Seite 2 von 3 ErsteErste 123 LetzteLetzte
Ergebnis 16 bis 30 von 44

Thema: Sarim de Laurec

  1. #16
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Sarim erwachte mit einem dumpfen Schmerz im Kopf. Er fasste sich stöhnend an den Kopf und versuchte sich aufzusetzen. Dabei registrierte er, dass um ihn kein Wald war.
    Er lag auf einem Bett in einem kleinen Zimmer. Er schaute sich verwirrt um.
    Der Schmerz war fast vergessen. Seine Rüstung lag ordentlich in einem kleinen Regal, welches wohl für eben diesen Zweck konstruiert wurde. Seine Kleider lagen sauber, geflickt und schön gefaltet auf einem Stuhl vor dem Bett. Er wollte gerade aufstehen, als die Tür aufging und Arva hinein trat.
    „Na, wieder fit?“, sie grinste entschuldigend. „Mein Schlag war wohl härter als ich dachte.“
    „Wie lange bin ich schon hier? Und wo ist dieses Hier?“
    „Du bist hier in einem Außenposten des Grafen Mason. Er wird deine Ausbildung übernehmen.“
    „A… Ausbildung? Du hast diesen prophetischen Quatsch also ernst gemeint?“, Sarim schaute etwas verstört drein.
    „Natürlich. Graf Mason wird deine Ausbildung leiten. Morgen wenn er zurück ist, wirst du auf ihn vereidigt. Dann geht die Ausbildung auch schon los. In Sachen Schwertkampf wird er persönlich dein Mentor sein. Die Magie wird dir von den Eisernen Wölfe beigebracht. Das Reiten wird der Sohn des Grafen übernehmen...“
    „Verdammt noch mal, ich will aber nicht ausgebildet werden! Ich will einfach meine Ruhe haben und die Finden die den Hof angegriffen haben!“, unterbrach Sarim den Redefluss von Arva.
    „Um sie zu stellen, wirst du aber all dies beherrschen. Wie willst du sie bekämpfen wenn du nicht einmal ein Schwert halten kannst?“
    „Ich habe schon mit dem Schwert gekämpft! Und das auch erfolgreich.“, erwiderte Sarim trotzig.
    „Das war nur Glück. Denkst du sie hätten sich so einfach besiegen lassen? Das war bloße Überraschung! Sie hätten dich niedergemacht!“, belehrte Arva Sarim.
    „Moment mal. Woher weist du davon? Ich habe in eurer Gegenwart nichts davon gesagt! Wie lange beschattet ihr mich denn schon?“, fragte Sarim lauernd.
    „Seit dein Meister uns auf dich aufmerksam gemacht hat.“
    „Was? Der steckt dahinter?!“, Sarims Stimme bebte nur so vor Zorn. „Wieso habt ihr dann nicht verhindert, dass sie den Hof angriffen?“
    „Haben wir ja versucht. Aber du hast die die wir geschickt haben ja alle getötet.“, ihre Stimme war kalt. „Es waren gute Männer die du da in deinem rasenden Zorn getötet hast!“
    „Aber sie haben mein Haus beschossen! Denn wenn nicht sie, wer hätten denn sonst geschossen?“
    „Die Gardisten? Hättest du genau geschaut, hättest du gesehen, das die Männer die du getötet hast keine Bögen bei sich trugen. Die Gardisten hingegen schon.“
    Sarim versuchte sich zu erinnern. Und tatsächlich, einer der toten Gardisten hatte einen Bogen in der Hand. An die anderen Gardisten konnte er sich jedoch nicht erinnern.
    „Aber, wieso? Wir haben ihnen doch nichts getan!“, seufzte Sarim gequält und den Tränen nahe.
    „Wir wissen es auch noch nicht. Dein Meister ist schon dabei es herauszufinden.“
    „Pah! Mein Meister versuchte einen geistigen Angriff auf mich auszuführen und mich auszusaugen! Als wir die Waffe des Grafen verzaubern wollten, hat er meine Magie und meine Lebenskraft angezapft!“, Sarim war außer sich vor Zorn.
    „Ein Versehen. Er schilderte uns was er getan hatte. Er hat nur eine Silbe falsch betont und sich bei der Zutatenmenge vertan. Mehr nicht“, Arva blieb trotz Sarims Zorn ruhig.
    „Mehr nicht? Er hat mich fast getötet!“, widersprach Sarim lautstark.
    In diesem Moment wurde die Tür geöffnet.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  2. #17
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Ein großer schwarzhaariger Mann in prachtvoller Rüstung betrat den Raum.
    Er schaute sich kurz um, sah dann du Sarim und lächelte. Er erblickte auch die Rüstung die im Regal lag und grinste flüchtig.
    Sarim registrierte den Blick auf die Rüstung und sah das Grinsen. Und er verstand sofort.
    Vor ihm stand Graf Mason. Und Graf Mason hatte auch seine Rüstung erblickt.
    Oder wenn man es so sah, seine eigene. Die Rüstung war ursprünglich für ihn gemacht worden.
    Sarim senkte verlegen den Blick. „Sire, also das mit eurer Rüstung tut mir leid. Ich schwöre ich wollte sie bloß anprobieren! Doch dann…“, Mason machte eine wegfegende Handbewegung. „Ist schon gut. Ich bin über die Geschehnisse unterrichtet worden. Zudem war die Rüstung sowieso für dich gedacht. Wie du siehst bin ich etwas zu groß dafür. Aber nun haben wir wichtigeres zu tun als über die Rüstung zu reden. Wie ich mitbekommen habe, hat man dir schon gesagt was dich erwartet. Deine Ausbildung beginnt morgen. Solange solltest du dich ausruhen. Ich habe noch einiges zu tun und werde mich erstmal wieder zurückziehen. Arva wird die das Lager zeigen. Wir sehen uns dann am Abend zu Tische.“, mit diesen Worten war er fast schon wieder verschwunden. Sarim fragte sich was dieser Auftritt denn sollte. Zudem, Arva sagte er komme erst morgen zurück. Als er sie darauf ansprach, kratzte sie sich verlegen am Kopf und meinte nur, dass sie nicht wissen konnte, dass er sich vermutlich beeilen würde.
    „Was meinte er eigentlich damit, die Rüstung sei für mich gedacht?“, fragte Sarim schließlich.
    „Er lies sie für dich anfertigen. Dein Vater wusste nichts davon. Er sagte ihm er solle an dir Maß nehmen. Er gab vor die Rüstung sei für seinen Sohn. Wären die anderen nicht dazwischen gekommen, hätte er in vier Wochen deinen Vater um Erlaubnis gebeten dich in seine Lehre überzustellen.“
    Sarim schüttelte verwundert den Kopf. „Ihr habt wirklich merkwürdige Pläne. Woher wolltet ihr denn wissen das mich mein Vater auch gehen lassen hätte?“
    „Er kann sich wohl kaum seinem Grundherren widersetzen. Außerdem wäre es für ihn bestimmt eine Ehre gewesen. Für dich bestimmt auch. Oder bis du nicht erfreut dem Grafen persönlich zu dienen und sogar seine Ausbildung zu genießen?“, fragte Arva lauernd.
    Sarim entging der lauernde Ton nicht. „Natürlich ist es mir eine Ehre. Aber ich will trotzdem nicht. Aber lass mich raten, ich habe keine Wahl?“
    „Nein. Die hast du tatsächlich nicht. Zudem decken sich die Ziele der Ausbildung mit deinen Rachegedanken. Wir wissen zwar immer noch nicht, wer genau hinter dem Angriff steckt, aber wir vermuten, es sind die Selben die auch uns zu schaffen machen. Vielleicht sogar die Vorboten der Prophezeiung und die Dunklen versuchen schon ihre Ziele zu verwirklichen. Und diesen Zielen würdest du im Wege stehen. Sie werden wohl versuchen dich mit allen Mitteln aus dem Weg zu räumen, da auch Sie dich als Gefahr sehen.“, schloss Arva.
    Sarim dachte eine Weile über die Worte von Arva nach. Dann hörte er wie die Türe geöffnet wurde, sie ins freie trat und die Türe wieder geschlossen wurde. Er war nun allein im Zimmer. Er legte sich auf das Bett und dachte noch lange Zeit über das Geschehene nach. War er wirklich in der Lage die Prophezeiung zu verhindern? Oder würde er sie nur abschwächen können oder wäre er gar nur der Tropfen auf den heißen Stein und würde gar nichts erreichen? Er kam zu keiner Antwort. So stand er auf, zog sich an und beschloss sich im Lager umzusehen. Er öffnete die Türe und trat auf eine Art Balkon. Er sah sogleich eine große Anzahl gerüsteter Männer. Er schätze sie auf etwas einhundert Mann. Sie standen in vier Reihen. Ein Standartenträger daneben. Alle waren sie in schwere Rüstungen gekleidet und hielten lange Pieken in den Händen. Am Waffenarm trugen sie Targen, kleine hölzerne Schilde die im Kampfe kaum hilfreich sein würden.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  3. #18
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Er schaute sich weiter um. Er sah, dass der Außenposten auf einem Hügel errichtet war. Es war von zwei Palisadenwällen und einer Steinmauer umgeben. Beim ersten waren Wehrgänge und Wachtürme zu sehen. Der zweite diente wohl nur als eine Art Puffer, falls der äußere Wall brach. Die Steinmauer war die innere Mauer und war als Pentagon angeordnet. An jeder Ecke ein Turm. Und genau in der Mitte des Lagers stand ein großer Turm, von welchem er gerade das Lager überblickte. Er sah wie durch ein Tor etwa dreihundert Mann ins Lager marschierten. Der Großteil trug Kettenhemden, ein Breitschwert an der Seite, größere mit Leder umspannte Rundschilde und war zu Fuße. Nur eine Handvoll war mit Bastarschwertern bewaffnet. Dann waren da noch ein paar Krieger zu Pferden. Sie trugen schwere Rüstungen. Etwa in der Art wie die seine. Sie waren mit kurzen Lanzen und Langschwertern bewaffnet. Sie trugen anders als die anderen Krieger auch schwere Wappenschilder. Allen voran marschierten Bogenschützen, auch in Kettenhemden gekleidet und mit langen Kompositbögen bewaffnet, an der Seite baumelten Kurzschwerter.
    Alles in allem, war die Armee die hier versammelt war stattlich anzusehen. Das musste ein Großteil der Armee des Grafen sein. Sarim beobachtete den Einzug der Männer in das Lager. Er bewunderte die Disziplin mit der diese große Anzahl von Menschen vorging.
    Keiner schien eine falsche Bewegung zu machen. Alles wurde mit größter Präzision vollführt.
    Die Bogenschützen reihten sich ganz hinten ein. Die mit den Breitschwertern bewaffneten Krieger vor den Bogenschützen aber hinter die Piekiniere. Die Berittenen nahmen ihre Position an den Flanken ein.
    Das geschehen zog ihn sosehr in seinen Bann, dass er nicht merkte wie jemand hinter ihn trat.

