Sarim erwachte mit einem dumpfen Schmerz im Kopf. Er fasste sich stöhnend an den Kopf und versuchte sich aufzusetzen. Dabei registrierte er, dass um ihn kein Wald war.
Er lag auf einem Bett in einem kleinen Zimmer. Er schaute sich verwirrt um.
Der Schmerz war fast vergessen. Seine Rüstung lag ordentlich in einem kleinen Regal, welches wohl für eben diesen Zweck konstruiert wurde. Seine Kleider lagen sauber, geflickt und schön gefaltet auf einem Stuhl vor dem Bett. Er wollte gerade aufstehen, als die Tür aufging und Arva hinein trat.
„Na, wieder fit?“, sie grinste entschuldigend. „Mein Schlag war wohl härter als ich dachte.“
„Wie lange bin ich schon hier? Und wo ist dieses Hier?“
„Du bist hier in einem Außenposten des Grafen Mason. Er wird deine Ausbildung übernehmen.“
„A… Ausbildung? Du hast diesen prophetischen Quatsch also ernst gemeint?“, Sarim schaute etwas verstört drein.
„Natürlich. Graf Mason wird deine Ausbildung leiten. Morgen wenn er zurück ist, wirst du auf ihn vereidigt. Dann geht die Ausbildung auch schon los. In Sachen Schwertkampf wird er persönlich dein Mentor sein. Die Magie wird dir von den Eisernen Wölfe beigebracht. Das Reiten wird der Sohn des Grafen übernehmen...“
„Verdammt noch mal, ich will aber nicht ausgebildet werden! Ich will einfach meine Ruhe haben und die Finden die den Hof angegriffen haben!“, unterbrach Sarim den Redefluss von Arva.
„Um sie zu stellen, wirst du aber all dies beherrschen. Wie willst du sie bekämpfen wenn du nicht einmal ein Schwert halten kannst?“
„Ich habe schon mit dem Schwert gekämpft! Und das auch erfolgreich.“, erwiderte Sarim trotzig.
„Das war nur Glück. Denkst du sie hätten sich so einfach besiegen lassen? Das war bloße Überraschung! Sie hätten dich niedergemacht!“, belehrte Arva Sarim.
„Moment mal. Woher weist du davon? Ich habe in eurer Gegenwart nichts davon gesagt! Wie lange beschattet ihr mich denn schon?“, fragte Sarim lauernd.
„Seit dein Meister uns auf dich aufmerksam gemacht hat.“
„Was? Der steckt dahinter?!“, Sarims Stimme bebte nur so vor Zorn. „Wieso habt ihr dann nicht verhindert, dass sie den Hof angriffen?“
„Haben wir ja versucht. Aber du hast die die wir geschickt haben ja alle getötet.“, ihre Stimme war kalt. „Es waren gute Männer die du da in deinem rasenden Zorn getötet hast!“
„Aber sie haben mein Haus beschossen! Denn wenn nicht sie, wer hätten denn sonst geschossen?“
„Die Gardisten? Hättest du genau geschaut, hättest du gesehen, das die Männer die du getötet hast keine Bögen bei sich trugen. Die Gardisten hingegen schon.“
Sarim versuchte sich zu erinnern. Und tatsächlich, einer der toten Gardisten hatte einen Bogen in der Hand. An die anderen Gardisten konnte er sich jedoch nicht erinnern.
„Aber, wieso? Wir haben ihnen doch nichts getan!“, seufzte Sarim gequält und den Tränen nahe.
„Wir wissen es auch noch nicht. Dein Meister ist schon dabei es herauszufinden.“
„Pah! Mein Meister versuchte einen geistigen Angriff auf mich auszuführen und mich auszusaugen! Als wir die Waffe des Grafen verzaubern wollten, hat er meine Magie und meine Lebenskraft angezapft!“, Sarim war außer sich vor Zorn.
„Ein Versehen. Er schilderte uns was er getan hatte. Er hat nur eine Silbe falsch betont und sich bei der Zutatenmenge vertan. Mehr nicht“, Arva blieb trotz Sarims Zorn ruhig.
„Mehr nicht? Er hat mich fast getötet!“, widersprach Sarim lautstark.
In diesem Moment wurde die Tür geöffnet.