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Thema: Wie geht Ihr mit behinderten Mitmenschen um?

  1. #1
    Fickbär deluxe Avatar von Nosneb
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    Wie geht Ihr mit behinderten Mitmenschen um?

    Ich habe am Freitag mal wieder Musik bei einem Sommerfest gemacht. Die Lokalität ist umgeben von einem großen Alten- und Pflegeheim.
    Man sieht da diese alten Menschen, die gar nix mehr können, d.h. die Angehörigen kauen denen sogar den Kuchen vor und reichen den dann per Löffel, man hofft dann nur, selbst nicht so zu enden, und man vorher den Löffel ( selbstbestimmt ) abgibt.

    Also an dem Abend kam dann auch ein Rollstuhlfahrer zu der Clubfeier, kein Thema, er hat sich dann auch mit einer alleinstehenden älteren Dame unterhalten und sogar Discofox mit Rolli getanzt. Das Mädel hatte dann aber nach 15 Minuten keinen Bock mehr ( ich konnte das wunderbar beobachten, da dies alles 4 - 5 Meter von mir stattfand ) und statt dem Mann dies zu sagen, haute sie lieber ganz von der Feier ab ( dies war keinesfalls so geplant, 1. hatte sie ein paar Single - Männer an der Angel, die sehr traurig guckten als sie ihr entschwinden bemerkten und 2. sollte sie noch eine Ehrung bekommen )

    Danach saß der Mann in seinem Rolli völlig alleine an der Theke, stundenlang ( der Mann war " nur " körperlich behindert, querschnittslähmung, er war so ca. 40 Jahre alt und sah ganz normal aus ), trank wenig, da er nur sehr wenig Geld mithatte, hab ich zum Schluß bemerkt, als er seinen Brustbeutel herausholte und da nicht viel Geld drin war, jedesmal wenn ihn einer ansah, schmiß er die Arme hoch, wollte mitfeiern, mittanzen, mit dabei sein, aber alle, wirklich alle ignorierten ihn, bis er nach 4 Stunden völlig deprimiert von dannen zog, ich hab ihn nach dem Abbauen der Anlage noch gesehen, er rollte gerade an meinem Auto vorbei.

    Da denkt man immer in Köln hätte man schnell Kontakt, aber nix, mir tat dieser Mensch unglaublich leid, es läuft mir bis heute hinterher, die ganze Zeit muss ich dran denken, wie es wäre, wenn man selbst so einsam wäre, wenn man nicht mehr dem Normalbild entspräche, in einer Gruppe nur noch Beine sähe, ignoriert würde.

    Ich bin aber auch selbst nicht hingegangen, war müde, ware eine lange Feier und ich hatte Angst, dass ich, wenn ich ein Gespräch anfänge, nicht mehr wegkäme.

    Genauso laufe ich auch vor älteren Bekannten - Verwandten weg, weil ich immer Angst habe, die würden mich zutexten und man käme aus Höflichkeit nicht mehr weg.

    Klar stehe ich in der Straßenbahn auf, wenn ein älterer Mensch keinen Sitzplatz hat und biete meinen Platz an, klar helfe ich Rollstuhlfahrern über Treppen hinweg, ich bin immer bereit, körperlich zu helfen, nur bin ich nicht bereit, ihnen mal zuzuhören, Zeit zu geben, vielleicht wäre dies aber viel eher angebracht, wahrscheinlich ist es schlimmer, dass niemand mit einem redet ( außer den Menschen, die dies beruflich / verwandschaftlich müssen ), als dass sie mal ein Stufe nicht hochkommen.

    Ich nehme mir es immer wieder vor, es bei der nächsten Gelegenheit mal nicht Mitleid sonder Zeit zu geben, und scheitere doch immer wieder, immer hab ich angeblich was besseres vor.