    Arva lief schnellen Schrittes durch das Lager. Die restlichen Soldaten waren eingetroffen. Graf Mason wollte darüber unverzüglich informiert werden. Wie sie es doch hasste wenn sie einen auf Laufbuschen machen musste. Sie war eine Söldnerin. Sie war von den Eisernen Wölfen. Der Elite-Söldnertruppe schlechthin.
    Aber nein, sie musste Laufbursche und später noch Babysitter spielen. Dieser Sarim war nicht nur Naiv, sondern auch ziemlich egoistisch eingestellt. Er stellte sich selbst vor alles.
    Es soll gemacht werden was er will. Und solch ein kleiner Junge war der Hoffnungsträger auf den der Graf, die Priesterschaft und selbst der Hohe Rat setzte!
    Vielleicht würde ja eines Tages wirklich etwas aus ihm werden. Aber um das zu erreichen, da war sie sich sicher, würde sie noch einige Strapazen auf sich nehmen müssen.
    Kaum hatte sie dies zu Ende gedacht, bemerkte sie, dass sie schon fast beim Grafen war.

    „Sie haben was?! Sie haben ihn ins Lager gebracht?! Ihr nichtsnutzigen…!“, der Fluch blieb dem Alten im Halse stecken. Er hatte wieder einen Hustenanfall. Er rang keuchend nach Atem. „Nicht vor diesen Tölpeln. Wieso muss mir das genau vor ihnen passieren?“, dachte er gequält. In letzter Zeit hatte er immer wieder Hustenanfälle. Manchmal war auch Blut dabei. Es war wohl wieder Zeit für einen neuen Körper. Er hatte schon einen im Visier.
    Doch momentan war er für ihn unerreichbar.
    Er kam wieder zu Atem.
    „Dafür werden Köpfe rollen! Ich will das alle Männer die an der Suche beteiligt waren ausgepeitscht werden! Und die Hauptmänner, sollen hängen!“. Brachte der Alte hervor.
    Drei der Hauptmänner die anwesend waren, wurden bleich. Sie hatten versagt.
    Sie wussten, dass bei schwerem Versagen der Tod drohte. Doch warum bedeutete ihm dieser Jüngling soviel?
    Der Unglauben war ihnen immer noch ins Gesicht geschrieben, als sie von Wachen gepackt und weggebracht wurden. Sie konnten es einfach nicht verstehen. Nur weil sie irgendeinen Jüngling verloren hatten, würden sie sterben. Solche und ähnliche Gedanken gingen allen Hauptmännern durch den Kopf. Und es waren auch die, die ihnen kurz vor dem Tod durch den Kopf gingen.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  4. #19
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Elron trat hinter Sarim. Sarim war immer noch auf das Schauspiel das sich ihm Bot konzentriert. Elron räusperte sich.
    „Wenn de willst, führ ich dich durchs Lager.“
    „Nein, nicht nötig.“, Sarim hatte erstmal noch genug von den Eisernen Wölfen. Er würde schließlich bald genug wieder bei ihnen sein.
    „Kannst dich auch allein Umschauen. Aber die obren Räume des Turmes solltest ohne Erlaubnis oder Begleitung nich betreten.“, sagte Elron und wollte sich schon zum Gehen wenden.
    „Warum darf ich dort nicht hin?“, fragte Sarim neugierig.
    „Wirst de schon früh genug erfahrn. Wir sehn uns vermutlich erst morgen beim Essen wieder. Solltest nich zu lange aufbleiben. Wird n’ harter Tag morgen.“, mit diesen Worten ging er auch schon rasch den Balkon entlang und Sarim vernahm wie er die Treppe nach unten stieg.
    Er schaute noch ein wenig den Soldaten beim Exerzieren zu, entschied dann aber sich im Lager umzuschauen. Er würde, zumindest vorerst, die oberen Räume meiden. Elron wird schon einen Grund gehabt haben ihm dies zu sagen.
    So ging auch Sarim die Treppe nach unten und kam nach etlichen Stufen unten an. Er trat ins Freie und sah erst jetzt wie hoch die Steinmauer war. Für einen Außenposten sind diese wirklich groß. Oder besser gesagt, er hatte noch nie Steinmauern in diesem Ausmaße gesehen. Vermutlich war so etwas die normale Größe. Er schalt sich in Gedanken als Landei und versuchte sein Stauen zu unterdrücken. „Muss ja nicht jeder wissen, dass ich so etwas noch nie gesehen habe.“
    Einige Soldaten hatten im Moment wohl nichts zu tun und standen einfach nur da und unterhielten sich, immer wieder einen Schluck aus einem Wasserschlauch nehmend. Er sah wie eine Hand mit einem Wasserschlauch auf ihn deutete und kurz darauf war er von den Soldaten umringt. „Auch n’ Schluck kleiner?“, fragte einer von ihnen.
    Sarim nahm danken den Wasserschlauch und nahm einen großen Schlucken.
    Er spuckte sofort fast alles aus. Seine Kehle schien zu verbrennen. Er keuchte und wischte sich einige Tränen aus den Augen.
    Die Männer um ihn herum lachten und der der ihm den Wasserschlauch angeboten hatte, klopfte ihm auf die Schulter.
    „Das erste Mal Schnaps getrunken? Hab ich selbst gemacht! Und wie ich sehe, hab ich ihn sehr gut gemacht!“, er klopfte dabei Sarim immer wieder auf den Rücken um ihm wieder zu Luft zu verhelfen und lachte dabei rau.
    Sarim hatte sich soweit wieder gefangen das er wieder normal atmen konnte und senkte den Blick. Es war ihm peinlich, gleich zu Anfang vor den anderen Lächerlich gemacht worden zu sein.
    „Komm schon Jungchen, schau nicht so drein. Jeder fängt mal klein an.“, und wieder lachte der Soldat dabei rau und nahm sofort einen großen Schlucken. Sie mussten sich wohl schon seit einiger Zeit betrinken, denn Sarim erblickte vier schon geleerte Wasserschläuche.
    Und keiner von ihnen schien auch nur ansatzweise Betrunken zu sein.
    „Lasst den Jungen mit euerm Schnaps in Ruhe! Ist ja nicht jeder so trinkfest wie ihr!“, rief eine vertraute Stimme.
    Arva war schnell herbei geeilt und begann in einer Sprache die Sarim nicht verstand auf die anderen einzureden.
    Er mochte die Sprache zwar nicht verstehen, aber er kannte sie. Es war Zwergisch.
    Nachdem die Männer abgezogen sind, lächelte Arva ihn schief an.
    „Dich kann man auch keinen Augenblick aus den Augen lassen. Kaum schaut man nicht hin, betrinkst du dich mit Zwergen.“
    „Verdammt große Zwerge sind das.“, dachte sich Sarim, sagte aber nichts sondern ging schnellen Schrittes davon.
