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Thema: Sarim de Laurec

  1. #31
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
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    „Wieso sollte ich Kommandant eurer Armee werden? Ich weis nichts über euch und eure Ziele. Dazu kommt, dass ihr mich als Gefangenen haltet. Das schafft nicht gerade Vertrauen!“, Falkenauge war der Widerwillen den er dabei empfand anzumerken.
    „Nun, über mich gibt es nicht viel zu wissen. Ich bin ein alter Mann, dessen Geist durch Seelenwanderung in diesen Körper gelangt ist. Schau nicht so entsetzt. Er hat es selbst verschuldet!“, der Elf schien betroffen. „Er wollte mich aus mir unbekannten Umständen meucheln!“
    „Soso.“, Falkenauge schien nicht sehr überzeugt. „Und eure Ziele?“
    „Mein Ziel ist es Sarim in Gewahrsam zu bringen. Er wurde vom Feind gefangen genommen. Er ist die einzige Hoffnung die wir noch haben. Von meinen Spionen weis ich, dass er noch lebt. Jedoch scheinen sie ihn gefoltert zu haben. Es war teilweise so als verfalle er dem Wahnsinn.“
    „Und eure ‚Offenheit’ soll mich für euch gewinnen?“, Falkenauge glaubte kein Wort von dem gehörten.
    „Nun, ich erwarte nicht, dass du mir glaubst. Aber wenn du ablehnst, riskierst du sein Leben. Und nicht nur seines!“
    „Ihr wollt mir drohen?“
    „Keineswegs, ich spreche nicht von dir. Ich spreche von deinem ehemaligen Dorf.“, der Elf grinste Falkenauge triumphierend an. „Abrizah! Bring ihn her!“
    Abrizah kam mit einem Elfen ins Zelt. Er war zwar unversehrt, jedoch schien es ihm auch nicht allzu gut zu gehen.
    „A’shyani!“, entfuhr es Falkenauge.
    Er kannte diesen Elf. Er war der Sippenführer seines Dorfes, bevor er es verließ.
    „Cu’ri! Sie haben das ganze Dorf gefangen genommen! Sie sagten, wenn du nicht einwilligst, werden wir in finstere Kerker geworfen!“, A’shyani schien verzweifelt.
    Falkenauge schauderte bei dem Gedanken, in einem finsteren Kerker vor sich hinvegetieren zu müssen. Und wenn er daran dachte, dass es allen aus seinem Dorf so ergehen sollte….
    „Warum ich?“, fragte Falkenauge matt. Alle Energie schien aus ihm gewichen zu sein. Seine Haut nahm eine unnatürliche Blässe an.
    „Weil nur du erfolg haben wirst.“, sagte der ‚Elf’, oder wohl eher der Alte.
    „Nun gut. Ich werde es tun.“, Falkenauge war nicht willens, sein Dorf leiden zu lassen.
    Wenn es nur ihn betroffen hätte, hätte er eindeutig nein gesagt. Egal was mit ihm geschehen wäre. Aber unschuldige an seiner Statt leiden zu lassen…. Das war nicht seine Art.
    „Es freut mich, dass ich dich richtig eingeschätzt habe. Du wirst im Laufe des Tages eingewiesen. Wir brechen bald auf.“, mit diesen Worten packte er A’shyani grob am Arm und zog ihn mit sich aus dem Zelt.

    „Sehr gut. Er scheint es geschluckt zu haben.“, er war zufrieden.
    „Ja, jedoch behagt es mir nicht ihn so zu missbrauchen. Er kann nichts dafür das sie mich verstoßen haben.“, A’shyani sah leicht verzweifelt aus.
    „Denkst du wenn er im Dorf gewesen wäre, hätte es irgendetwas geändert?“
    „Nein, vermutlich nicht. Vermutlich hätte er eher dazu beigetragen mich zu verstoßen.“, A’shyani schien dadurch sein Gewissen beruhigen zu können. Doch seine Zweifel waren damit nur verdeckt. Nicht ausgeräumt.
    „Nun zieh dich wieder um. Du tust sogar mir Leid, so wie du gerade aussiehst. Wenn sogar ich, der weis das es alles nur gespielt war, fast von dir überzeugt worden wäre, wie muss es dann erst auf Cu’ri gewirkt haben?“, der Alte lachte.
    „Nun, es war auch eine schreckliche Drohung. Einem Elfen ist die Freiheit das höchste Gut. Wenn sie dann in solchem Maße beschränkt wird…. Das überträfe selbst den Tod.“, und schon fühlte A’shyani die Zweifel wieder aufsteigen.
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  2. #32
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
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    Sarim ging wieder voran und folgte der Gestalt. Es kam ihm vor, als wären sie schon seit Stunden hier. Doch die Fackel war nicht mal annähernd heruntergebrannt. Also konnten sie gar nicht solange hier untern herumirren.
    „Irren kann man es nicht nennen.“, dachte sich Sarim. „Wir werden ja immerhin geführt. Ich hoffe bloß die Gestalt weis wohin es geht. Dabei sollte ich mir wohl eher sorgen machen ob sie wirklich existiert. Und wenn, dann ob sie uns nicht vielleicht in eine Falle führt.“