    Geht es euch ähnlich, oder wie reagiert Ihr bei solchen Gelegenheiten?
    Die ewige Foren-Zigarette

  2. #2
    Drachenkrieger Avatar von Phoenyx
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    Ich habe vor Jahren mit einem Behinderten in einem Haus gelebt, der ältere Bruder meiner damaligen Freundin. Nachdem die Mutter gestorben war, bei der er sein ganzes Leben verbracht hatte, hat meine Ex ihn aufgenommen. Der war bzw. ist auch sehr einsam und ausser seiner Familie und seiner Arbeit in einer Behindertenwerkstatt hatte/hat er nichts. Und ich muss zugeben, dass ich auch immer versucht habe, ihm aus dem Weg zu gehen, weil er immer reden wollte (was bei einem geistig Behinderten nicht einfach ist) und mir meine Zeit meistens, ausser vllt. wenn wir zusammen gegessen haben, zu schade war. Oft waren es auch Dinge, die ich für vollkommen belanglos gehalten habe, die ihm aber anscheinend wichtig waren. Aber selbst meine Exfreundin ist so mit ihm umgegangen.
    Das Problem bei der Sache ist wahrscheinlich, dass man als "normaler/gesunder" Mensch ganz andere Dinge für wichtig hält, als es Behinderte tun.

    Babylon vs. Ur

    Es ist besser den Mund geschlossen zu lassen
    und für einen Dummkopf gehalten zu werden,
    als ihn zu öffnen und jeden Zweifel zu beseitigen...


  3. #3
    sehr stylisch Avatar von Polly
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    Ich habe ja meinen Zivildienst in einer Schule für körperbehinderte Kinder gemacht, in der auch leicht geistig behinderte Kinder zu finden waren. Ich denke, dass man dort schon eine gewisse Lockerheit im Umgang mit Behinderungen und Behinderten lernt.

    Bis auf wenige Ausnahmen waren die "Kinder" dort (14-18 Jahre) emotional sehr sensibel, aber auch unerwartet offen, wenn man sie mit Jugendlichen an anderen Schulen vergleicht. Man merkte schon deutlich, dass ihnen im Alltag häufig die Gesprächspartner fehlen, was gerade in diesem Alter sehr schade, weil wichtig, ist.

    Abseits meiner Zivildienststelle hatte und habe ich allerdings keinen Kontakt zu Behinderten. Das liegt wohl größtenteils daran, dass ich selten rausgehe. Und wenn ich rausgehe, dann mit Leuten, die ich bereits kenne und nicht um neue Kontakte zu knüpfen. Die meisten Örtlichkeiten sind auch nicht sehr behindertengerecht eingerichtet - für sowas hat man dann auch einen Blick. Studentenkneipen befinden sich ja gerne mal im Keller und da gibt es meist nur eine große, schmale Treppe, also nichts für Rollstühle.

  4. #4
    angekommen Avatar von Journeyman
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    Zitat Zitat von Nosneb
    Geht es euch ähnlich, oder wie reagiert Ihr bei solchen Gelegenheiten?
    Leider zu oft genau so!
    Obwohl ich weiß, dass die Leute, abgesehen von ihrer Behinderung, ganz normal drauf sind, gehe ich Begegnungen meistens aus dem Weg.
    Hin und wieder gibt es Feste oder Workshops an denen Behinderte teilnehmen und ich stelle wieder fest, dass die alle in Ordnung sind. Besonders die nur körperlich behinderten haben einen wundervollen Humor, wenn nicht sogar einen unüberbietbaren Zynismus auf Lager. Da können selbst wir uns noch ein paar Scheiben abschneiden. Man arbeitet mit denen, unterhält sich und hat viel Spaß. Aber kaum ist die Veranstaltung vorbei, sind alle gemachten Vorsätze vergessen.
    Schon am nächsten Tag geht man all dem wieder aus dem Weg. Man hat zwar ein schlechtes Gewissen, aber das geht auch wieder weg.
    Warum? Ich glaube es ist eine Angst vor körperlicher oder geistiger Versehrtheit, die mich auf Abstand hält. Das ist zwar nicht logisch begründbar, scheint aber trotzdem zu wirken.

    Die besten Behindertenwitze hat mir übrigens ein Rolli erzählt!
    Geändert von Journeyman (18. September 2006 um 14:34 Uhr)
    Wo ist deine dunkle Seite?
    Die ist, was ich an dir mag!
    Sag' dem Teufel in dir guten Tag!