    „Und einen übergroßen Stolz hat er auch noch.“, fügte Arva in Gedanken hinzu.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  5. #20
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Sarim war gekränkt. Er würde es ihnen schon zeigen. Er würde sich einfach bei seiner Ausbildung so sehr bemühen, dass sie am Ende zu ihm aufschauen würden.
    Sie würden betteln sich überhaupt für diese Beleidigung entschuldigen zu dürfen.
    Er würde es ihnen allen zeigen. Besonders Arva, die so tat als wäre er noch ein Kind.
    Man konnte fast sagen, dass er sie hasste. So schlimm war es zwar nicht, aber er mochte sie nicht. Er hatte sie durchschaut. Er war sich zumindest sehr sicher, dass die Ablehnung auf Gegenseitigkeit beruhte. Wenn nicht, war es ihr Problem.
    Er erklomm die Treppen des großen Turmes mit schnellen schritten. Er würde sich schlafen legen und erst zum Frühstück aufstehen.
    Noch während er dies dachte, hielt er an und sah sich dann verwirrt um. Wo war er?
    „Ich muss wohl die oberen Etagen betreten haben, vor denen mich Elron warnte sie zu betreten.“, schoss es Sarim durch den Kopf.
    Wenn er schon hier war, konnte er sich doch auch gleich umsehen. Würde ja niemand bemerken.
    Er ging wahllos auf eine Türe zu und versuchte sie zu öffnen. Sie war verschlossen.
    Die anderen Türen, so stellte es sich heraus, waren ebenfalls, alle bis auf eine, verschlossen.
    Sarim öffnete die Türe und trat in den Raum ein und schloss die Türe hastig hinter sich.
    Er schaute sich neugierig um.
    Doch er sah nichts als Schwärze. Nicht das es dunkel war. Aber er war von einer tiefen Schwärze umgeben. Aber sonst war nichts im Raum. Er drehte sich um, um den Raum wieder zu verlassen.
    „Wo ist die Türe hin?“, fragte sich Sarim mit einem leichten Anflug von Panik.
    Sie war nicht da. Auch sie war der Schwärze gewichen. Er tastete nach der Wand.
    Sein Tasten ging ins Leere.
    Keine Wand, keine Türe. Nichts.
    „Hallo? Hört mich jemand?“, schrie Sarim.
    Keine Antwort.
    Dann hörte er ein murmeln. Es schien von allen Seiten zugleich zu kommen. Aber es wurde lauter. Und dann wurde das Murmeln zu einem bösen Kichern, das dann aber in ein irres Lachen überging.
    Sarim sah sich gehetzt um. Nirgends war etwas zu sehen. Dann blickte er nach unten.
    Und er erkannte, dass unter ihm auch nur diese schwarze Leere war. Und in diesem Augenblick fing er zu fallen an. Sein Schrei wurde von der Schwärze verschluckt
    Es war kein Boden in Sicht, was den Fall aber nicht gerade Angenehmer machte.
    Es schien ihm als würde er schon eine Ewigkeit fallen.
    Und dann erkannte er unter sich Schemen, die sich langsam zu einer Landschaft zusammen fügten. Die Schwärze um ihn herum wich dem wolkenlosen Himmel.
    Der Boden kam rasend schnell näher. Und er erkannte drei Wälle. Zwei aus Holz und einen aus Stein, mit fünf Türmen an jeder Ecke und einem großen Turm in der Mitte.
    Er stieß erneut einen Schrei aus, welcher mit dem irren Lachen beantwortet wurde.
    Kurz bevor er den Boden berührte, wurde er an der Schulter gepackt und hochgerissen.

    Als er die Augen aufschlug, lag er in der oberen Etage mit den vielen Türen. Und er war von einer Menschenmenge umringt, die ihn anstarrte als hätte er den Verstand verloren.
    Arva kniete neben ihm und hielt ihn an den Schultern fest und rüttelte an ihm.
    „Verdammt noch mal, warum schreist du so? Und was suchst du hier oben überhaupt? Elron hat dir doch gesagt das du hier nicht alleine hoch sollst!“, Arva war dem Schreien sehr nahe.
    Sarim schaute sich nur verwirrt um, stand umständlich auf und ging ohne eine Antwort zu geben einen Schritt auf die Türe die er zuvor betreten hatte zu. Er streckte die Hand nach der Türe aus, zog sie aber wieder zurück. Er wollte, oder besser, konnte die Türe nicht berühren. Etwas in ihm sträubte sich dagegen. Von der Tür ging eine starke Aura der Magie aus.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  6. #21
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Arva sah ihn verwirrt an. Sarim registrierte ihren Blick und deutete auf die Türe.
    „Was ist dahinter?“, fragte er schließlich.
    „Nichts.“, antwortete Arva, zog einen Schlüssel aus einer Tasche und schloss den Raum auf. In ihm befand sich, nichts! Es war ein kleiner Raum. Doch er war komplett leer.
    Zudem schien Arva die Magie die von dem Raum ausging nicht zu spüren. Bei der entsprechenden Frage, mischte sich Sorge in den Blick der umstehenden Leute.
    „Es kann doch nicht sein, dass ihr diese Aura der Magie nicht spürt! Sie ist so stark, dass jeder, aber wirklich jeder, selbst Menschen ohne die Begabung der Magie, diese wahrnehmen kann!“, warf Sarim den umstehenden vor. „Ihr wollt mich bestimmt reinlegen! Das wird es wohl sein! So, alle hatten Zeit sich über den einfältigen Sarim lustig zu machen. Nun will ich aber auch wissen wer dafür verantwortlich ist!“
    Aus den Blicken der anderen, schloss Sarim, dass sie nun tatsächlich an seinem Verstand zweifelten. Er war schon fast davor in Tränen auszubrechen. Wieso spürten die anderen die Magie nicht?! Sie war so stark, das sie nicht Magiebegabte einfach mit starkem Unbehagen hätte erfüllen müssen. Doch keiner der umstehenden schien auch nur das Geringste zu spüren.
    Er wandte sich um und keuchte. Auch aus dieser Richtung nahm er nun eine Aura der Magie wahr. Er drehte sich einmal um seine Achse, mit dem Ergebnis, dass überall um ihn herum eine starke magische Aura wahrzunehmen war.
    Die anderen traten nun einige Schritte von ihm zurück, als hätten sie Angst, dass er sie anstecken könnte.
    Sarim nahm allen Mut zusammen und rannte in Richtung Treppe.
    Er schrie und sank zusammen als er auf die magische Barriere stieß. Dann wurde wieder alles schwarz um ihn herum. Diesmal jedoch weil er das Bewusstsein verlor.