    Langsam ging die gemauerte Wand in Fels über. Sarim blieb stehen und legte seine Hand auf den Fels und schaute ihn genauer an. Anscheinend war diese Höhle natürlichen Ursprungs, denn er konnte keine Spuren entdecken die auf Bearbeitung hinwiesen. Sarim blieb abrupt stehen. Etwas stimmte hier nicht.
    Die Gestalt war verschwunden. Dafür stand er am Eingang einer großen Grotte.
    Und sie war keineswegs dunkel, sie war erfüllt von einem blauen Licht.
    „Wo bei allen Dämonen sind wir hier gelandet?“, fragte Erik.
    „Ich weis es nicht. Aber das gefällt mir ganz und gar nicht.“, Arva schaute sich genauer um.
    „Wir sollten umkehren.“, meinte Adun.
    „Ja, das wär’ wohl am vernünftigsten.“, Elron war sein Unbehagen deutlich anzusehen.
    Arva wollte sich gerade umwenden und wieder in den Gang hinein gehen, als sie feststellte, dass er nicht mehr da war. „Ist bestimmt wie bei den anderen Geheimgängen auch.“, dachte sie sich und tastete die Wand ab.
    Nichts. Da war kein Gang mehr. Es war massiver Fels über den ihre Hände da glitten.
    „Der Gang ist weg.“, Arvas stimmte war tonlos.
    „Wie er ist weg?“, Erik tastete die Wand ab. Aber auch er fühlte nur den Fels.
    Da nichts anderes mehr übrig blieb, gingen sie weiter. Die Grotte war größer als Sarim angenommen hatte.
    Trotz des blauen Lichtes, konnte man nicht weit sehen. Es war als würde alles ab einer bestimmten Entfernung hinter einer Nebelwand liegen.
    Adun blieb stehen. „Hört ihr das? Da war ein Geräusch! Es war wie ein Grollen.“
    Alle lauschten angestrengt, konnten aber nichts hören. Sie gingen, vorsichtiger als bisher, weiter. Nach nur wenigen Schritten, stieg ihnen ein ekelhafter Geruch in die Nasen.
    „Was ist das? Das stinkt ja erbärmlich!“, Sarim unterdrückte den Brechreiz nur mit großer Mühe.
    „Das ist der Geruch eines Feuerdrachen. Da bin ich mir sicher!“, Rod sog noch mal prüfend die Luft ein. „Ja, das muss ein Feuerdrache sein!“
    „Bist du dir da ganz sicher?“, Arva wirkte verstört und auch die anderen waren recht bleich geworden. Rod konnte aber nicht feststellen ob es wegen dem üblen Geruch oder wegen seiner Feststellung war.
    „Ja ich bin mir sicher! Erinnerst du dich denn nicht? Als Durin, Tjalf und Jean während dem Auftrag für Jarrek einen Lagerplatz suchten und dann eine Höhle fanden! Es roch zwar komisch, schien uns aber sicher und trocken. Und als der Drache dann kam…“, Rod sprach nicht mehr weiter, denn alle von den Eisernen Wölfen schienen sich zu erinnern.
    „Du hast Recht. Es muss ein Feuerdrache sein. Nur, was sollen wir jetzt tun? Das letzte Mal kamen wir gerade so mit dem Leben davon!“, Tjalf schien bei diesen Worten noch eine Spur bleicher zu werden.
    „Nun, wir tun das einzige was uns übrig bleibt. Wir werden kämpfen. Denn als Alternative bleibt uns nur zu verdursten. Und da sterbe ich lieber mit der Waffe in der Hand.“, Sarim schaute entschlossen in die Runde.
    Die Eisernen Wölfe schauten ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
    Erik dagegen schien derselben Meinung wie Sarim.
    „Ja, wir sollten kämpfen. Denn verdursten ist das letzte was ich tun werde!“
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  3. #33
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
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    Da die Eisernen Wölfe der Grafenfamilie die Treue geschworen hatten und dafür auch gut bezahlt wurden, hatten sie keine andere Wahl als Erik zu folgen. Und wenn dieser Kämpfen wollte, würden sie es wohl auch müssen.
    So schlichen sie, so gut es ging, was aber nicht viel zu bedeuten hatte, weiter dem Drachen entgegen. „Halt!“, flüsterte Arva. „Dort vorne. Ich glaube dort ist er.“
    Der Drache war groß und von gelbroter Färbung, von der auch der Name abgeleitet war. Wenn der Drache sich bewegte, sah es so aus als würden Flammen züngeln.
    „Der scheint zu schlafen.“, stellte Elron fest. „Ja, dem ist wohl so“, Erik war kaum zu verstehen, da er den Drachen um keinen Preis wecken wollte.
    Sarim spürte einen Luftzug neben sich und drehte sich um. Die Gestalt war wieder da. Und sie hatte einen Stein in der Hand. Sarim wollte entsetzt aufschreien, unterdrückte dies aber. Und dann flog der Stein schon in Richtung Drache.
    Der Stein traf und der Drache öffnete ein Auge.
    „Sarim! Verdammt, was soll das?!“, Arva schrie ihn entsetzt an.
    „Ich war das nicht! Das war…“, weiter kam er nicht. Der Drache brüllte auf und schon war die Hölle los.
    „Meinen Schatz bekommt ihr verdammten Räuber nicht!“, hallte es durch die Höhle.
    Durch die, für den Drachen niedrige Decke, konnte der Drache sich nur teilweise aufrichten. Aber es reichte alle Male um zu kämpfen, stellte Sarim nüchtern fest.
    Vier der Eisernen Wölfe waren schon dabei sich zu verwandeln. Arva, Elron und Adun dagegen blieben mit gezogenen Schwertern bei Erik. Sarim zog auch sein Schwert, bereitete sich aber darauf vor magische Angriffe abzuwehren. Die vier Wolfsmenschen verteilten sich und ein jeder versuchte die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken um den Drachen zu verwirren.
    Adun steckte währenddessen sein Schwert wieder weg und spannte die Armbrust.
    „Narren!“, schrie der Drache und lies seine Klauen auf einen der Wolfsmenschen niederfahren. Der getroffene hatte keine Zeit auch nur aufzuheulen bevor er tot war.
    Die Chance nutzend griffen die verbliebenen drei an.
    Der Drache wusste nicht ganz wem er sich zuwenden sollte und schnappte nach dem nächste besten, verfehlte diesen aber. Dafür traf er mit seinem Schwanz einen der Angreifer.
    Jean heulte auf und verwandelte sich zurück, da er die Magie nicht mehr aufrechterhalten konnte. Kurz darauf war er bewusstlos.
    Adun schoss mit der Armbrust, der Bolzen aber prallte einfach von den Schuppen ab.
    Das Chaos komplettierend, versuchte Sarim eine magische Energiekugel auf den Drachen abzufeuern. Er war es nicht gewohnt unter solchen Bedingungen Magie zu wirken. Es war ein himmelweiter Unterschied zwischen Training und wirklichem Kampf. Vor Aufregung verhaspelte er sich und die Magie brach unkontrolliert hervor. Die Kugel hatte er zwar zustande gebracht, doch sie schoss statt auf den Drachen auf Arva zu. Es war als würde die Zeit anhalten. Sarim sah wie die Kugel langsam auf Arva zuflog. Sie sah sie nicht kommen. „Sie wird getroffen!“, schoss es Sarim durch den Kopf.
    Erik riss Arva zu Boden, so dass die Kugel sie nur am rechten Arm streifte und dann an einem Stalagmiten explodierte. Von den Splittern getroffen, sank wieder ein Wolf in sich zusammen. Nur noch einer war da um den Drachen zu beschäftigen.
    „Sarim du Idiot! Pass auf was du machst!“, hörte Sarim Erik schreien.
    Elron und Erik versuchten dann Arva in Deckung zu bringen. Adun verwandelte sich nun auch und kam seinem letzten kämpfenden Gefährten zu Hilfe. Sarim versuchte es erneut, diesmal konzentrierte er sich stärker. Doch diesmal war der Drache schneller. Er sah war Sarim vorhatte und errichtete eine Art Schild um sich davor zu schützen. Sarims Energiekugel prallte einfach daran ab und fuhr in die Decke. Adun wich den fallenden Brocken aus, sein Mitstreiter hatte weniger Glück und wurde von dem Geröll begraben. Erik nahm derweil die Armbrust auf und spannte sie. Sarim versuchte zu Adun zu gelangen. Der Drache peitschte mit dem Schwanz um sich und versuchte das Geröll so gut es ging seine empfindlichen Flügel vor den fallenden Steinen zu schützen. Erik nutze diese Unachtsamkeit und schoss mit einen Bolzen ab. Sarim stolperte und fiel der Länge nach hin. Adun packte Sarim am Arm und zog ihn in Sicherheit. Kurz danach fiel ein kopfgroßer Brocken genau dort hin wo vorher Sarims Genick war. Durch das Toben des Drachens bebte die Erde und die Höhle machte den Anschein bald vollkommen einzustürzen. Adun schleifte Sarim regelrecht hinter sich her und sie erreichten Arva und Erik. Sarim war unterwegs von einem Stein an der Schläfe getroffen worden und drohte das Bewusstsein zu verlieren. Arva versuchte ihren verletzten Arm zu schützen, jedoch mit wenig Erfolg, so dass Erik sich schützen über sie warf. Adun verwandelte sich zurück. Es würde seine Kraft noch brauchen.
    Sarim gewann den Kampf gegen die Ohnmacht und setzte sich auf. Sein Kopf dröhnte.
    Der Drache tobte weiterhin wie in einem Rausch und nichts wahrnehmend. Er schien Angst zu haben verschüttet zu werden.
    Obwohl es dem Wahnsinn gleichkam, versuchte Sarim trotz des dröhnenden Schädels seine Magie zu konzentrieren. „Ich muss wahnsinnig sein.“, dachte sich Sarim, konzentrierte dann aber weiterhin seine Magie, was wegen dem Chaos um ihn und den Schmerzen nur schwer zu bewerkstelligen war. Immer wieder wurde er von fallenden Trümmern getroffen, doch schließlich gelang es ihm genug Konzentration aufzubringen und aus seinen Fingerspitzen schoss ein riesiger Feuerball. Er flog direkt auf den Drachen zu.
    „Ich muss einfach treffen! Sonst ist alles vorbei! Wenn der Drache weiterhin so tobt, wird die Höhle einstürzen und uns begraben!“
    Der Feuerball verfehlte den zappelnden Drachen und traf die Decke. Der Feuerball ging in einer tosenden Explosion auf und es kam wie es kommen musste. Die gesamte Decke stürzte ein. Neben sich bemerkte Sarim wie Arva mit letzter Kraft versuchte einen Schild um die kleine Gruppe zu errichten. Dann sah er wie die Gestalt die vorhin den Stein geworfen hatte mit etwas in der Hand verschwand. Kurz darauf verlor Sarim das Bewusstsein.

