohnern nicht verborgen geblieben.

    “Was war das?” Gao schaute auf und offenbarte Breven sein vor Schreck leichenblasses Antlitz. Ein langgezogener Klagelaut heulte durch die Ruinen, zunächst mehr ein Stöhnen, dann immer kräftiger und fast knurrend. Breven kämpfte die aufsteigende Panik nieder um vor allem vor Mugwa nicht sein Gesicht zu verlieren. Doch selbst der erfahrene Fährtensucher schluckte betroffen und schien um seine Fassung zu kämpfen.
    “Mugwa hat Recht, wir verschwinden! Los!” Das letzte Wort hatte er geschrien um seine Gefährten zur Eile anzuspornen. Doch das war angesichts der von überall auf sie einstürmenden Geräuschkulisse gar nicht nötig. Der anfängliche Klagelaut war von mehreren Stellen aus erwidert worden und gab den Salonen das Gefühl umzingelt zu sein. Niemand achtete mehr auf die Deckung, die Männer stürmten blindlings drauf los, nur weg von den Trümmern und seinen unheimlichen Bewohnern. Gao, der es plötzlich mit dem Sterben nicht mehr ganz so eilig zu haben schien, war der Jüngste von ihnen und somit der Schnellste. Breven rief ihn an zu warten bis er und Mugwa aufgeschlossen hätten, doch der junge Mann war offenbar in haltloser Panik begriffen und drehte nur kurz seinen Kopf bevor er mit unverminderter Geschwindigkeit weiter rannte. Direkt in die Arme eines Mutanten! Das Schauspiel das sich Breven und Mugwa bot war von unfassbarer Grausamkeit. Der Wilde hatte sich hinter einem mannsgroßen Trümmerstück verborgen und den Zeitpunkt abgewartet an dem der ungestüme Salone ab ihm vorbeirennen mußte. Dann hatte er mit einer unbekannten Schlagwaffe zugeschlagen. Das letzte was Gao spürte war ein Kribbeln im Hals. Atemlos vor Schrecken beobachtet Breven im Rennen wie der kopflose Torso von Gao noch einige Meter weiter rannte, gegen eine verwitterte Mauer prallte und mit wilden Zuckungen zu Boden sank. Er und Mugwa hatten sofort die Richtung ihrer Flucht gewechselt und versuchten nun jeder auf eigene Faust durchzubrechen. Nur einen Sekundenbruchteil konnte Breven im Mondlicht einen Blick auf den Angreifer erhaschen, doch das genügte um seine Beine beinahe den Dienst versagen zu lassen.
    Das Geheul der Verfolger kam jetzt nur noch von hinten und Breven war sich sicher entkommen zu können. Das Ruinenfeld lag bereits einige Hundert Schritte hinter ihm und Breven verfluchte die Tatsache das die tote Wüste in diesem Gebiet so gut wie keinerlei Spielraum für eine verdeckte Flucht übrigließ. Hinter einem Stein warf er sich flach zu Boden und zwang sich mit langen Atemzügen zur Konzentration. Als das Rauschen in seinen Ohren nachließ warf er einen Blick in Richtung der Ruinen. Eine einzelne Person, schnell und behende, wurde von einer unübersehbaren Meute gejagt. Kein Zweifel, das war Mugwa, der dort zwischen den Ruinen mit den Verfolgern Katz und Maus spielte.
    “Deswegen konnte ich so unbehelligt verschwinden, der Sack hat die Verfolger auf sich gelenkt! Das würde dir so passen Mugwa, hier den Helden zu spielen!” Breven war so aufgeregt das er gar nicht bemerkte das er laut vor sich hinsprach. Mugwa sprang in der Art eines Affen zwischen den Trümmerstücken herum um den Verfolgern zu entkommen, schwang sich auf Mauern und Felsen, und narrte seine überaus hässliche Schar der Verfolger ein ums andere Mal. Doch mittlerweile tummelten sich Dutzende von Kreaturen, Breven konnte sie nicht anders bezeichnen, zwischen den Trümmern und der Zeitpunkt da Mugwa seine Flinkheit nicht mehr würde helfen können war absehbar. Das alles veranlasste Breven zu einer Verzweiflungstat. Er richtete sich zur vollen Körpergröße auf, bildete mit den Händen einen Trichter vor seinem Mund und rief mit voller Lungenkraft “Hier bin ich, ihr vergammelten Kannibalen! Ich schmeck doch viel besser als der, holt mich wenn ihr könnt!”
    Wie Breven gehofft hatte wandten sich umgehend viele der Mutanten dem unbekannten Schreihals zu und verschafften somit Mugwa die Luft die er zu einem Ausfall brauchte. Der Späher nahm Anlauf und jagte dann mit weitausholenden Schritten auf die Kante des Felsens zu auf dem er sich gerade befunden hatte. Breven sah den alten Salonen meterweit durch die Luft fliegen und jenseits der Mutanten im staubigen Wüstenboden aufschlagen. Mit einer Rolle fing Mugwa geschickt die Wucht des Aufpralls ab, kam sofort wieder auf die Beine und jagte auf Brevens Position zu. Dieser beachtete ihn nicht weiter und wandte sich augenblicklich zur Flucht.