    „Herr, einer unserer Spione meldet, dass Sarim anscheinend dem Wahnsinn anheim fällt. Er sprach von einer starken magischen Aura, die unser Spion jedoch nicht wahrnehmen konnte. Zuvor wurde er schreiend und um sich schlagen am Boden gefunden.“
    Ein schwer gerüsteter Mann stand vor dem Alten. Er hatte sich vor der Hinrichtung retten können, indem er seinem Meister offenbarte, dass er einen Spion in Sarims Umfeld einschleusen hatte lassen. Anfangs war der Meister sehr misstrauisch, da er nicht sofort von dem Spion in Kenntnis gesetzt wurde. Doch er überzeugte seinen Meister davon, dass noch nicht alles vergebens war. Der Meister gab ihm die erneute Chance sich zu beweisen. Ein weiteres Versagen, wäre nun mit Sicherheit der Tod. Es war Glück, das sein Meister ihn am Leben hat lassen. Solch ein Glück würde er nicht so schnell wieder haben.
    Der Alte rutschte unruhig auf seinem Thron hin und her.
    „Die Kunde die du mir bringst, beunruhigt mich. Vielleicht haben wir die ganze Zeit über den Falschen gesucht. Ein verrückter wird sich mir jedenfalls kaum widersetzen können. Aber wir müssen erstmal sicher gehen. Lass ihn weiter beschatten. Und dein Spion soll sich bereithalten, einen Auftrag für mich auszuführen.“, befahl der Alte und bedeutete dem Hauptmann sich zu entfernen.
    „Wie ihr wünscht mein Meister. Ich werde ihn umgehend in Kenntnis setzen.“, der Hauptmann verbeugte sich knapp und ging dann schnellen Schrittes davon.
    Wenn sie wirklich den Falschen gesucht hatten…
    Seine Freunde und sein Vater wären damit umsonst gestorben. Er hoffte für Sarim, dass er der richtige war. Denn ansonsten würde er sich an ihm rächen.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  7. #22
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Falkenauge schaffte es mitlerweile den kleinen Drachen zu ignorieren.
    Abrizah schien das gar nicht zu mögen.
    Und da er sich das nicht gefallen lassen wollte, wurde er immer frecher. Anfangs versteckte er nur Dinge von Falkenauge sobald er eingeschlafen war, dann weckte er ihn immer.
    Und nun würde er diesem Elfen zeigen was ein Drache und sei er noch so klein, tun könnte.
    Er holte tief Luft um seinen Feuerodem an Falkenauges Ausrüstung einzusetzen.
    Falkenauge schien zu ahnen was er vorhatte und brachte seine Ausrüstung in Sicherheit.
    „Verdammt noch mal! Ist ja gut! Was willst du denn überhaupt von mir?“, fragte Falkenauge, der kurz davor war zu schreien, den kleinen Drachen.
    „Ich will dich nur auf etwas hinweisen.“, erwiderte dieser ruhig und Falkenauge konnte Genugtuung in seinen Augen lesen.
    „Ich weis wo dein junger Freund ist. Ich sage es dir jedoch nur wenn du mir eine Gegenleistung bietest.“
    „Und was stellst du dir vor? Woher soll ich überhaupt wissen ob du es wirklich weist?“, fragte Falkenauge misstrauisch.
    „Du wirst mir vertrauen müssen. Ich werde dich führen. Ich habe da schon etwas im Sinne was du für mich tun könntest. Aber noch bringt es mir nichts wenn ich es dir sage. Vielleicht wird es unnötig. Folge mir einfach.“, die Stimme des kleinen Drachen war ruhig, doch Falkenauge war immer noch misstrauisch. Fürs Erste würde er ihm folgen. Dann würde er weiter sehen.

    „Die Nervensäge hat es also tatsächlich geschafft den Elfen zu überreden ihm zu folgen. Sehr gut. Wenn der Elf da ist, wirst du deine Belohnung erhalten. Du wirst reichlich belohnt dafür…“, weiter kam der Alte nicht. Er hatte wieder einen Hustenanfall. Es wurde Zeit für ihn, dass sein neuer Körper endlich eintreffen würde. Dieser würde jung, stark und langlebig sein. Er konnte es kaum noch erwarten aus diesem alten fast schon verrottenden Körper zu kommen. Und mit dem neuen Körper würde er dann endlich die Fehler seiner Untergebenen ausbügeln können. Dann würden seine Feinde schon sehen wozu er in der Lage war.

    Falkenauge fühlte sich beobachtet. Auch war da ein Gefühl einer unmittelbaren Bedrohung. Doch er konnte nicht sagen welcher Art der Bedrohung. Seine magischen Sinne halfen ihm da nicht weiter. Er schaute sich nervös um und blieb dann stehen. „Wohin bringst du mich? Ich glaube dir nicht das Sarim dort ist, wohin du mich bringst“, sagte Falkenauge mit harter Stimme.
    „Es ist sehr scharfsinnig. Es hat aber lange gebraucht um das festzustellen.“, Abrizah kicherte wieder, was Falkenauge nur wütender machte.
    „Ich habe es schon länger vermutet. Jedoch werde ich keinen Schritt weiter gehen.“
    „Nun, das ist auch nicht nötig.“, wieder kicherte Abrizah. „Schlagt zu!“
    Falkenauge wirbelte herum. Um ihn standen plötzlich zwanzig Bogenschützen die ihre Bögen auf ihn richteten. Die Bogenschützen waren jedoch keine Menschen. Es waren Satyrn.
    „Das erklärt auch warum ich sie nicht direkt gespürt habe“, dachte sich Falkenauge und betrachtete die halb menschlich, halb ziegenartigen Wesen.
    Ein Kampf hatte wohl keinen Sinn. Und töten wollten sie ihn anscheinend auch nicht, denn einer der Satyrn kam mit einem Seil auf ihn zu.
    Falkenauge lies sich bereitwillig fesseln.
    Der Trupp setzte sich mit Falkenauge in der Mitte in Bewegung. Anscheinend weiter auf das Ziel des Drachen zu.
    Falkenauge bedachte Abrizah, welcher wieder kicherte, mit einem feindseligen Blick.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  8. #23
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Sarim erwachte in seinem Zimmer. Er wollte sich aufsetzen, sank aber aufgrund des Schmerzes zusammen. Er starrte an die Decke, denn wenn er den Kopf drehte, würde der Schmerz wieder da sein. Er konnte sich kaum erinnern, aber er meinte gegen eine magische Barriere angerannt zu sein. Doch warum hatten die anderen diese nicht wahrgenommen?
    Die Türe ging auf und Sarim wandte den Kopf. Der Schmerz, obwohl erwartet, war grauenhaft und Sarim biss sich auf die Lippe um nicht zu schreien.
    Er sah Elron und Jean das Zimmer betreten.
    „Ah, du bist endlich wach.“, stellte Elron fest.
    „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Jean.
    „Nichts ist in Ordnung. Weiß man wenigstens schon wer die magische Barriere aufgestellt hat?“, Sarim war wegen den Frage von Jean genervt.
    Elron und Jean sahen sich an. Die Blicke verrieten, dass sie keine Ahnung hatten von welcher Barriere er sprach.
    „Kommt schon! Die müsst ihr doch gespürt haben! Ich falle doch nicht einfach so um weil mir danach ist!“, Sarim war aufgebracht, ruckte beim Sprechen vor und löst damit wieder den Schmerz aus.
    „Verdammt noch mal Junge. Wir da war nichts! Kein Bisschen Magie! Wenn da was gewesen wäre wüssten wir es! Aber wo nichts ist, kann man es auch nicht spüren!“, Jean war nun ebenso aufgebracht wie Sarim.
    „Jean, lass ihn. Er ist überzeugt davon die Magie gespürt zu haben. Ich denke er spielt uns nichts vor. Und du Sarim, wir spielen dir ebenso wenig etwas vor. Hätten wir nicht so schnell eingegriffen, wärst du die Treppe runtergekullert und hättest dir vermutlich das Genick gebrochen! Wenn du schon nicht dankbar bist, dann schrei uns hier nicht an!“, Elrons Stimme war ruhig.
    Sarim wurde dadurch jedoch wenig beruhig. Er sagte jedoch nichts mehr und drehte sich demonstrativ weg. Diesmal schrie er vor Schmerz auf und es wurde wieder alles dunkel um ihn.