    Falkenauge lies die Truppen marschbereit machen. Die Armee würde in wenigen Stunden aufbrechen um einen Außenposten von Graf Mason anzugreifen. Dort wurde Sarim gefangen gehalten. Und dort musste er hin um seine Mission zu erfüllen. Wenn er ohne Sarim zurückkehren würde, würden vor seinen Augen Bewohner seines Dorfes hingerichtet werden. Ihm blieb also nichts anderes übrig als das zu tun was man ihm befohlen hatte.
    „Hey, Cu’ri, hört du mir überhaupt zu?“, Abrizah flatterte aufgebracht um seinen Kopf.
    „Was? Nein. Warum sollte ich auch?“, Falkenauge war genervt. Es ging ihm einfach nicht aus dem Kopf, dass es Menschen töten musste um Elfen zu retten. Ihm war das Leben heilig. Egal ob das von Tieren, Menschen, Elfen oder gar kleinen nervtötenden Drachen. Das schlimmste war, dass er die Menschen selbst in den Tod schicken würde um andere zu töten! Es war zum verrückt werden.
    „Verdammt! Hör mir zu!“, Abrizah schrie was seine kleine Kehle hergab.
    „Na gut. Was ist denn?“, Falkenauge war überrascht über die Lautstärke die diese kleine Nervensäge erreichen konnte. „Was ist? Ich war gerade dabei dir zu erklären wie der Schlachtplan aussieht.“, Abrizah war nun eindeutig beleidigt und vor allem zornig.
    „Dann lass mal hören.“ Falkenauge schaute gelangweilt auf die Karte die vor ihm auf dem Tisch lag.
    Kurz darauf war er schon dabei den Schlachtplan völlig umzukrempeln, sehr zum Missfallen von Abrizah. Die anwesenden Offiziere dagegen waren über das taktische Geschick von Falkenauge sehr überrascht.
    „…und wenn die rechte Flanke kurz vor dem einbrechen ist, werden sie Truppen aus dem Zentrum nachrücken lassen. Da die linke Flanke nicht belastet wird, werden sie wohl Truppen von dort ins Zentrum ziehen, worauf wir mit den Drachen die linke Flanke aufrollen werden…“, Falkenauge war so sehr darin vertieft den Plan zu überarbeiten, dass er vergas dass er Menschen in den Tod schicken würde.
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  4. #34
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
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    Falkenauge war sprachlos. Die Späher berichteten, dass der Außenposten fast völlig zerstört sei. Außerdem wurde ein Banner mit einem schwarzen Drachen auf goldenem Grund gefunden. So eines hatte weder Falkenauge, noch einer seiner Offiziere je gesehen.
    „Wir schlagen unser Lager im Wald auf. Keine Feuer. Es werden die kalten Rationen verteilt. Wer auch immer den Posten angegriffen hat, könnte noch in der Gegend sein. Außerdem verlange ich Sicherungspatrouillen zu je 14 Mann. Alles Verdächtige soll sofort gemeldet werden!“, kaum hatte Falkenauge die Befehle gegeben, suchte er beim Versorgungstross nach seinem Zelt. Es beunruhigte ihn ungemein. Jemand war vor ihm hier. Und vermutlich hatte dieser Jemand auch Sarim mitgenommen. Er wollte damit beginnen sein Zelt aufzubauen, doch schon waren ein dutzend Knappen dabei das Zelt für ihn aufzustellen.
    „Man könnte meinen sie ringen um meine Gunst.“, Falkenauge war nun doch etwas verwirrt. Er war doch gezwungen worden und doch begegneten ihm alle mit Respekt. Sehr merkwürdig.
    „Stellt einen Spähtrupp auf. Ich werde mir den Posten mal genauer ansehen. In meiner Abwesenheit wird Bortan das Kommando führen.“, befahl Falkenauge.
    Er würde herausfinden was hier geschehen war.

    Sarim erwachte. Um ihn herum lagen Trümmer, soweit das Auge reichte. Mit Ausnahme eines perfekten Kreises um ihn, Erik, Arva, Elron und Adun herum.
    „Bestimmt der Schild den Arva errichtet hatte.“
    Über ihnen war der Himmel. Die Höhle war also nicht sehr tief gewesen.
    „He, Arva, wach auf.“, Sarim rüttelte an ihr.
    Arva stöhnte vor Schmerz auf. „Was ist passiert?“, sie schaute sich verwirrt um.
    „Die Höhle ist eingestürzt. Und dein Schild hat uns gerettet.“
    „Ich erinnere mich. Ja, der Drache… Und es ist deine Schuld, dass er überhaupt aufgewacht ist!“, Arva fing an zu schreien. „Nur wegen dir sind Rod, Jean, Tjalf und Durin tot!“
    „Wieso? Ich habe doch gar nichts getan!“, Sarim war aufgebracht. Das war doch diese Gestalt gewesen! Oder wurde er etwa wirklich wahnsinnig? Was wenn es wirklich er war der den Stein geworfen hatte?
    „Das war so eine Gestalt. Sie war in schwarze Roben gehüllt! Der hat den Stein geworfen!“, Sarim war nun nicht nur aufgebracht, sonder auch verzweifelt. Es ging hier nicht nur um seine Glaubwürdigkeit, nein, es ging um seine Ehre!
    „Ja klar. Ich glaube du wirst verrückt! Erst dein Geschrei und Gezappel im Posten und nun auch noch eine ominöse Gestalt! Pah!“, Arva spuckte, wenn auch unter Schmerzen, Sarim vor die Füße.
    „Ich glaub er war’s wirklich nicht. Da war so ne Kutte. Kurz bevor die Höhle eingestürzt ist, war da ganz sicher ne Kutte.“, meldete sich Elron zu Wort.
    „Du hast ihn also auch gesehen?“, die Hoffnung erwachte in Sarim. „Ich habe schon an meinem Verstand gezweifelt.“
    „Tu ich immer noch. Und an deinem auch!“, wandte sie sich an Elron.
    „Ist doch egal wer es war! Wir können daran nichts ändern! Sie sind tot. Nichts und niemand wird das ändern können. Wir müssen nun zusammen halten. Wir wissen weder wo wir sind, noch welche Gefahren uns hier vielleicht drohen.“, mischte sich Erik ein.
    Arva knurrte noch etwas in Richtung Sarim und war dann still.
    „Ich hoffe, du beherrscht irgendwelche Heilmagie.“, wandte sich Elron an Sarim und deutete dann auf Arva, welche sich ihren verletzten Arm hob.
    „Nein, aber ich kenne mich mit Kräutern aus. Wasch ihr die Wunde aus. Ich suche derweil die richtigen Kräuter. Das dauert zwar länger bis es verheilt, ist aber trotzdem sehr effektiv.
    Nachdem alle zugestimmt hatten, machte sich Sarim daran einen Weg durchs Geröll zu finden.
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    Falkenauge spähte vom Waldrand in Richtung Außenposten. Dieser war wegen der einsetzenden Dämmerung kaum zu erkennen. Vereinzelt stiegen kleine Rauchsäulen auf. Ansonsten aber war es ruhig. „Ihr da, ihr werdet mit sieben Männern durch den Wald nach Osten gehen und schauen ob ihr Spuren der Angreifer findet. Der Rest kommt mit mir. Wir werden uns den Posten näher anschauen.“
    Die Männer taten wie ihnen befohlen wurden und bewegten sich in Richtung Osten.
    Dort grenzte der Wald an eine Ebene. Falkenauge vermutete, dass die Armee aus dieser Richtung gekommen sein muss. Im Wald gab es keine Spuren einer anderen Armee. Also blieb nur noch die Ebene. Im Norden waren Hügel. Doch diese wurden von den Truppen von Graf Mason kontrolliert. Von dort wäre ein Angriff kaum möglich gewesen.
    Aus dem Westen konnten sie nicht gekommen sein. Der Fluss war um diese Jahreszeit ein reißender Strom, der eine Überquerung unmöglich machte. Und aus dem Süden kamen sie selbst. Doch sie sind keiner Armee begegnet. Und die einzige Richtung in die sie gezogen sein könnten, wären also die Hügel hinter dem Posten oder der Osten.
    Es bereitete ihm Unbehagen, wenn er daran dachte, dass ein neuer Feind, von dem er nichts wusste, erschienen war. Was will er? Ist er auch hinter Sarim her?
    Oder ist es ein territorialer Konflikt? Vielleicht sogar ein Krieg wegen der Thronfolge.