    Salonia, Höhle des Vorvaters, 4 Monate später
    Der Vorvater wußte was den Männern fehlte. Die Symptome waren unverkennbar!
    Vor einigen Wochen hatten die Laurin an der salonischen Ostgrenze den kümmerlichen Rest einer einstmals 300 Mann starken Spähertruppe abgesetzt, die sie wiederum an ihrer Ostgrenze aufgegriffen hatten. Die Laurin hatten gemäß den Richtlinien eines Abkommens gehandelt, welches Reisenden der Salonen und Laurin freien Durchgang durch das jeweilige andere Land erlaubte. Die Laurin hatten den salonischen Spähern auch Proviant zukommen lassen, das Betreten ihrer Städte war den Männern allerdings verwehrt geblieben. Die Menschen hatten Angst vor den von einer offenbar unheilbaren und entstellenden Krankheit befallenen Männern. Die Verantwortlichen in Malicor handelten ganz ähnlich und internierten die Späher in einem Zeltlager außerhalb der Stadtmauern. Kein Heiler wagte sich an die Behandlung der Kranken aus Angst vor einer Ansteckung. Späher waren einsame Männer und hatten in der Regel keine Familien, daher vermisste sie auch niemand. Der Häuptling, der sie einst losgeschickt hatte, verlor nach der Schilderung ihrer Krankheitssymptome rasch das Interesse an ihnen. Wahrscheinlich wären die Männer und mit ihnen die Informationen die sie besaßen gestorben, verloren und vergessen gewesen wenn nicht einer der Huldvollen auf sie aufmerksam geworden wäre. Die Huldvollen gehören zu einer elitären Kaste der salonischen Gesellschaft und dienen ausschließlich dem Vorvater Lenny. Der Computerkommandant eines ehemaligen EU-Bunkers, der sich als Schutzherr der Salonen verstand, hatte die Huldvollen ins Leben gerufen um während der Phase der Expansion des Salonischen Reiches über wichtige Entwicklungen stets auf dem Laufenden zu bleiben. Die Huldvollen waren von “Lenny” immer wenn er es für notwendig hielt, mit Wissen ausgestattet worden das der Entwicklung der Salonen um Jahrhunderte vorausgriff. Sie waren seine Augen und Ohren und mit ihrer Geheimnistuerei hatten sie im gemeinen Volk nicht unwesentlich zu einer Mythenbildung rund um den Vorvater beigetragen, die dessen Stellung gegenüber den weltlichen Herrschern der Salonen stärkte. Nicht zuletzt sollten die Huldvollen dereinst das Werk Lenny fortsetzen, wenn Verschleiß seiner Existenz ein Ende setzen sollte. Lenny hatte Berechnungen angestellt und war zu dem Ergebniss gekommen das mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,8% dieser Zeitpunkt gekommen sein würde bevor die Salonen eine eigene Computertechnologie entwickelt haben würden. Doch das war noch Zukunftsmusik!
    Die Huldvollen hatten binnen kürzester Zeit einen Transport für die Späher nach Salonia organisiert, nachdem Lenny von ihnen über die Krankheitssymptome informiert worden war. Die Speicherbänke des Kommandanten waren mit Informationen über alle Stadien der Strahlenkrankheit gefüllt und so vermochte Lenny rasch zu erkennen das sich diese Männer im letzten Stadium befanden. Ihre letzten Wochen verbrachten sie in den “heiligen Höhlen” des Vorvaters, umsorgt von Heilerinnen der Huldvollen, die alles taten um ihnen ihr Los zu erleichtern. Lenny befragte sie jeden Tag und wurde nicht müde zu erwähnen, welch wichtigen Dienst sie dem Salonischen Reich geleistet hätten.
    Der Osten, nach den Befragungen schloss Lenny richtig auf China, war also noch radioaktiv verseucht und von Mutanten bewohnt! Die Informationen zwischen den vereinzelten militärischen Netzwerken während der Invasion waren rasch unterbrochen gewesen, so das Lenny nicht sagen konnte was in diesem Zeitraum in Ostchina passiert sein könnte. Er hielt es jedoch für unwahrscheinlich das die harte Strahlung das Werk der Invasoren sein könnte. Sie hatten während ihres von einer beispiellosen militärischen Überlegenheit getragenen Feldzuges zwar Menschen abgeschlachtet, doch die Umweltschäden resultierten allein von den Gegenmaßnahmen die verzweifelte Militärs im Angesicht der Apokalypse beschlossen hatten.
    Die Informationen die Lenny von den Spähern erhalten hatte führten schließlich dazu das der Osten vom Häuptling zur “Verbotenen Zone” erklärt wurde.