    Diesmal erwachte Sarim ohne Schmerzen. Er stand auf, zog sich an und trat vor sein Zimmer. „Aha, endlich wach…. Wir dachten du wachst gar nicht mehr auf!“, rief ihm Adun zu.
    „Warum? Wie lange habe ich denn geschlafen?“, fragte Sarim neugierig.
    „Drei volle Tage! Was auch immer das war, es hat dir jedenfalls ziemlich zugesetzt!“, meinte Rod.
    „Wenn du willst, bringe ich dich zum Speisesaal. Bist bestimmt hungrig!“, meinte Durin.
    Jetzt als er wusste das er drei Tage bewusstlos war, kam auch der Hunger und der Durst.
    „Hungrig ist kein Ausdruck dafür! Ich glaube, ich esse hier alle Vorräte die ich finden kann auf.“, meinte Sarim lachend und die drei Söldner fielen mit ein.
    Durin begleitete ihn zum Speisesaal und ging weiter, nachdem er Sarim einen guten Appetit gewünscht hatte.
    Sarim betrat den Saal und sah das Arva und der Graf am Tisch saßen und sich während dem Essen unterhielten.
    „Ah, er ist erwacht!“, kommentierte Arva unnötigerweise wie Sarim fand.
    Der Graf stand auf und bot Sarim einen Platz an.
    „Bedien dich. Es ist genug da. Freut mich, dass du wieder auf den Beinen bist. Ich hoffe du kannst heute endlich trainieren?“, fragte der Graf.
    „Ich denke schon.“, Sarim war sich nicht sicher. Lust hatte er jedenfalls keine. Aber es musste wohl sein. Irgendwann musste er eben anfangen. Warum also nicht heute?
    Sarim griff zu und belud seinen Teller.... Arvas Blicken zu urteilen, nahm er sich wohl sehr viel, aber das war ihm reichlich egal.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  9. #24
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Falkenauge wurde in ein Lager geführt. Es war groß. Und er sah sehr viele Soldaten. Es mussten tausende sein. Nur was wollten sie? So viele Soldaten versammelten sich nicht ohne Grund. „Doch noch herrscht kein Krieg!“, dachte sich Falkenauge. Noch… Ja. Noch war kein Krieg ausgebrochen. Aber wie lange es wohl dauern würde bis es soweit war? Vermutlich nicht mehr lange. Jedoch gegen wen? Und wem unterstanden die Soldaten überhaupt?
    War das die Prophezeiung derer man sich in seiner Heimat erinnerte?
    Ein Mann großer Macht der die Schatten über die Welt bringen würde?
    Es sah wohl so aus, als würde sie wahr werden.

    Was Falkenauge nicht wusste, war dass diese Prophezeiung fast überall bekannt war. Einige suchten jemanden der dem Feind die Stirn bieten konnte, so wie man Sarim als denjenigen gefunden hatte. Aber auch andere wurden gefunden. Es waren sehr viele die als der Retter galten. Doch war wirklich jemand unter ihnen? Konnte überhaupt jemand dem Schatten die Stirn bieten? Denn die Prophezeiung sagt nichts darüber, ob der Schatten vertrieben werden kann. Man wusste nur, dass bald Krieg herrschen würde. Wie er ausging, konnte keiner sagen.
    Nicht einmal die Götter wissen wie der Krieg ausgehen wird. Auch wissen sie nicht wer genau das Leid bringen wird. Selbst die Götter wissen nur, dass es kommen wird.
    Wenn selbst die Götter nicht wissen wie es ausgeht, wie sollten es dann die Propheten der vielen Rassen wissen?
    Egal wie es ausgehen würde, vorher müssen viele Opfer gebracht werden.

    Falkenauge wurde in Richtung eines großen Zeltes geführt. Er vermutete dass dort der Verantwortliche sein würde.
    Es kam ihm vor, als würde der Weg zu diesem Zelt so gewählt, dass er möglichst viel vom Lager sehen kann. Doch warum? Wollte man ihn damit einschüchtern?
    Er würde sich nicht einschüchtern lassen. Egal was sie mit ihm anstellen würden.
    „Hey, ich rede mit dir!“, Abrizah klang beleidigt.
    Falkenauge sah auf. Direkt vor ihm flog Abrizah. Es schien, als hätte er versucht mit ihm zu sprechen. Sehr lange versucht mit ihm zu sprechen.
    „Was willst du denn?“, fragte Falkenauge mit einem aggresiven Unterton.
    „Ich habe dir gerade versucht zu erklären wem du vorgeführt wirst. Dein Pech. Kannst nun selbst schauen wie du mit ihm klar kommst.“, und damit wurde Falkenauge gepackt und in das Zelt gebracht.
    Auf einem Thron saß ein Elf mittleren Alters. Um den Elf herum standen vier Minotauren, die wohl seine Leibwachen waren.
    Falkenauge wurde direkt vor den Thron gebracht wo man ihm mit einem Stoß zwischen die Schulterblätter aufforderte, auf die Knie zu gehen.
    „Soso, da haben wir ihn also“, sprach der Elf. Falkenauge sah den Elf erstaunt an.
    Die Stimme war die eines alten Mannes. Und zudem war es nicht die melodische Stimme eines Elfen, sondern die eines Menschen. Warum hatte der Elf die Stimme eines alten Mannes?
    Der Elf schien den Gedankengang von Falkenauge zu erraten und lachte laut.
    Falkenauge fühlte sich unwohl. Von dem Elf ging eine Aura der Macht aus. Das passte zur Prophezeiung. Aber irgendetwas stimmte nicht. Nicht nur die Stimme passte nicht zum Elf. Etwas an seinen Bewegungen war, nun ja, falsch. Und die Augen. Etwas war in den Augen, etwas, dass typisch für Menschen war. Doch vor ihm stand auf keinen Fall ein Halb-Elf.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  10. #25
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Sarims Atem ging schnell. Sein Training ging nun schon eine Woche. Er konnte nun tatsächlich schon mit dem Schwert einigermaßen sinnvoll umgehen. Er schlug nun nicht mehr ungezielt und immer mit voller Kraft zu, sondern konnte den Feind nun schon mit Finten aus seiner Deckung locken. Doch er war noch lange nicht so gut wie ein richtig geübter Kämpfer. Seine Fortschritte waren nichts desto trotz beachtlich.
    Er stand dem Grafen gegenüber, welcher noch nicht mal schwitze.
    Er musste schauen das er den Grafen entwaffnet bekommt. Sonst würde er den Stall ausmisten müssen. Immer wenn er verlor, musste er eine unangenehme Arbeit verrichten. Doch seit einer Woche war er dabei eine Latrinengrube auszugraben, den Stall auszumisten und in der Küche zu helfen. Erste Aufgabe war wenigstens nur körperliche Arbeit, bei der zweiten kam der Pferdemist hinzu. Doch die dritte Aufgabe widerstrebte ihm am meisten. Kartoffelnschälen war langweilig. Nicht nur das, er schnitt sich dabei regelmäßig. Nun stelle man sicht vor, Kartoffeln für 800 Menschen zu schälen…. Klar machte Sarim das nicht allein, aber er hatte genug zu tun. Und wenn er beim Schälen einschlief, bekam er vom Koch jedes Mal einen guten Schlag auf den Hinterkopf.
    Nein, dieses Mal würde er nicht verlieren.