  5. #5
    Pai Mei Avatar von daedelus
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    Nosneb hat das problem eigentlich schon ziemlich gut geschildert, ich hab Mitleid wie Sau mit denen, aber ich hab irgendwie garkeine Lust mit denen zu reden.

    Dabei SOLLTE ich eigentlich sehr tolerant sein, denn meine Mutter lehrt an einer Schule für behinderte Kinder.
    Ausserdem hatte meine Großmutter nen Schlaganfall, da schau ich alle 2 Tage auch mal vorbei, einkaufen, Garten machen, wobei ich das recht gerne mache, denn meine Oma ist die Großmutter des Schwarzen Humors und Brüderlich verwandt mit dem Zynismus
    Zitat Zitat von Radyserb Beitrag anzeigen
    Tja, nicht alle Linken wollen, dass sich alle Kultur- und Nationsgrenzen auflösen, ich bin zum Beispiel so einer;).
    Zitat Zitat von Doppelkopf Beitrag anzeigen
    Dann bist Du kein echter Linker.

  6. #6
    Banned Avatar von Judicator
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    Warum sollte man mit einem körperlich Behinderten nicht reden? Auf die Idee muss man auch erstmal kommen. Wenn man manche Leute nimmt, die aus dem Mund stinken wie ein Zigeuner aus dem Hosenstall oder Schweißgeruch ausströmen, könnte ich es eher verstehen.
    Den Kontakt mit geistig Behinderten beschränke ich allerdings ggf. aufs Türaufhalten. Sowas brauche ich dann auch nicht.

  7. #7
    Fickbär deluxe Avatar von Nosneb
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    Ich glaube Judi hat weder den Sinn dieses Freds erkannt, noch hat sich seine Laune über Wochenende gebessert
    Die ewige Foren-Zigarette

  8. #8
    Banned Avatar von Judicator
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    Zitat Zitat von Nosneb
    Ich glaube Judi hat weder den Sinn dieses Freds erkannt, noch hat sich seine Laune über Wochenende gebessert
    Meine Laune ist schon seit Monaten schlecht.
    Den Sinn dieses Threads habe ich in der Tat nicht erkannt, weil ich körperlich Behinderte behandele wie alle anderen auch.

  9. #9
    Civ Mod Hase Avatar von wisthler
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    Rechtlich ( ) zähle ich auch als Schwerbehindert (60%)
    Ich bin seit meinem zweiten Lebenjahr Diabetiker und bin leider überraschenderweise auch auf Ablehnung, bzw. was noch schlimmer ist Mitleid gestossen. Die meisten merken es mir aber nicht mal an, erst wenn ich meine Spritze raushole und mir diese nach dem Essen in meinem Bauch steche.
    Dass ich mit meiner Erkrankung, (die im Alltag, weder geschäftlich noch beim Sport groß Nachteile für mich einbringt) noch wesentlich besser dran bin wie geistig oder stark körperlich Behinderte ist klar.
    Was taurig ist, dass selbst ich (der sich zumindest ein bisschen in die Situation der Behinderten reinfühlen kann) große Probleme habe Kontakt zu schwerbehinderten Personen aufzunehmen.
    (auch wenn es hart klingt aber irgendwie fehlt mir in den meisten Situationen dann einfach der Antrieb mich mit dem jeweiligen Menschen auseinanderzusetzen.... Traurig aber wahr )
    "Science is not the truth. Science is finding the truth. When science changes its opinion, it didn’t lie to you. It learned more."
    "Religion emerged when the first scoundrel met the first fool......"

  10. #10
    Fickbär deluxe Avatar von Nosneb
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    Zitat Zitat von Judicator
    Meine Laune ist schon seit Monaten schlecht.
    Den Sinn dieses Threads habe ich in der Tat nicht erkannt, weil ich körperlich Behinderte behandele wie alle anderen auch.


    also auch schlecht, oder?
    Die ewige Foren-Zigarette

  11. #11
    Banned Avatar von Judicator
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    Zitat Zitat von Nosneb


    also auch schlecht, oder?
    Ich behandele nur die schlecht, die es brauchen.