    Von Malicor bis Salonia hatte jeder Salone die strahlenkranken Späher entweder gesehen oder von ihnen gruselige Schilderungen gehört. Die ersten Jahrzehnte nach ihrer Rückkehr wurde die “Verbotene Zone” daher respektiert. Die Salonen machten sich an die Konsolidierung ihres Reiches und entwickelten die Steinmetzkunst (2400). In der Provinz Malicor zähmten besonders Wagemutige die dortigen Dickhäuter, eine vom heutigen Elefanten abstammende Tierart die in den letzten 12.000 Jahren beachtliche Intelligenz entwickelt hatte. Doch als die Erinnerung an die schrecklichen Antlitze der Strahlenkranken verblasst war, siegte die Gier über die Vernunft. In der Hoffnung auf den Erwerb von Schätzen der Vorväter entsandte der Häuptling im Jahre 2468 eine erneute Expedition in den Osten, gegen den ausdrücklichen Willen des Vorvaters. Die Männer kehrten niemals zurück und Lenny klagte das Salonische Staatsoberhaupt öffentlich der Unfähigkeit an. Der Häuptling wurde entmachtet und von Kriegern zu Tode geprügelt. Viele Salonen, vor allem die Anhänger des Christentums, die dem Kult um den Vorvater jeher skeptisch gegenüberstanden, sahen darin eine gefährliche Einmischung des angeblichen Vorvaters in salonische Belange. Die Adligen fürchteten gar der Vorvater könne sich zum Alleinherrscher aufschwingen. Das Jahrhundertealte Band zwischen dem letzten Überbleibsel einer verlorenen Welt und den Menschen der Postapokalypse hatte erste Risse bekommen.

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    Wer bis zum Kinn in der Scheiße steckt, der sollte den Kopf nicht hängen lassen!

  15. #30
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