    Er sprang ohne jegliche Deckung vor und schwang sein Schwert in Richtung des Grafen. Dieser parierte mit Leichtigkeit. Jedoch rechnete er nicht damit, dass Sarim der seinen Schwung ausnutze, ungebremst gegen ihn prallte. Der Graf taumelte zurück und versuchte seine Deckung wieder aufzubauen, bevor Sarim sich wieder fing. Der Aufprall hatte ihn obwohl er darauf gefasst war auch mitgenommen.
    Doch Sarim fing sich bevor der Graf seine Deckung aufgebaut hatte. Er setzte nach und deutete einen Hieb auf die Schulter des Grafen an und trat zugleich nach dem Knie. Darauf holte der mit dem Schwert wieder zum Schlag aus und hieb dem Grafen die Faust in den Unterleib. Dieser keuchte und lies sein Schwert fallen. Sarim trat dieses schnell weg. „Nun, nicht unbedingt elegant, aber dennoch gut gelöst.“, keuchte der Graf. Noch bevor Sarim reagieren konnte, wurde er am Schwertarm gepackt und selbst entwaffnet und nur wenige Sekunden später lag er nach einem harten Aufprall am Boden.
    „Jedoch darfst du den Gegner, auch wenn er keine Waffe mehr besitzt, unterschätzen. Sonst bist du es der besiegt ist.“
    Sarim bemerkte erst jetzt, dass der Graf gar nicht ernsthaft versucht hatte seinen Tritten und Schlägen auszuweichen. Er wollte ihn im Glauben lassen, dass er ihn überrumpelt hat.
    „Deine Latrinengrube die du begonnen hast, ist wegen dem Regen fast vollkommen verschüttet. Darfst sie wieder neue ausheben. Aber nun geh zu Arva. Sie fährt heute mit deinem Training fort.“

    Sarim hatte die Aufgabe den magischen Schild den Arva aufgebaut hatte zu durchbrechen. Er konzentrierte sich so gut es ging. Er musste dabei darauf achten das Jean und die anderen ihn nicht erwischten. Diese schlug immer wieder mit Ruten nach ihm. Auf dem Schlachtfeld hatte ein Magier selten die Möglichkeit völlig ungestört zu zaubern. Also hat er es auch beim Training nicht. Sarim murmelte ein paar Worte und drehte sich Ruckartig in die Richtung der Eisernen Wölfe. Ein Teil wurde in hohem Bogen davon geschleudert. Im selben Atemzug wurden Jean und Adun gelähmt und der Rest sank schlafend zu Boden. Sarim drehte sich wieder um und sah den Feuerball von Arva fast zu spät. Er konnte ihm nur knapp ausweichen und steckte seine ganze Energie in einen letzten Zauber.
    Arvas Schildzauber wurde durchbrochen und sie brach bewusstlos zusammen.
    Wenigstens mit der Magie konnte er umgehen. Sarim war müde. Er hatte seine gesamte Energie verbraucht. Er lies sich zu Boden sinken und sah zu wie die Eisernen Wölfe von den anderen Magiern versorgt wurden. Sarim war mit sich zufrieden. Und da kam ihm die Idee.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  11. #26
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Wieder stand er vor dem Grafen. Wieder war der Zweikampf verbissen. Sarim war eindeutig unterlegen. Wie immer. Doch da griff nun seine Idee!
    Er würde Magie und Stahl kombinieren!
    Er schloss die Augen, behielt seine Umgebung mit einer Art magischem Sinn im Auge und konzentrierte sich.
    Der Graf dachte es sei die Gelegenheit und stieß vor.
    Sarim registrierte dies trotz geschlossener Augen, wich aus und lies einen elektrischen Schock auf den Grafen los.
    Der Schock war nicht gefährlich, doch lies der Graf vor Überraschung das Schwert fallen und zuckte zurück.
    Sarim nutze dies nun um zum Angriff über zu gehen.
    Ohne Waffe war der Graf schnell in die Ecke gedrängt. Sarim war sich bewusst, wenn er nicht vorsichtig war, würde er wieder entwaffnet werden.
    Um sicher zu gehen übte er nun Druck auf den Geist des Grafen aus.
    Der Graf wusste jedoch wie er seinen Geist abschirmen konnte. Sarim verstärkte den Druck und Schweiß perlte von der Stirn des Grafen.
    Wenn der Graf nun einen Gegenangriff starten würde, würde Sarim die geistige Abwehr durchbrechen. Ihm blieb also nichts übrig als sich auf die geistige Abwehr zu konzentrieren.
    Sarim fiel es immer schwerer den Druck konstant zu halten. Er entschloss alles auf eine Karte zu setzen.
    Sarim verstärkte den Druck soweit es ging und durchbrach die Abwehr des Grafen.
    Nun musste er vorsichtig sein. Er wollte nicht in die Gedanken des Grafen schauen.
    Er wollte ihn nur außer Gefecht setzen. Langsam lies er den Grafen in einen Schlaf sinken.
    Der Graf sank schlafend zu Boden. Sarim sank erschöpft daneben.
    Dann hörte er wie jemand Beifall klatschte.
    Er drehte behutsam den Kopf und erblickte Arva.
    „Bravo. Du hast den Grafen besiegt. Du hast zwar Magie dabei eingesetzt, aber darauf muss man auch erstmal kommen.“, Arva kam auf Sarim zu.
    „Aber was genau bringt dir das? Du kannst in einem Kampf wohl kaum einfach aufhören zu kämpfen und dich darauf konzentrieren. Du kannst entweder nur kämpfen oder nur zaubern. Wenn du Zauberst, wird der nächst beste Feind daherkommen und dich einfach töten.“
    Zorn wallte in Sarim auf. Musste sie ihm den Sieg denn sofort schlecht reden?
    „Mit etwas Übung wird das schon!“, gab Sarim beleidigt zurück. „Vielleicht schaffe ich es ja zu kämpfen und zu zaubern gleichzeitig! Wenn ich es nur übe, wird das bestimmt klappen.“
    „Träum weiter… Wieso sollte es ausgerechnet dir gelingen? Du bist nicht der erste der das versucht. Es gab schon vor die welche und es wird auch nach dir welche geben. Aber gelungen ist es noch keinem.“
    „Dir wird ich es schon noch zeigen!“, dachte sich Sarim. Er würde es ihnen allen zeigen. Bald würde er nicht mehr von oben herab behandelt werden. Bald würden sie zu ihm aufsehen! Ja, genau so würde es sein!
    Arva weckte derweil den Grafen auf. Dieser schaute erst verwirrt um sich und sah dann auf Sarim.
    „Also fair war das nicht gerade. Effektiv ja, aber nicht fair!“, beschwerte sich der Graf mit gespielter Beleidigung.
    „Aber da du gewonnen hast, darfst du dir aussuchen wo du heute aushilfst! Ach, schau nicht so, war doch nur ein Scherz.“
    Sarim war erleichtert das der Graf es ihm nicht übel nahm. Er könnte nun genauso gut auf dem Weg in den Kerker sein.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  12. #27
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Falkenauge verspürte Zorn. Bisher wusste er gar nicht wirklich was Zorn war. Doch er verspürte Zorn gegenüber diesem ‚Elfen’. Er wusste nicht was, aber irgendetwas war mit ihm geschehen. Etwas das unnatürlich war. Etwas das nicht sein durfte.
    Falkenauge war nun schon seit Stunden in seinem Zelt.
    Es wurde zwar nicht gesagt, aber so wie sie ihn aufgegriffen hatten und die zwei Wachen am Zelteingang sagten eindeutig, dass er ein Gefangener war.
    Zwar wurde er nicht wie ein Gefangener behandelt, im Gegenteil, ihm wurde reichlich zu essen gebracht und man gab ihm sogar Wein zum trinken.
    Aber das änderte nichts daran, dass er sich nicht frei bewegen konnte. Es gibt nichts Schlimmeres für einen Elfen, als die Beraubung seiner Freiheit.
    Es war zum verzweifeln. Er wusste nicht was dieser Elf von ihm wollte, sie hatten gesprochen, ja, jedoch erfuhr er nichts über den Elfen, seine Motive warum er ihn gefangen nahm. Schlimmer jedoch war, dass selbst wenn er aus dem Zelt entkam, wäre er keinen Schritt weiter als vorher. Sein Zelt war fast in der Mitte des Heerlagers. Es war praktisch unmöglich unbemerkt zu fliehen. Zu all dem kam die Ungewissheit. Er wusste nicht was ihn erwarten würde.
    Er hörte wie die Wachen sich mit jemandem unterhielten. Dann wurde die Plane am Zelteingang ein Stück zur Seite geschoben, aber nur klein wenig. Herein kam Abrizah. Er sah nicht glücklich aus, nicht fröhlich wie sonst. Auf seinem Gesicht lag ein Ernst, den Falkenauge bisher noch nie an ihm gesehen hatte. OK, sie kannten sich noch nicht all zu lange, aber Falkenauge wusste, dass das Kommen des Drachen kein Grund zur Freude war. Schon allein deswegen nicht, weil es nun mal Abrizah war.