  12. #12
    Macht Musik Avatar von Peregrin_Tooc
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    Ich wohne in einem Studentenwohnheim auf dem behindertengerecht eingerichteten Flur. Zwei körperlich behinderte (Einmal Rolli, einmal Krücken) wohnen da mit mir zusammen, und ich stelle fest, dass sich Mitleid gar nicht erst einstellt und mein Verhalten keine besondere Rücksichtnahme einschließt. Klar, dass ich helfe und meine Hilfe im Zweifel auch anbiete, aber dass tu ich bei jedem Menschen.
    Übrigens ist die eine mittlerweile eine gute Freundin von mir, die andere kann ich nicht ab und begegne ihr mit distanzierter Höflichkeit.
    Auch sonst halte ich einen besonderen Umgang mit lediglich körperlich behinderten Menschen für eher schädlich; klar dass man bei der Planung gemeinsamer Aktivitäten und auch sonst auf die Behinderung Rücksicht nimmt; aber Mitleid ist nicht angebracht und hemmt nur im Zusammenleben.
    Bei geistig behinderten ist das allerdings anders. Die meisten geistig behinderten, die ich kenne, sind unglaublich sebnsibel, was Stimmungen angeht, aber nicht in der Lage, einzuschätzen, ob sich Zorn... etc. auf sie bezieht. Das macht den Umgang mit ihnen eher schwierig, genau wie eine Unterhaltung selten Tiefgang hat. Tatsächlich ist es jedoch immer wieder ein sehr schönes Gefühl, zu sehen, wie sich diese Menschen ihres Lebens freuen. Sie sind meist wirklich wie kleine Kinder, ohne sich allerdings ihrer Kräfte bewusst zu sein, dass macht den Umgang wieder schwieriger.
    Generell kann ich sagen, dass ich keinen Unterschied zwischen einem Körperbehinderten und einem gesunden Menschen mache; sehr wohl jedoch zwischen Geistig behinderten und gesunden bzw. körperlich behinderten.
    Übrigens sind behinderte nicht automatishc die besseren Menschen!
    Zitat Zitat von Leonard Bernstein
    This will be our reply to violence:
    to make music more intensely,
    more beautifully,
    more devotedly than ever before.
    Meine Stories:
    Civ VI aus der Sicht von Civ IV BTS, englischer Weltraumsieg auf König
    Der Erste Kaiser wieder aufgenommen

  13. #13
    Ewige Vorsitzende Avatar von bigbean
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    Nosnebs Eingangsposting ist wirklich toll! Kenne solche Situationen - denke und "handel" dann leider genauso
    Die Sozialistische Union ist wieder da!

    KLICK!

  14. #14
    ausgetreten
    Gast
    Das Problem ist, dass man mit Menschen etwas gemeinsam haben muss, um Kontakt aufzubauen. Da es bei einem solchen Tanzabend wohl primär um Bewegung geht, stellt sich die Situation für einen Rollstuhlfahrer wohl schwierig dar. Wäre es z. B. ein Skatturnier gewesen, sähe die Sache sicher anders aus.

    Ich suche auch nicht immer Kontakt zu behinderten Menschen, aber wenn man ein gemeinsames Interesse hat oder ein fruchtbares Thema findet, spielt eine körperliche Behinderung keine große Rolle. Ich kann mich erinnern, dass wir mal am morgen nach einer Feier in einem Wohnheim draußen gesessen haben und gequatscht haben. Dann kam ein Rollstuhlfahrer aus dem Altersheim nebenan. Irgendwie haben wir dann angefangen zu singen, einer spielte Gitarre und der alte Mann fing plötzlich an haufenweise Lieder aus dem Kopf zu singen. Es stellte sich heraus, dass er wohl mal Chorleiter war. So war das Gemeinsame gefunden und wir haben da ne ganze Weile so gesessen und gesungen. Der kannte sogar ein paar von den slavischen Liedern, die wir so gesungen haben, was mich besonders beeindruckt hat.