    Sarim fand die Kräuter und begann Arvas Wunden zu versorgen. Nachdem er aus dem Einsturztrichter herausgeklettert war, stellte er fest, dass er absolut nicht wusste wo er war. Nicht dass er je weit herumgekommen war. Doch diese Landschaft sagte ihm gar nichts.
    Der Krater befand sich mitten in einem Tal, welches von mächtigen Bergen umgeben war. Sie mussten ziemlich weit vom Außenposten entfernt sein. Denn nichts deutete darauf hin, dass sie in dessen Nähe waren. Immerhin hatte er mit den Kräutern Glück. Er fand sie in ausreichender Menge vor. Selbst einige extrem seltene Kräuter konnte er finden.
    In der gesamten Umgebung die er überblicken konnte, sah er keinen einzigen Baum. Er sah nur Gras und Gebüsch. So konnte man zwar Feinde leicht ausfindig machen, doch umgekehrt hatten auch sie keine Möglichkeit sich zu verstecken, wenn man von dem Einsturztrichter absah.
    Wenn der Drache nun doch überlebt haben sollte, wäre es für ihn ein leichten sie zu finden. Und noch mal hätten sie wohl kaum soviel Glück.
    „Verdammt! Nicht so fest. Meine Hand wird ja kaum noch durchblutet!“, Arvas Gesicht war vor Schmerz verzerrt.
    „Entschuldigung, ich war wohl in Gedanken.“, entschuldigte sich Sarim. „Wenn der Drache noch leben sollte, haben wir ein Problem.“
    Erik nickte zustimmend. „Ich habe mich umgesehen. Und ich denke, wir sind im Karagebirge. Die Landschaft passt und der Drache auch.“
    „Nun, dann ist der Dache aber unser kleinsten Problem. Die vielen anderen die es hier gibt wären wohl ein größeres.“, kommentierte Arva.
    „Lieber die Drachen, als die Minotauren. Sie sollen blutrünstig sein. Im Norden haben sie angeblich viele Dörfer und Weiler geplündert und die Bevölkerung bei lebendigem Leibe verspeist haben. Es gab nie Überlebende!“, erzählte Adun.
    „Keine Überlebenden? So? Und wer hat dann die Geschichten erzählt?“, fragte Sarim.
    Arva und Erik lachten. Elron schien nicht zugehört zu haben. Er starrte auf einen der umliegenden Berge.
    „Da kommt jemand.“, Elron deutete auf eine größere Gruppe von Gestalten, welche man nicht genau erkennen konnte, die genau auf den eingestürzten Stollen zukamen.
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    Sarim zerrte vergeblich an seinen Fesseln. Die Gestalten welche Elron gesehen hatten, waren Minotauren gewesen. Sie hatten kaum eine Chance und wurden schnell überwältigt, gefesselt und nun waren sie wohl auf dem Weg in eines der Minotaurenlager. Die Minotauren waren zwischen sieben und acht Fuß groß, hatten zumeist ein braunes, einige schwarzes Fell und große, bedrohlich aussehende Hörner, ähnlich denen eines Stiers. Ihre Sprache klang kehlig und auch grunzend. All dies, ängstigte die Menschen und so entstanden viele Sagen um die Minotauren, welche man kaum auf den Wahrheitsgehalt überprüfen konnte, da sie nur in den menschenleeren Karabergen lebten. So war auch nur wenig über ihre Bräuche und die Lebensweise bekannt.
    „Gib es auf.“, grunzte ein Minotaurus, worauf Sarim überrascht innehielt. Er wusste nicht, dass Minotauren der menschlichen Sprache mächtig waren. Der Minotaurus lachte und klopfte Sarim auf die Schulter, worauf er durch die Wucht des Schlages zu Boden ging.
    Die Minotauren grölten vor lachen und machten sich wohl in ihrer Sprache grunzend über ihn lustig.
    Sarim rappelte sich schnell aber ungeschickt auf, worauf das Gelächter nur noch lauter wurde. Arva und die anderen, welche bisher stumm und mit gesenkten Köpfen neben Sarim her trotteten, sahen die Minotauren mit grimmiger Entschlossenheit an. Sobald sich die Gelegenheit bieten würde, würden sie diese beim Schopfe packen und fliehen. Immerhin beging der Minotaurus den Fehler und zeigte, dass er ihre Sprache verstand. So waren sie vorgewarnt und würden auch aufpassen was sie sagen.
    Ein Minotaurus grunzte die Gefangenen an, was wohl bedeuten sollte, dass sie schneller laufen sollten. Während die Minotauren mit der schnelleren Gangart keine Probleme hatten, wurde es für Sarim schwer mitzuhalten. Sie überquerten die kleine Ebene schnell und schon nach kurzer Zeit machte ihm die Steigung zu schaffen, während die Minotauren auch hier kaum Probleme hatten. Sarim sah sich um und sah, dass es den anderen nicht viel besser ging. Auch sie hatten Mühe mit den Minotauren mitzuhalten.
    „Wo bringt ihr uns hin?“, keuchte Sarim.
    „Wir bringen euch in unser Lager. Aber du solltest deinen Atem besser sparen, wenn dich das bisschen Laufen schon so anstrengt.“, der Minotaurus verzog seine Schnauze so, dass man es wohl als Grinsen deuten konnte.
    Kurz darauf wurden die Gefangenen jedoch einfach über die Schultern geworfen und die Minotauren rannten los. Sarim hob, nachdem er seine Überraschung überwunden hatte, den Kopf und sah wie eine Horde Reiter rasch näher kam. „Das ist unsere Rettung“, dachte sich Sarim.
    Die Minotauren aber wussten sich zu helfen und rannten geradewegs auf ein Geröllfeld zu. Wenn sie es vor den Reitern erreichen würden, hätten sie es geschafften. Diese würden ihnen nicht folgen können, ohne dass sich die Pferde die Beine brechen würden.
    Die Reiter waren fast schon auf Bogenschussweite, als die Minotauren das Geröllfeld erreichten. Die ersten Reiter legten Pfeile auf. Sie kamen nicht mehr zum Schießen.
    Der Pfeilhagel traf die Reiter unvorbereitet und die Pferde begruben ihre Reiter wiehernd. Ein dutzend Reiter blieben jedoch unverletzt und sahen sich verunsichert nach den Angreifern um. Doch sie konnten außer den fliehenden Minotauren niemanden sehen.
    Die Minotauren hielten inne, drehten sich zu den verbleibenden Reitern um und einer von ihnen ging auf die Reiter zu. „Ergebt euch. Ihr seid umzingelt!“, grunzte er.
    „Umzingelt? Von wem?“, versuchte einer der Reiter zu spotten, blickte sich jedoch unsicher um.
    Auf einen Wink des Minotaurenanführers, verschwamm die Luft um die Reiter und langsam konnte man auch Minotauren erkennen. Es dauerte eine Weile bis sie vollständig zu erkennen waren. Doch sie alle richteten ihre riesigen Langbögen auf die Reiter in ihrer Mitte.
    Der Reiter der der Anführer zu sein schien, erbleichte.
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    Nachdem der Spähtrupp von Falkenauge zurück war, wusste er nicht viel Neues über den Feind der den Außenposten angegriffen hatte. Höchstens, dass er nicht mehr hier war.
    Vier Tage später, wollte ein Mann zu Falkenauge vorgelassen werden, der von sich behauptete Sarims Meister zu sein. Falkenauge konnte seine Überraschung nicht verbergen und lies ihn vor. „Eure Lordschaft, ich bin In’Sakas, der Meister von Sarim de Laurec. Oder besser gesagt, sein ehemaliger Meister. Ich hörte, ihr seid auf der Suche nach ihm.“
    „In’Sakas, was für ein seltsamer Name.“, dachte sich Falkenauge. Aber noch seltsamer war, dass der ehemalige Meister plötzlich bei ihm vorsprach.
    „Nun, ihr habt richtig gehört. Was ist euer Anliegen? Habt ihr etwa einen Hinweis?“, fragte Falkenauge und versuchte dabei möglichst befehlsgewohnt zu klingen, auch wenn dies eigentlich nicht zutraf. Er hatte sich an sein Kommando noch lange nicht gewöhnt. Und ob es jemals soweit kommen würde, war auch fraglich.
    „Nun, einen Hinweis kann ich euch nicht liefern, ich habe jedoch einen Vorschlag zu unterbreiten. Ich arbeite für den Fürsten des Nordens. Wie mir scheint, sagt euch dies wohl nichts. Der Hohepriester Beorn, vom Kulte des Lothanu, der den gesamten Norden Suladors beherrscht. Er ist ebenso wie ihr an der Auffindung von Sarim interessiert. Er beauftragte mich, als Sarim erst fünf Sommer gesehen hatte, damit ihn in den magischen Künsten auszubilden. Seine Ausbildung ist noch nicht vollendet und es läge auch in eurem Interesse wenn diese bald beendet sein würde. Deshalb wäre der Fürst des Nordens bereit, Steinkohlelieferungen zu euch zu entsenden, dafür jedoch, verlangt er die sofortige Übergabe von Sarim an ihn, sobald er aufgefunden ist.“
    Falkenauge versuchte seine Langeweile so gut es ging zu verbergen. „Nun, ich mag zwar hier das Kommando zu führen, aber eine solche Entscheidung liegt nicht bei mir. Ich stelle euch einen Schreiber zur Verfügung. Dieser wird euer Angebot abfassen und sofort weiterreichen.“
    Nachdem In’Sakas endlich gegangen war, verspürte Falkenauge große Erleichterung. Er misstraute In’Sakas. Er wusste weder, ob es wirklich der ehemalige Meister von Sarim war, noch wusste er was sie wirklich mit ihm tun würden. „Das weis ich bei meinem jetzigen Herren schon nicht. Woher soll ich dann wissen was andere von ihm wollten?“, murmelte Falkenauge vor sich hin und schritt in seinem Zelt auf und ab, kam jedoch zu keinem Ergebnis. Er würde In’Sakas einfach einen Späher hinterherschicken. Dann konnte er vielleicht mehr über ihn herausfinden. Vielleicht würde sich herausstellen, dass es wirklich Sarims Meister war. Er war sich sicher, dass sein Meister nichts Gutes mit Sarim im Schilde führte. Damit könnte er, falls er Sarim finden sollte, ihn auch ohne Einwilligung seines Herren, heimlich an Beorn übergeben.
    Eine Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.
    Es war Abrizah. Als ob er nicht schon genug Probleme hätte.
    „Ich habe einen Spion gefasst.“, meinte dieser, klang jedoch wegen der anfänglichen Ignorierung verärgert.
    „Nun, dann bring ihn her. Ich will ihn mir ansehen.“
    Abrizah verschwand kurz und kam mit einem kleinen zusammengeschnürten Bündel zurück. „Ein Frettchen? Du willst mich doch nicht auf den Arm nehmen?“
    „Nein, ich meine es ernst. Dieses Getier hat sich im Lager herumgetrieben und das Lager ausgespäht.“
    „Und woher weist du das es sich nicht einfach in das Lager verirrt hat?“, Falkenauge klang nun mindestens ebenso verärgert wie Abrizah.
    „Ich hielt das Frettchen für eine tolle Beute und habe mich drauf gestürzt. Und dann schrie es, ich solle es verschonen. Da war mir sofort klar, dass es sich um einen Spion handelt.“
    Falkenauge nahm Abrizah das Frettchen ab, löste die Verschnürung und hob es auf Augenhöhe. „Und nun gestehe, dass du ein Spion bist!“, sprach er zum Frettchen.
    Außer einem ängstlichen Quicken, gab es keinen Laut von sich. „Es leugnet.“, Falkenauge grinste Abrizah hämisch an und scheuchte ihn aus seinem Zelt.
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  8. #38
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    Sarim ging auf und ab. Sie durften sich im Lager frei bewegen. Doch allein die Tatsache, dass sie sich anscheinend unsichtbar machen konnten, lies keinen Gedanken an Flucht zu.
    Doch genau diese Unsichtbarkeit lies ihn grübeln. Er hatte keine Anzeichen von Magie gespürt. Weder hatten sie magische Umhänge oder Gegenstände bei sich, noch konnte er magische Muster erkennen. Er wollte unbedingt wissen wie das funktionierte.
    Er war sosehr in Gedanken vertieft, dass er nicht mitbekam wie der Anführer der Reiter auf ihn zuschritt.
    „Du scheinst der Anführer deiner Gruppe zu sein.“, sprach der Reiter.
    „Was? Anführer? Ich? Nein. Der bin ich nicht. Warum fragt ihr?“
    „Ich und meine Leute wollen hier abhauen. Die Minotauren sind eine Bedrohung für unser Volk. Und sie müssen ausgelöscht werden.“, der Reiter ballte seine Fäuste während er sprach.
    „Nein, dabei werde ich dir nicht helfen. Sie haben uns bei unserer Ehre schwören lassen das Lager nicht zu verlassen.“
    „Sie sind Monster. Sie haben keine Ehre und wir sind nicht an den Schwur gebunden.“
    „Nein, ich habe es geschworen und dabei bleibt es.“, Sarim sah den Reiter voller Verachtung an.
    Die Ehre war Sarim das wichtigste. Wer keine Ehre besaß hatte in Sarims Augen kein Vertrauen verdient.
    „Das reicht!“, ein großer, schwarzer Minotaurus tauchte vor ihnen auf. Er war sogar um die zwei Fuß größer als die anderen. „Du und deine Männer haben ihr Leben verwirkt.“
    Der Reiter wurde wieder bleich, ebenso Sarim. Denn wieder spürte er keine Anzeichen von Magie.
    „Ich, Ghaldak der Häuptling meines Clans, verurteile euch hiermit zu einem Zweikampf auf Leben und Tod, wegen Bruch des Ehreschwurs! Wenn ihr gewinnt, habt ihr euch eure Ehre wieder erkämpft und könnt gehen wohin es euch beliebt.“, sprach der schwarze Minotaurus.

