Nikomachos II. drückt seinen Stempel auf
Nachdem Nikomachos II. bislang in seiner Regierungszeit ausschließlich damit beschäftigt war, den von seiner Mutter begonnenen Asien-Feldzug zu beenden, das Reich zu stabilisieren und sich des Bürgerkriegs seiner Rivalen und Familienmitglieder zu erwehren, sieht er nun offenbar die Zeit gekommen, um endlich eigene Akzente zu setzen.
Und das gleich richtig. Denn er bricht mit einem außenpolitischen Dogma, das bereits von seinem Ur-Urgroßvater und seinem Urgroßvater Nikomachos I. etabliert wurde: Dass die Nachbarn in Böotien und dem kretischen Lyctus Verbündete, mindestens aber Freunde Spartas sind.
Nikomachos II. hat genug davon, dass Böotien noch immer die Verbindung zwischen Peleponnesien und Makedonisch-Sparta erschwert. Er behauptet, dass das Territorium Böotiens tatsächlich von Alters her spartanischer Boden ist - auch auf die Gefahr, dass Böotien in diesem Verteidigungskrieg die Verbündeten aus Lyctus vor die Wahl zweier Bündnisse stellt.
"Verbündete? Können wir uns auch woanders holen!", lautet einer seiner in Erinnerung gebliebenen Aussprüche. Denn interessanterweise ist Iberien , nordöstlich von Sparta gelegen, mittlerweile zur Großmacht aufgestiegen und damit ein möglicher Verbündeter von Sparta.
Nur -38 Unbeliebtheit lassen sich mit etwas Diplomatie auch schnell aufholen.
Unterdessen hat Maurya die Schlachten im fernen Indien offenbar gewonnen und sich nicht nur den Großmacht-Status zurückgeholt, sondern ist sogar eine Weltmacht geworden.
Der folgende Krieg um die endgültige komplette Dominanz Griechenlands spielt sich an mehreren Fronten ab.
Böotien selbst ist relativ schnell erobert. Mehr Widerstand gibt es weiter westlich in Akarnien und Ätolien. Beide kleinen Reiche haben auch genug Geld, um sich die Unterstützung größerer Söldner-Armeen zu sichern, und ihre Gegend ist felsig und schwer zu durchqueren.
Auf Kreta sichert sich Nikomachos II. seinerseits die Dienste eines Söldnerheers, um den Nordteil des ehemaligen Verbündeten Lyctus zu erobern.
Und auch Rhodos kämpft mit Söldner-Unterstützung, und fällt sogar ins Inland von Kleinasien-Sparta ein, bis die Eindringlinge dort zurückgeworfen werden können und die Spartaner auf der Insel Rhodos einmarschieren.
Am Ende fällt aber Rhodos, und entpuppt sich als eine weitere der "Großen Städte", die ein eigenes Ereignis bei ihrem Fall triggern.
Während Nikomachos II. Mutter bei der Eroberung der makedonischen Hauptstadt Pella noch größtmögliche Gnade walten ließ, greift Nikomachos II. rücksichtslos durch und plündert Rhodos: Es winken mehr als 3000 Gold. Die Tatsache, dass dabei mehrere Einwohner getötet werden, und er selbst an Beliebtheit verliert, kümmert Nikomachos nicht.
Nach zwei Jahren Krieg sind die Gebiete der griechisch-kretischen Allianz komplett erobert.
Nikomachos gliedert sie alle in sein Reich ein.
Jetzt sind nur noch die äonischen Inseln rund um Andros und Kos nicht unter spartanischer Kontrolle. Diese stehen allerdings unter dem Schutz Ägyptens. Vor einem Krieg mit Ägypten schreckt Nikomachos II. schon deswegen zurück, weil mehr als die Hälfte der spartanischen Importe aus Ägypten stammt. Vermutlich würde ein Krieg eine Hungersnot in der Hauptstadt auslösen... Und das alles nur für ein paar kleine Inseln?