    Sarim machte gute Fortschritte bei seinem Training. Mittlerweile hatte sich der Graf auf Sarims neue Kampftechnik eingestellt und kämpfte zusammen mit den Eisernen Wölfen gegen ihn. Das erschwerte Sarim die Kämpfe um einiges, denn er musste nun auf alles Mögliche achten und konnte seine Kräfte somit nicht effektiv einsetzen. Doch damit musste er im Kampf nun mal rechnen. Er hatte seit dem keinen Sieg mehr gegen die Grafen errungen ohne selbst zu verlieren. Denn trotz dem Bemühen der Eisernen Wölfe, schaffte er es meist den Grafen auszuschalten. Jedoch konnte er danach nicht verhindern von den Eisernen Wölfen überwältigt zu werden.
    Sie waren wieder in einem Übungskampf, als ein Tumult losbrach. Es war ein Stimmengewirr zu hören und kurz darauf erklang Kampfeslärm. Das Training wurde sofort unterbrochen und alle stürzten auf den Hof hinaus. Der Posten wurde angegriffen. Feinde drangen durch die erste Mauer. Die Soldaten von Graf Mason räumten alle Anlagen und stellten sich auf der inneren Mauer und im Innenhof auf.
    Von den Zinnen aus wurde der Feind so gut es ging mit Pfeilen und Zaubern eingedeckt. Doch auch die Reihen auf den Zinnen lichteten sich.
    Dann war ein heftiger Schlag gegen das Tor zu hören. Die Pikeniere stellten sich hinter dem Tor so auf, dass Knechte und Mägde die eilig mit Armbrüsten und Dolchen bewaffnet wurden, auf die Angreifer schießen konnten sobald das Tor brach.
    Nach einer kleine Ewigkeit wie es Sarim schien, brach dann das Tor tatsächlich.
    Sarim hielt en Atem an. Ein Drache! Ein wirklich riesiger Drache brach durch das Tor.
    Die Bediensteten zögerten nicht lange und feuerten sofort auf ihn, wobei jedoch vereinzelt Pikeniere getroffen wurden. Der Drache war davon unbeeindruckt und stürmte durch das Tor. Ihm folgten viele Bewaffnete. Auf einer Standarte konnte Sarim einen schwarzen Drachen auf goldenem Grund erkennen. Und dann brach plötzlich das Chaos aus. Nun stießen auch Drachen aus der Luft auf den Außenposten herab. Sarim wurde an der Schulte gepackt und herumgerissen. Die Eisernen Wölfe zerrten ihn gegen seinen Willen wieder in den großen Turm hinein. „Wir bringen dich hier raus. Im Turm ist ein Gang der uns hier raus bringt. Graf Mason will, dass wir dich hier raus bringen. Und nun komm mit!“
    Geändert von Sarim (12. November 2006 um 17:54 Uhr)
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  13. #28
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Noch eher er wirklich begriff was Arva eben zu ihm gesagt hatte, befand er sich in einem dunklen Gang. Elron und Jean liefen mit Fackeln voraus. Adun bildete den Abschluss.
    Selbst in diesem Tunnel, der sicherlich mehrere Meter tief unter der Erde verlief, war der Lärm der Schlacht zu hören. Die Eisernen Wölfe legten ein scharfes Tempo vor und stießen Sarim vor sich her bis er von selbst das Tempo hielt. Nun sah er sich auch gehetzt im Gang um. Die Decke und die Wände waren gemauert. Der Boden war einfach nur gestampfte Erde. „Wieso helft ihr den anderen nicht? Mit euch hätten die Soldaten des Grafen viel mehr Chancen!“, Sarim fragte nicht sehr laut. Und der Stein schien dazu noch jeden Laut zu verschlucken. Merkwürdig. Wie konnte es sein, dass der Lärm von draußen hier ankam, aber jeder Laut hier drin gedämpft wurde?
    Noch ehe er weitere Gelegenheit fand darüber nachzudenken, wurde seine Frage beantwortet.
    „Weil mein Vater will, dass du hier raus kommst. Er hält viel von dir.“
    Sarim merkte nicht wie Jean und Elron stehen geblieben waren und rannte gegen Elron, worauf dieser die Fackel fallen lies und ein unwilliges Grunzen ausstieß.
    Sarim sah vor sich einen jungen Mann, den er zuvor noch nie gesehen hatte. Er war etwa im selben Alter wie er und hatte helles Haar.
    „Erik. Sohn des Grafen Mason.“, stellte sich Erik knapp vor.
    Wo kam er denn her? Sarim sah sich verwundert um und erkannte dann eine Tür, die sich wenn sie geschlossen war, bestimmt gut in das Mauerwerk einfügte, so dass man sie wohl nur schwer entdecken würde.
    „Aber warum?“, fragte Sarim nach einer kurzen Pause. „Ich weis, die Prophezeiung. Aber ich habe damit nichts zu tun! Ich mag vielleicht talentiert sein, bin aber bestimmt nicht in der Lage die Prophezeiung aufzuhalten. Daher wären es besser wenn sie helfen würden!“
    „Sie können auch nicht mehr viel ausrichten.“, Erik begann nun zu laufen, worauf Sarim und die anderen ihm sofort folgten. „Sie sind zu viele. Wir sind nur wenige hundert, sie jedoch sind tausende! Hinzu kommt, dass Drachen in ihrer Armee sind. Mein Vater hat das Banner von ihnen noch nie gesehen. Wir wissen damit also noch nicht einmal wer die Angreifer sind! Er wird versuchen den Posten solange wie möglich zu halten um uns die Flucht zu ermöglichen. Er glaubt der Angriff gilt dir!“
    Das Gespräch wurde nicht fortgeführt, da sie ihren Atem zum laufen brauchten.