    Und so geschah es. Er trat gegen jeden einzelnen der Reiter an. Von einem Kampf konnte man nicht spreche. Es war eher ein Gemetzel.
    Sarim und die anderen mussten dies mit ansehen, damit sie wussten was ihnen drohte, sollten sie ebenso ihren Schwur brechen.
    Ghaldak erschlug einen nach dem anderen. Sarim fand das zwar barbarisch, doch was sollte es tun? Er hätte genauso wenig eine Chance gegen Ghaldak wie die anderen auch.
    Nun, wenn Arva, Erik, Elron und Adun ihm beistehen würden, dann hätte er vielleicht eine kleine Chance.
    Es blieb ihnen also nichts anderes übrig, als abzuwarten was nun mit ihnen geschehen würde.

    Es dauerte nicht lange und Ghaldak schritt auf Sarim zu. „Nun habt ihr gesehen, was mit denen geschieht, die ihre Ehre verlieren. Merkt euch das.“, Ghaldak schaute jeden einzelnen seiner Gefangenen an.
    „Bei dir bin ich mir ziemlich sicher, dass du deinen Schwur nicht brechen wirst. Von dir weiß ich nun, dass du Ehre besitzt. Deine Freunde sollten wissen, dass wenn sie fliehen sollten, du zur Rechenschaft gezogen wirst.“
    Mit diesen Worten wand er sich auch schon wieder ab und lies Sarim mit seinen Gefährten allein.

    Sarim gähnte und schaute gelangweilt dem Kampf zwischen Arva und Adun zu. Seit den vier Jahren die er nun bei Ghaldak und seinem Stamm lebte, hatte er einiges dazugelernt.
    Er war im Umgang mit dem Schwert zwar immer noch nicht so gut wie mit der Magie, aber das lag wohl daran, dass er auch bei der Magie große Fortschritte gemacht hatte.
    Wen Ghaldak sein Versprechen halten würde, waren er und seine Gefährten schon morgen frei. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Bald würde er vielleicht wieder unter anderen Menschen sein. Er wusste aber nicht, ob er sich dann noch zurechtfinden würde. Er kannte nun zwar die Bräuche der Minotauren ganz gut, wusste aber kaum wie die Bräuche in der restlichen Welt waren. Bestimmt haben sich auch die Bräuche die er aus seinem Dorf kannte verändert.
    „Ich freue mich schon auf Morgen.“
    Sarim wandte sich vom Kampf ab und sah wie Erik sich neben ihn setzte.
    „Ich werde meinen Vater endlich wieder sehen. Er wird stolz auf mich sein wenn er sieht was aus mir geworden ist. Aber ich frage mich, ob er mich wohl wieder erkennen wird.“
    „Ich denke schon. Zumindest wenn du dich rasierst und die Haare schneidest.“, feixte Sarim.
    „Du solltest das aber auch machen. Nur das du keinen Bart hast den du rasieren könntest, denn die paar Haare die dir im Gesicht wachsen kann man kaum als Bart bezeichnen.“
    „Du bist doch nur neidisch.“, gab Sarim beleidigt zurück, nahm sich aber vor sich zu rasieren noch bevor er zu Bett ging.
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  9. #39
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    „Schon wieder diese ekelhafte Pampe?“, maulte Sarim. Die Minotauren waren zu seinem Leidwesen Vegetarier.
    „Ist nicht selbe Pampe. Hier auch Weizen drin.“, erwiderte der Minotaurus stockend. Er konnte die Sprache der Menschen wohl noch nicht so lange. Sein Fell war ein helles Braun, welches an Steppenrinder erinnerte. Zudem kam er Sarim für sein Alter recht klein vor.
    „Sieht aber genauso aus und schmeckt auch genauso. Erlaubt es doch jemandem von uns auf die Jagd zu gehen. Von Grünzeug allein werden wir doch nicht satt!“
    „Ich frage Ghaldak.“
    „Kann von euch überhaupt jemand jagen?“, fragte Sarim seine Freunde und erinnerte sich dabei an mörderische Eichhörnchen.
    „Jagen ist das kleinste Problem. Ich denke es wird schwerer Ghaldak zu überzeugen mich gehen zu lassen.“, antwortete Erik. „Als Hochwohlgeborener lernt man recht früh zu jagen.“
    Sarim lies seinen Blick durch das Zelt schweifen. Es schien ihm, als wäre es aus Rindsleder gefertigt. Da er hier aber keine Kühe gesehen hatte, konnte es genauso gut die Haut eines Minotauren sein. Er würde Ghaldak bei Gelegenheit darauf ansprechen.
    Arva schritt nervös durch das Zelt und strich immer wieder ihr schulterlanges schwarzes Haar zurück. „Sie hat sich wohl immer noch nicht damit abgefunden gefangen zu sein.“, dachte sich Sarim und konnte es ihr nicht verübeln. Auch war sie wohl ziemlich sauer auf ihn. Schließlich war er ja schuld daran. Wäre er bloß nicht dieser Gestalt gefolgt.
    „Was starrt du Kröte mich denn so an?“, blaffte Arva.
    „Lass den Jungen in Ruhe! Er hat in den letzten Tagen ebensoviel durchgemacht wie du, wenn nicht sogar mehr!“, schlug sich Elron auf Sarims Seite.
    „Und jetzt stehst du noch auf seiner Seite. Wunderbar… Ich glaube schlimmer kann es nicht mehr werden!“, schrie Arva und wandte sich dann an Sarim und fauchte ihn an. „Du wirst noch zur Rechenschaft gezogen. Wenn ich es nicht tun werde, werden es die Götter oder die Dämonen!“
    „Genug!“, Ghaldak trat ins Zelt. „Ihr seid alle Gäste meines Stammes. Und ihr werdet euch nicht gegenseitig Leid zufügen, solange ihr bei uns weilt.“
    „Gäste…“, schnaubte Adun.
    „Ja, Gäste. Auch wenn ihr zu eurem und zum Schutze meines Stammes etwas länger verweilen müsst.“, Ghaldaks stimme war ruhig und es schien Sarim, als wäre er Gestalt gewordene Autorität. „Der Schamane wird die Götter befragen ob es sich lohnt einen von euch zur Jagd zu schicken. Er wird auch festlegen, wie lange derjenige für die Jagd Zeit hat. Folgt mir.“

    Ghaldak führte sie durch das Lager zu einem kleinen Zelt im Zentrum des Lagers. Dort wartete ein Minotaurus auf sie. Sein Fell war weiß und kleine Zöpfchen hingen an ihm herab. Immer wieder waren kleine Knochen eingeflochten und bildeten vermutlich ein Muster welches sich über den ganzen Körper erstreckte.
    „Wer von euch will jagen gehen?“, Sarim schreckte beim Klang von Ghaldaks Stimme auf.
    „Ich.“, meldete Erik sich zu Wort, worauf Ghaldak nickte und ihm bedeutete vorzutreten.
    Der Schamane, um niemand anderen konnte es sich bei dem weißen handeln, trat auf Erik zu schaute ihn von oben bis unten an. Dann holte er ein kleines Tiegelchen hervor und bemalte Eriks Gesicht mit lila Farbe.
    „Diese Farbe erhöht seine Zielgenauigkeit mit dem Bogen. Wenn sie bei der anschließenden Anrufung der Götter nicht verblasst, wird er ausziehen dürfen um euren Speiseplan zu bereichern. “, kommentierte Ghaldak.
    Der weiße Minotaurus nahm ein weiteres Tiegelchen zur Hand, vermengte den Inhalt davon in einem Tonkrug mit Wasser und bemalte dann große Teile von seinem Fell, so dass er wie eine fleckige Kuh aussah. Er breitete ein grünes stück Stoff vor sich aus. Dann nahm er einige Knochen zur Hand auf die einige Runen eingeritzt und mit demselben Lila nachgefahren waren. Dann summte er unrhythmisch vor sich hin und war die Knochen mehrere Male auf das Stoffstück.
    Geändert von Sarim (13. Mai 2007 um 01:09 Uhr)
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  10. #40
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    „Der Schamane sagt, dass ein Jagdversuch Erfolg versprechend ist. Der den ihr Erik nennt soll aber noch vor dem Sonnenuntergang zurück sein. Sonst werden die anderen sterben. Auch soll er sich vor dem großen Wurm in Acht nehmen.“, übersetzte Ghaldak.
    Nun, das waren gute Neuigkeiten. Endlich wieder Fleisch. Beim Gedanken daran besserte sich die Laune der Gruppe erheblich.
    „Was ist denn der große Wurm?“, fragte Erik.
    „Das ist ein Wurm, sehr groß und gefährlich ist. Er frisst uns immer wieder die Jüngsten wenn sie nicht aufpassen. Die Haut von ihm ist grau wie der Fels der Berge in denen man ihn meist antrifft. Und er stinkt aus der Schnauze nach Verwesung und Tod. Sobald du Aas riechst, solltest du dich in Sicherheit bringen.“
    Sarim schauderte bei dem Gedanken. Erik dagegen schien gelassen.
    „Darf ich außer dem Bogen noch ein Schwert mit mir führen? Wenn mich das Ding in die Enge treiben sollte, will ich nicht wehrlos sein.“, erwiderte Erik
    „Nun, dann sollst du eines bekommen. Aber ich warne dich. Versuche nicht damit einen von uns zu verletzen oder zu bedrohen. Sonst werden wir aus deiner Haut das nächste Zelt bauen.“, brummte Ghaldak.

    Erik kehrte einen Hirsch hinter sich herziehend zurück. Wie es sich herausstellte, hatte er eine große Schleifspur gefunden, war ihr jedoch nicht gefolgt. Er vermutete es könnte der Wurm gewesen sein und Ghaldak bestätigte dies.
    Danach hatten sie erstmal genug zu tun. Schließlich konnten sie nicht den ganzen Hirsch auf einmal essen. Die Minotauren beanspruchten das Fell und das Blut für sich. Auch das was sie nicht verzehren wollten, würden die Minotauren nehmen und es irgendwie verarbeiten.
    Adun entschied, dass es am besten sei das Fleisch zu trocknen. Sonst würde es zu schnell verderben. Da die anderen eher wenig Ahnung hatten wie man das Fleisch sonst noch unter den gegebenen Umständen haltbar machen sollte willigten sie ein.

    Die Minotauren schauten neugierig zu, schließlich hatten sie noch nie etwas Derartiges gesehen. Und als Elron dann das restliche Fleisch zuerst auf ein paar ziemlich gerade Stöcke spießte und es dann auch noch über die Glut hielt, schienen es zuviel für die Minotauren zu sein und es brach Gelächter aus.
    „Was ist daran denn so amüsant?“, fragte Elron an Arva gewand.
    „Ich weiß nicht. Vermutlich haben sie so etwas noch nie gesehen. Ich meine, als der Schamane Erik und sich angemalt hatte, musste ich mir das Lachen auch unterdrücken.“, sie grinste.

    Der Winter nahte und es wurde immer kälter. Die Wölfe kamen immer wieder ziemlich nahe an das Lager heran. Und als dann seit Wochen schneite, griffen die Wölfe verrück vor Hunger an. Es war nicht schwer sie abzuwehren. Doch töteten sie einen der ältesten Minotauren aus dem Lager. Die Gefährten wohnten damit bei der ersten Totenehrung bei. Und hier wurde Sarims Frage wegen den Fellen beantwortet. Die Minotauren verwendeten fast alles was der Körper des Toten hergab. Nur das Fleisch und die Organe nicht. Diese wurden zu Ehren ihrer Götter verbrannt. Der Rauch, und damit der Geist des toten, steigt in den Himmel und reist in das große Lager von Assariach, ihrem höchsten Gott.
    Geändert von Sarim (06. August 2007 um 13:50 Uhr)
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  11. #41
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    Sarim war neugierig. Ghaldak wollte ihnen zeigen wozu das Blut verwendet wurde.
    Es wurde mit Kalk und Rost und rotem Pulver das die Menschen oft zum Färben von Stoffen nutzten versetzt.
    „Wofür benötigt ihr das?“, fragte Arva, auch sie war neugierig geworden.
    „Das ist eine gute Farbe. Sie hält besser als wenn man sie ohne das Blut ansetzt. Vor allem ist es sehr wetterbeständig. Zugegeben, mit dem Blut von uns Minotauren klappt es nochbesser. Aber wenn wir mal nicht zur Ader gelassen werden müssen ergreifen wir die Chance. Schließlich wollen wir uns nicht unnötig schwächen.“, sprach Ghaldak
    „Aber wofür genau wird sie denn nun genutzt?“, hakte Elron nach.
    „Rituelle Gegenstände, wie diese Holzschnitzereien.“, Ghaldak zeigte dabei mehrere groteske Holzfiguren die Sarim kaum beschreiben konnte und wohl Assariach und seine Diener darstellten. „Oder auch um heilige Orte zu markieren. Es gibt da noch ein paar andere Dinge, aber dies ist die Sache des Schamanen und er gibt sie nur an seine Schüler weiter.“

    Der Fels hob langsam vom Boden ab. Es war anstrengend für Sarim, aber er wusste, wenn es ihm nicht gelingen würde, wäre Arva sofort zur Stelle um ihn zu verspotten. Er wusste, dass er wie auch schon bei seinem alten Meister, mehr Magie besaß als sie. Doch sie hatte deutlich mehr Erfahrung als er. Und er konnte sein ganzes Potential noch nicht annähern ausschöpfen. Er war auf sie als Lehrerin angewiesen. Der Unterricht den sie ihm gab, war fast anstrengender als der Schwertkampf mit Erik. Er konnte gegen Erik selbst wenn er Magie und Schwert nutzte kaum beikommen.
    Aber Arva forderte seine Konzentration bis zuletzt. Er wusste, im Kampf würde ihm der Gegner auch keine Zeit lassen, aber musste Arva von Anfang an und ausgerechnet bei solch komplexer Magie solch unnötig harte Schläge austeilen? Die Übungen die er mit Arva bei Graf Mason gemacht hatte, waren nicht annähernd so schwer gewesen.
    Der Fels sackte ab. Er durfte nicht an all das denken, er musste sich konzentrieren.
    Die Ahnung des Schlages war schon da, aber er konnte nicht ausweichen ohne die Konzentration zu verlieren und so traf ihn ein heftiger Schlag in den Magen. Der Fels fiel polternd zu Boden und mit ihm Sarim.
    „Verdammt! Konzentrier dich! Der Schmerz darf den Fluss der Magie nicht stören! Außerdem denkst du zuviel. Wenn du Zauberst, darf nicht außer der Magie in deinem Kopf sein. Wenn etwas anderes deine Gedanken stört, verlierst du die Kontrolle. Es könnte den Tod von dir bedeuten. Und noch schlimmer, es wäre der Tod deiner Kameraden, also reiß dich zusammen und steh auf!“
    Sarim krümmte sich vor Schmerzen und Erschöpfung. Es ging schon den ganzen Tag so. Entweder er gab seine Konzentration auf um den Schlägen auszuweichen und handelte sich so ordentliche Prügel ein, oder er bekam Prügel und verlor die Konzentration. Und wenn Arva die Wolfsgestallt annahm, hatte er keine Chance den Prügeln zu entgehen. Erik fand ihre Lehrmethoden barbarisch, hütete sich aber dies auszusprechen. Auch wenn sie eigentlich in seinen Diensten stand, war er sich sicher, dass sie auch ihm die Abreibung seines Lebens verpassen würde.
    Sarim dagegen versuchte den Schmerz zu unterdrücken, doch es ging nicht mehr. Er konnte nicht mehr aufstehen. Alles schmerzte, am meisten sein Kopf. Das Pochen war fast unerträglich und ihm wurde Übel davon. Er musste sich zusammenreißen um nicht vor Arva zu erbrechen. Sie und die anderen würden ihn verspotten. „Wenn ich jetzt kotze, werde ich immer bei der Ausübung von Magie an diesen Moment denken müssen. Mich immer an diesen erniedrigenden Augenblick erinnern.“, dachte Sarim und erbrochenes spritzte über Arvas Stiefel, was nicht gerade zu ihrer Erheiterung beitrug.
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  12. #42
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    Sarim weigerte sich die nächsten Tage mit Arva zu trainnieren. Er vertrieb sich lieber die Zeit mit Konzentrationsübungen, bei denen er keine Prügel bezog. Er musste seine Konzentrationsfähigkeit steigern. Wer sich besser und länger konzentrieren konnte, konnte auch länger Zaubern. Die Magie würde seinen Geist nicht so sehr ermüden wie bisher. Und Konzentration schützt vor einem unkontrollierten Ausbruch der Magie. Sein Meister sagte ihm damals, dass es Zauber gibt, welche bei einer Unterbrechung nicht nur den Magier, sondern auch alles in einem gewissen Umkreis töten würde.
    Die Aufgabe eines Magiers war es daher auch, zu erkennen was für einen Zauber der Feind gerade ausübte. Sobald er es wusste, könnte er dann entscheiden ob gefahr besteht ihn darin zu unterbrechen, oder ob man ihn einfach erschlagen kann. Es war nicht gerade einfach jemanden zu finden mit dem er das üben konnte. Mit Arva wollte er nicht üben, die anderen waren in der Magie nicht so geschult wie sie. Es hatte sich sogar herausgestellt, dass Elron sich nur mit einem Ring in Wolfsgestallt versetzen konnte. Und da der Ring nur begrenzt Magie fassen konnte, auch nur für gewisse Zeit. Vielleicht sollte er mit dem Schamanen lernen wie man Gegenstände auf Magie Untersucht. Und er würde endlich die Edelsteine verzaubern.

    Sarim war müde. Er hatte die Edelsteine verzaubert. Er stellte fest, nicht jede Art von Edelsteinen lässt sich gleichgut verzaubern. Je weniger Verunreinigungen im Stein waren, desto einfacher war es. Vorallem konnte man dann auch komplexere Zauber einflechten. Zudem kam es wohl noch auf die Art an. Selbst ein Diamant, welcher nicht gerade als rein bezeichnet werden konnte, war viel leichter zu verzaubern als alle anderen. Er schien die Magie besser aufzunehmen. Also dachte sich Sarim, er versuche es auch mal mit anderen Gegenständen. So hatte er versucht in sein Schwert einen Schutzzauber einzuweben. Eisen war bei weitem kein so guter Energiespeicher wie Edelsteine. Wenn er sein Schwert effektiv verzaubern sollte, müsste er Edelsteine anbringen, oder Gold. Gold, so sagte der Schamane, lasse sich auch leicht verzaubern. Je edler das Metall, desto besser nahm es Magie auf.
    Es war aber nicht leicht sich mit dem Schamanen zu unterhalten. Obwohl er nun schon etwas von der Sprache der Minotauren verstand, so konnte er es jedoch nicht sprechen. Er konnte die Laute einfach nicht bilden, weil er als Mensch dazu schlicht nicht in der Lage war.
    Als letztes versuchte er sich darin, ein Holzamulett zu verzaubern.
    Der Versuch hatte ihn beinahe umgebracht. Er musste mehr Magie aufwenden als er kontrollieren konnte. Die Magie geriet außer kontrolle und es gab eine Explosion. Es wurde zum Glück außer ihm niemand verletzt. Doch er fühlte sich seit dem Vorfall ausgebrannt.
    Die Magie kam nur langsam in seinen Körper zurück und mit ihr, die Kraft mit welcher er sich beim Schwertkampf unterstützte. Er stellte fest, ohne Magie würde er niemals ein guter Schwertkämpfer werden. Seine Reaktion war langsamer, er schlug weniger Kraftvoll zu und er hatte weniger Reserven die er mobilisieren konnte um weiterzukämpfen.

    Elron schaute sich um. Alles war ruhig, es war keine Bewegung zu sehen. Aber er war sich sicher, dass er etwas gehört hatte. Er schaute sich nocheinmal um und kehrte in das Zelt zurück. „Adun, wach auf!“, flüsterte er und rüttelte etwas an Adun.
    „Was ist denn los?“, Adun war schnell wach, aber die Müdigkeit war ihm anzusehen.
    „Ich habe etwas gehört. Ich glaube da draußen ist etwas.“
    „Bist du dir sicher?“, brachte Adun mit einem Gähnen heraus, griff aber sofort zu seinem Schwert.
    „Ja, ich bin mir sicher. Geh und weck die anderen. Ich schau derweil ob ich erkennen kann was es ist. Ich hoffe nur, dass es nicht wieder Wölfe oder gar Bären sind“, mit diesen Worten war er schon aus dem Zelt und eilte dem nächsten Wachposten der Minotauren entgegen.
    Geändert von Sarim (07. Mai 2008 um 22:14 Uhr)

  13. #43
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    Elron trat aus dem Zelt heraus und erschrak. Ein nahezu leuchtendes Augenpaar blickte ihn aus dem Dunklen heraus an. Es war schwer sie zu beschreiben. Ihm fiel nichts Besseres ein, als „leuchtend schwarz“. Die Gestalt musste an die zwei Meter groß sein. Doch sie war außerhalb jeglichen Lichtes des Lagers. Er starrte gebannt auf die Erscheinung, bis Adun aus dem Zelt kam.
    „Was ist los? Hast du es schon dem Wachposten gesagt?“, fragte Adun.
    Elron wendete seinen Blick Adun zu und sagte: „Nein. Aber dort, schau, dort ist…“ er wurde Still. Die Augen waren verschwunden.
    Kurz darauf erklang ein markerschütternder Schrei, der Elron zusammenfahren lies. Adun hob sofort sein Schwert, doch er konnte nicht sehen, was diesen Schrei verursacht hatte.
    Nach einer kurzen Pause, deutete Adun auf zwei Schemen die er erkennen konnte. Die eine erhob sich in den Himmel und die andere, von der ersten Gestalt aufgescheucht, tat es der ersten gleich. Zwei rot glühende Augen entfernten sich geradezu panisch von der anderen Gestallt.
    Was auch immer hier geschehen war, es behagte Elron und Adun nicht. Plötzlich waren beiden von dem Drang erfüllt, so schnell wie möglich die nächste Wache ausfindig zu machen.

    Die Nachricht von der seltsamen Sichtung sprach sich schnell im Lager herum. Sarim und Arva waren sehr skeptisch, sagten jedoch nichts dazu. Bei Sarim lag sicher auch daran, dass er sich immer noch ausgelaugt fühlte. Erik dagegen war fasziniert. Die Gestallt hatte in ihm eine für seine Gefährten ungewohnte Neugierde geweckt. Er lies Elron und Adun immer und immer wieder erzählen, was sie gesehen und gehört hatten.
    Bis der Schamane sich vor ihrem Zelt einfand. Er schien sehr besorgt und unruhig zu sein.
    Er sprach sofort los, wobei Sarim und seine Gefährten kaum ein Wort verstanden.
    „Wer… zuerst… gesehen? …Wichtig!“, mehr konnte Sarim nicht verstehen. Der Schamane schien mit jedem Wort ängstlicher zu werden.
    „Ich. Ich habe es zuerst gesehen. Zumindest die schwarzen Augen.“, antwortete Elron, der wohl mindestens ebensoviel wie Elron verstanden haben musste.
    Dem folgenden Wortschwall konnte keiner folgen, worauf Ghaldak, der sich mitlerweile hinzugesellt hatte, übersetzen musste.
    „Er sagte, du musst dich vorsehen. Er weiß was für ein Wesen das war, wagt es jedoch nicht seinen Namen zu sagen. Das Wesen gilt als Todesbote. Jeder der den Namen des Wesens ausspricht, ist zum Tode verdammt. Tut mir leid, den Rest kann ich nicht übersetzen. Dazu fehlt mir nicht nur der Wortschatz eurer Sprache, es geht auch über meinen Horizont hinaus. Es muss wohl mit Magie oder etwas ähnlichem zu tun haben.“, übersetzte Ghaldak die Worte des Schamanen und schien aufgrund der Schilderung des Schamanen ähnlich zu empfinden wie dieser.

  14. #44
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    Sarim war sich nicht sicher, wie er sich aufgrund der Tatsache, dass Ghaldak sich fürchtete, nun fühlen sollte. Einerseits beunruhigte es ihn, dass Ghaldak, der groß und kräftigt war, sich vor diesem Wesen zu fürchten schien. Andererseits wusste er, nach den beinahe vier Jahren bei den Minotauren, dass sie zumindest in Bezug auf Magie, recht abergläubisch waren. Wenn dieses Wesen, die Erscheinung oder was auch immer es war, Sarim wusste einfach nicht wie er es einordnen sollte, mit Magie zutun hat, dann musste er ihm auf den Grund gehen. Die Gelegenheit eine magische Bestie zu erforschen, welche vor ihm vielleicht noch nie jemand erforscht hatte, lies ihn nicht los.
    „Ich würde berühmt werden. Ich hätte der Welt damit schon einen ersten kleinen Stempel aufgedrückt!“, dachte sich Sarim.
    Sarim hatte viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Er wollte der Welt seinen Stempel aufdrücken. „Ich will in die Geschichte eingehen. Natürlich als großes Genie, Naturtalent, Helfer in der Not, ein Held, der aufgrund seiner Weisheit, Erleuchtung in die Welt bringt.“, träumte er vor sich hin. Er schreckte aus seinen Träumen auf und dachte daran, dass er wieder mit Arva den Schwertkampf üben sollte.

    Sarim gähnte und schaute gelangweilt dem Kampf zwischen Arva und Adun zu. Die letzten Monate waren wie im Flug vergangen. Seit den nun vier Jahren die er nun bei Ghaldak und seinem Stamm lebte, hatte er einiges dazugelernt.
    Er war im Umgang mit dem Schwert zwar immer noch nicht so gut wie mit der Magie, aber das lag wohl daran, dass er auch bei der Magie große Fortschritte gemacht hatte.
    Wen Ghaldak sein Versprechen halten würde, waren er und seine Gefährten schon morgen frei. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Bald würde er vielleicht wieder unter anderen Menschen sein. Er wusste aber nicht, ob er sich dann noch zurechtfinden würde. Er kannte nun zwar die Bräuche der Minotauren ganz gut, wusste aber kaum wie die Bräuche in der restlichen Welt waren. Bestimmt haben sich auch die Bräuche die er aus seinem Dorf kannte verändert.
    „Ich freue mich schon auf Morgen.“
    Sarim wandte sich vom Kampf ab und sah wie Erik sich neben ihn setzte.
    „Ich werde meinen Vater endlich wieder sehen. Er wird stolz auf mich sein wenn er sieht was aus mir geworden ist. Aber ich frage mich, ob er mich wohl wieder erkennen wird.“
    „Ich denke schon. Zumindest wenn du dich rasierst und die Haare schneidest.“, feixte Sarim.
    „Du solltest das aber auch machen. Nur das du keinen Bart hast den du rasieren könntest, denn die paar Haare die dir im Gesicht wachsen kann man kaum als Bart bezeichnen.“
    „Du bist doch nur neidisch.“, gab Sarim beleidigt zurück, nahm sich aber vor sich zu rasieren noch bevor er zu Bett ging.

    Er war nun wirklich frei. Komisch. Er hatte sich schon so sehr an die Minotauren gewöhnt, dass es ihm nun befremdlich war keinen von ihnen um sich zu haben.
    Er hatte ausgemacht, mit seinen Gefährten zu seinem Dorf zu reisen. Nach vier Jahren, würde er die Mörder seiner Familie wohl kaum aufspüren können. Doch er wollte unbedingt wissen was aus dem Dorf geworden ist. Nachdem er verschwunden war, gab es bestimmt viele Gerüchte. Sie würden Augen machen wenn sie ihn nun sehen würden.
    Sein Meister würde blass vor Neid. Sarim hatte ihn nun bestimmt schon übertroffen. Ob er schon einen neuen Schüler hatte?
    Er schulterte seinen Rucksack. Die Rüstung hatte er sich während der Zeit bei den Minotauren etwas angepasst, schließlich war er noch etwas gewachsen. Vor allem jedoch, hatte er sie besser ausgepolstert, damit er sie auch auf Reisen tragen konnte. Die Edelsteine die er von seinem Meister gestohlen und verzaubert hatte, verstaute er an einem Beutel an seinem Gürtel. Er war bereit, um wieder in die zivilisierte Welt zurückzukehren.

    Sarim wachte auf. Er spürte, dass sich jemand ihrem Lager näherte. Er gab Erik, der gerade Wache hielt, einen winkt die anderen zu wecken. Er würde nicht genug Zeit haben die Rüstung anzulegen. Daher legte er so schnell er konnte wenigstens Arm- und Beinschienen an und nahm dann sein Schwert. Seine Gefährten taten es ihm gleich und griffen zu ihren Waffen.
    Sarim konnte nicht genau sagen wie viele es waren, aber mindestens vier Magiebegabte waren unter den Fremden die sich näherten.
    „Sarim de Laurec?“, fragte eine ihm bekannte Stimme.
    „Wer fragt?“, erwiderte Sarim nervös.
    „Bradon, Kommandant der Drachenlegion.“
    „Und was wollt ihr?“, Sarim war sich sicher, dass sie langsam eingekreist wurden.
    „Wir suchen Sarim de Laurec im Namen von In’Sakas. Ihr steht im Verdacht eben dieser zu sein. Legt eure Waffen weg und euch wird nichts geschehen.“
    „Ich lass mich nicht noch mal gefangen nehmen!“, murmelte Erik neben ihm.
    „Musst du auch nicht.“, flüsterte Arva. „Wir werden uns sicher nicht gefangen nehmen lassen. Wenn ihr Sarim wollt, müsst ihr ihn euch holen!“
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

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