    Bin übrigens selbst auch zu 30% behindert, weil ich mal was mit dem Rücken hatte. Vorerst wurde ich jedoch zusammengeflickt und bin grade noch so dem Rollstuhl entgangen. Außer beim Baden (riesige Narbe entlang der WS und noch eine seitlich am Bauch) sieht man es mir aber nicht an. Meine Titanschrauben kann man ertasten.
    Geändert von ausgetreten (18. September 2006 um 16:16 Uhr)

  15. #15
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    Zitat Zitat von Zak0r
    Das Problem ist, dass man mit Menschen etwas gemeinsam haben muss, um Kontakt aufzubauen. Da es bei einem solchen Tanzabend wohl primär um Bewegung geht, stellt sich die Situation für einen Rollstuhlfahrer wohl schwierig dar. Wäre es z. B. ein Skatturnier gewesen, sähe die Sache sicher anders aus.
    Ich denke das drückt es sehr gut aus. Mit Kollegen, die im Rollstuhl sitzen, gehe ich im Büro genauso um wie mit anderen, ausser, dass ich vielleicht nicht erwarte, dass die mir einen Kaffe (die Kaffeemaschine steht auf 1,60 Höhe ganz hinten an der Wand...) mitbringen. ICh gehe mit denen gerne und Kneipen und Abendessen und sauf mich zu tode mit ihnen.

    Andererseits würde ich nicht auf die Idee kommen mit einem Rollstuhlfahrer in eine Disco zu gehen. Ich erwarte umgekehrt auch nicht, dass jemand auf meine Behinderung (60% links bzw. 70% rechts Hörverlust) Rücksicht nimmt und an Orten mit lauter Musik wie z.B. Diskotheken versucht sich mit mir zu unterhalten und dabei seine Stimmbänder ruiniert. Ich akzeptier halt, dass ich in Diskotheken nur tanzen und saufen kann, der Rolli muss halt akzeptieren, dass er da nicht tanzen kann und wohl schwer Leute kennenlernt.
    Die Kombi wäre aber Lustig fällt mir auf

    Der Rolli kann nicht tanzen, ich kann nix hören und wir versuchen was gemeinsam in der Disse zu machen... da bleibt ja nur bis zur besinnungslosigkeit saufen...

    Zu geistig behinderten habe ich wenig Kontakt. Unterhaltungen würde mich auf Dauer wahrscheinlihc auch genauso langweilen und ermüden wie mit kleinen Kindern, oder auch einfach nur dummen (nicht geistig behinderten)Mitmenschen. In meiner alten Firma in München war ein Mensch mit geistigen Behinderungen als Bürohilfe angestellt. Mit dem bin ich dann eher nicht für stundenlange philosophische Diskussionen in die Kneipe gegangen, aber dafür hat er sich zu meinem Spashpartner entwickelt. Das konnter er besser als ich und hat mich ordentlich durch den Käfig gescheucht und wir hatten beide was davon.

    Ansonsten kommt es wohl auch auf die Vergangenheit mit der Person an. Neben meiner WOhnung ist ein Seniorenpflegeheim. Ich verschwende keinen Gedanken daran diesen hilflosen mir fremden Menschen evtl. eine Freude durch Kontaktaufnahme zu machen. Meinen eigenen Opa habe ich aber nach seinem 2. und 3. Schlaganfall fast jeden Tag besucht. Er war zwar da sowohl geistig als auch körperlich komplett hilflos, aber er hat sich immer gefreut mich zu sehen und sich beim Füttern und Rasieren auch mehr Mühe gegegen, als wenn das Pflegepersonal das übernommen hat. Allerdings verbindet sich mit ihm auch die Erinnerung, dass er mich als kleines Kind häufig getröstet hat, mit einer Eselsgeduld stundenlang vorm Elefantegehe mit mir rumgestanden ist. Sich alles ernsthaft angehört hat, was mir als 8 jähriger weltbewegend erschien. Mir mit 12 meinen ersten Schnaps gegeben hat und mir mit 15 nach meinem ersten Vollrausch die ganze K**** aus dem Bett gewischt hat... etc....

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