    Abrizah vergewisserte sich, dass die Wachen nicht zuhörten und ging dann auf Falkenauge zu.
    „Was willst du hier?“, fragte Falkenauge und unterdrückte seinen Zorn. Das hatte ihm nun wirklich gefehlt. Er hätte vorhin nicht daran denken sollen.
    “Nun, mein Meister will wissen, ob du mit deiner Unterkunft zufrieden bist.“
    „Zufrieden? Wie sollte ich zufrieden sein wenn man mich gefangen hält? Und zu allem Überfluss muss ich nun feststellen, dass sich Ungeziefer im Zelt befindet!“
    Wenn Abrizah verstand wie Falkenauge dies meinte, so reagierte er nicht darauf.
    „Nun, ich werde es dem Meister ausrichten. Ach ja, ich empfehle dir, wenn mein Meister dich morgen sprechen will, auf sein Angebot einzugehen. Du erschwerst es uns und vor allem dir sonst unnötig.“
    Noch bevor Falkenauge fragen konnte wie das gemeint sei, war Abrizah weg. Nicht das er aus dem Zelt gegangen war. Er war einfach weg. Falkenauge spürte wie Abrizah sich mittels Magie aus dem Zelt teleportierte.
    Falkenauge vergas seinen Zorn und grenzenlose Verwirrung hielt in ihm Einzug. „Was sollte das denn?“
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  14. #29
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    Sarim rannte weiterhin den anderen hinterher, war jedoch bald an der Spitze und rannte voraus. Doch dann blieb er stehen. Vor ihm stand eine Gestalt.
    Sie war in schwarze Roben, die recht schwer wirkten gekleidet. Die Kapuze war tief ins Gesicht gezogen, so dass man das Gesicht nicht erkennen konnte.
    Sarim blickte nach hinten und sah er war den anderen ziemlich voraus. Er hatte nicht einmal bemerkt, dass er ohne Licht rannte. Er war sosehr auf das Rennen konzentriert, dass er die anderen abgehängt hatte. Das Licht der Fackel war weiter hinter ihm.
    Er drehte sich wieder zur Gestalt in der Robe.
    „Wer bist du?“, fragte er misstrauisch.
    Die Gestalt blieb stumm und deutete auf die Wand neben ihm.
    Sarim schaute hin und erst da fiel ihm auf, dass er völlig ohne Licht war, eine Person, vollkommen in Schwarz gekleidet sah…
    Er rieb sich die Augen. Er musste sich das einbilden. Die Gestalt schien zu wissen was in ihm vorging und verpasste ihm eine Ohrfeige.
    „Soviel zur Einbildung…“, dachte sich Sarim und zog seine Waffe.
    Die Gestalt jedoch schüttelte den Kopf, zumindest glaubte Sarim es sei ein Kopfschütteln, und deutete auf die Wand, direkt danach verschwand der Robenträger in der Wand.
    „OK, keine Einbildung, aber wohl ein Traum.“, murmelte Sarim, worauf er sich wieder eine Ohrfeige einhandelte.
    Er tastete nach der Wand und seine Hand glitt hindurch!
    Eine Illusion! Diese Wand war einfach eine Illusion!
    Er trat auf die Mauer zu und schritt hindurch. Hier war der Gang hell erleuchtet. Fackeln hingen an der Wand und spendeten flackerndes Licht.
    „Verdammt soll er sein! Wo ist der Bengel hin?!“, vernahm Sarim hinter sich und erblickte Arva.
    Sarim grinste in sich Hinein und trat aus der Wand.
    Arva schrie erschrocken auf.
    „Wo kommst du denn her?“, fragte Erik.
    „Aus dem Gang hier.“, antwortete Sarim und deutet hinter sich auf die Wand.
    „Weis nicht wo er hinführt, wäre aber interessant ihm zu folgen. Vor allem sicherer. Wenn ihr den Gang nicht gesehen habt, würden etwaige Verfolger auch an ihm vorüber gehen.“
    Erik blickte skeptisch auf die Wand, war jedoch schnell überzeugt.
    Er wusste zwar auch nicht wohin dieser Gang führt, er wusste ja nicht einmal von ihm, doch die Feinde würden sie darin wohl kaum aufspüren. Nach kurzem Zögern trat Erik auf die Mauer zu, schloss die Augen und ging hindurch. Sarim ging als nächstes.
    Den anderen blieb nichts anderes übrig als ihnen zu folgen.
    Sarim sah sich nach dem Robenträger um. Doch er war nirgends zu sehen.
    „Wer hat eigentlich die Fackeln entzündet? Warst du das?“, fragte Jean.
    „Nein.“, gab Sarim zu. „Bin zufällig in den Gang gestolpert und sie waren schon an.“
    Auch wenn niemand etwas Derartiges sagte, waren alle darüber beunruhigt. Irgendjemand oder Etwas, erwartete sie. Oder wusste zumindest, dass sie hier entlang gehen würden.
    Sarim ging nun wieder voraus, versuchte jedoch diesmal bei der Gruppe zu bleiben.
    Jetzt nahmen sich die, die keine Fackeln hatten, eine von der Wand.
    Denn vor ihnen sahen sie schon wieder Dunkelheit.
    Sarim meinte die Gestalt zu erkennen, war sich jedoch nicht sicher. Die anderen schienen es nicht gesehen zu haben. Daher beließ er es auch dabei. Sie mussten nichts von dem Robenträger wissen. Entweder würden sie ihn für verrückt halten und ihm nicht glauben, oder aber sie würden glauben in eine Falle geführt zu werden und umdrehen. Er wusste nicht warum, aber er hatte das Gefühl, ihn einfach nicht sagen zu dürfen, dass er hier unten jemanden gesehen hatte.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

  15. #30
    Raistlin-ak der Lodernde Avatar von Sarim
    Registriert seit
    10.04.04
    Beiträge
    9.105
    So schritt er weiterhin stumm voran. Und wieder meinte er eine Gestalt zu sehen, diesmal jedoch deutlicher. Die anderen mussten sie einfach gesehen haben!
    Doch niemand reagierte.
    Die Gestalt verschwand wieder in einer Wand. Sarim wollte ihr folgen.
    Um dies etwa unauffälliger zu gestalten, fing er an die Wand abzutasten.
    „Wer weis, vielleicht war die Wand vorhin nicht die einzige die eine Illusion war. Ich taste auf dieser Seite ab, einer von euch auf der anderen, OK?“
    Niemand hatte etwas dagegen einzuwenden, waren jedoch überrascht als Sarim recht früh den nächsten Geheimgang fand. Er hoffte die anderen würden nicht misstrauisch werden.
    „Sollen wir ihm folgen?“, fragte Erik.
    „Ich weis nicht.“, Arvas Stimme klang besorgt. „Wir wissen weder wo dieser Gang hier noch wo der andere endet.“
    Die Eisernen Wölfe stimmten Arva zu und auch Sarim kam nicht umhin darüber nachzudenken.
    „Ich denke wir sollten diesem hier folgen. Wenn wir verfolgt werden, werden sie wenn sie den ersten Geheimgang entdecken auch nach weiteren suchen, so wie Sarim.“
    Sarim war unwohl bei diesem Worten. Es kam ihm vor, als hätte Arva dies extra so gesagt.
    „Jedenfalls würden sie dann bestimmt in diesem Geheimgang weitersuchen, da sie vermuten würden wir hätten gehofft, dass sie den Gang übersehen. Zumindest der Großteil von ihnen würde bestimmt hier weiter gehen.“
    Die Eisernen Wölfe und auch Erik fanden diesen Gedankengang nachvollziehbar und stimmten Arva zu. Es waren zwar ein Paar Wenn’s drin, aber trotz allem sehr wahrscheinlich.
    Sarim fluchte in sich hinein. Sie würden wohl den anderen Weg gehen müssen.
    Arva funkelte Sarim triumphierend an.
    „Verdammt, ich war doch nicht einmal offen dafür dem anderen Gang zu folgen. Kennt sie meine Gedanken oder warum empfindet sie das nun als Triumph?“, fragte sich Sarim.
    Weiter kam Sarim nicht, denn im nächsten Moment schreckte er aus seinen Gedanken auf.
    Arva wollte dem ‚richtigen’ Gang folgen und schien gegen etwas gelaufen zu sein.
    Ihre Nase blutete aufs heftigste und sie fluchte vor sich hin.
    Damit war die Diskussion um den Weg wohl doch zu seinen Gunsten geklärt…
    Die anderen beratschlagten sich und traten einer nach dem anderen in den Geheimgang.
    Sarim ging als letzter, bevor er jedoch den Gang betrat, tastete er nach der unsichtbaren Wand. Kurz bevor er sie berühren musste hielt er inne. Dann tastete er langsam nach ihn, fand sie jedoch nicht.
    Da war eindeutig nichts. Dann schaute er, dass er schnell zu den anderen aufschloss, sagte jedoch nichts.

    Falkenauge fühlte sich nicht wohl. Dieser ‚Elf’ war wie Abrizah es angekündigt hatte am nächsten Tag zu ihm gekommen. Noch hatte er nichts gesagt, sondern musterte Falkenauge lange.
    Dann hielt Falkenauge es nicht mehr aus.
    „Was willst du von mit?!“, brach es aus ihm heraus. Er war nervös. Dieser Elf machte ihm Angst. Es grenzte fast schon an Panik und obwohl er nur gemustert wurde, fühlte sich Falkenauge in die Ecke gedrängt.
    „Nun, ich will dir ein Angebot machen.“, sagte der Elf dann nach einiger Zeit.
    „Er will mich gezielt nervös machen!“, schoss es Falkenauge durch den Kopf.
    „Ich biete dir an, Kommandant meiner Armee zu werden.“
    Falkenauge konnte sich gerade noch beherrschen und verbarg sein Erstaunen hinter einer Maske aus Kälte. Er versuchte es zumindest.
    With a crew of drunken pilots, we're the only Airship Pirates!
    We're full of hot air and we're starting to rise
    We're the terror of the skies, but a danger to ourselves


    Abney Park - Airship Pirates

Seite 2 von 3 ErsteErste 123 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •