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Thema: [RL/CotW] Ein Khan, ein Tier, ein Schuss

  1. #1
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    [RL/CotW] Ein Khan, ein Tier, ein Schuss

    Waidmannsheil!

    Wie einigen kryptisch-subtilen und weniger kryptisch-subtilen Beiträgen wie diesem...

    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Jägerbrief
    ...zu entnehmen war, habe ich (vor nicht einmal ganz einer Woche) erfolgreich das Grüne Abitur bestanden. Und wie ttte ganz richtig bemerkte, wäre ein grünes Abitur ohne Story...

    Zitat Zitat von ttte Beitrag anzeigen
    eine vertane Möglichkeit!
    Weswegen sich das hiermit ändert. Über was genau ich schreiben werde, weiß ich selbst noch nicht so genau. Da die Jägerprüfung und die Vorbereitung darauf vorbei sind, könnte ich nur retrospektiv über den Weg dahin berichten. Das wäre mir aber zu fad. Da ich aller Voraussicht nach auch in näherer Zukunft die Jagd nicht aktiv praktizieren können werde, kann ich auch darüber nicht viel schreiben. Was ich mir stattdessen überlegt habe, ist, euch mit auf die digitale Jagd in "the Hunter - Call of the Wild" zu nehmen und zu versuchen, anhand des Spiels mein Jungjägerwissen mit euch zu teilen. Und sollte es mich doch - zur Fotopirsch etwa - in den Wald verschlagen, werde ich, was mir dazu einfällt, auch einfach hier zusammentragen. Zusammenfassend würde ich die Story als Ableger der WWdMK mit Schwerpunkt Jagd bezeichnen. Stellt also gern Fragen, dann such ich mir aus, worauf ich antworte. Mit jagdlichen Themen will ich mich auf jeden Fall weiter beschäftigen, allein schon, damit das mühsam über die letzten Wochen und Monate erworbene Wissen nicht direkt kümmert wie ein vom Rudel verstoßenes Rotwildkalb. Und dafür ist so eine Story ja geradezu prädestiniert

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    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  2. #2
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Ich fang einfach mal mit dem Warum und Wie an, die mich zum Jägerbriefträger gemacht haben.

    How so?
    Wer mich kennt, kann sich denken, dass ich nicht über Nacht zum passionierten Wildtiertöter geworden bin und jedes Wochenende die Jagdgesellschaft von gestandenen Waidmännern suche. Das war also nicht der Grund, warum ich mir überlegt hab, einen Jagdschein zu machen. Auf die Frage danach hab ich (im RL) diverse Antworten gegeben, je nachdem, wie motiviert ich war, Folgefragen zu beantworten. Manche ehrlicher, manche weniger. Im Kern lautet die ehrlichste Antwort vermutlich: keine Ahnung.
    Mein Vater kam irgendwann mit dem Thema an und hat gefragt, ob ich Bock hätte, den Schein mit ihm zusammen zu machen. Und mir fiel kein Grund ein, warum nicht (aus dem gleichen Grund hab ich z.B. auch ein Schwert ). Mit der Zeit sind mir dann ein paar sinnvollere Gründe eingefallen, von denen ich zwei "gelten" lassen würde: der erste ist, dass ich mich an Wildtierfotografie versuchen will (die Ergebnisse fließen dann wohl auch hier rein) und es nicht schaden kann, über Wild und Tiere und Pirschen Bescheid zu wissen. Über den zweiten werd ich an geeigneterer Stelle in Zukunft schreiben.

    So how?
    Um "den Schein zu machen" muss man in Deutschland einige Anforderungen erfüllen. Die stehen (indirekt) vor allem im Bundesjagdgesetz (BJagdG; das werde ich sicher noch ein paar Mal im Lauf der Story zitieren):

    Zitat Zitat von BJagdG
    §17 Versagung des Jagdscheins
    (1) Der Jagdschein ist zu versagen
    1. Personen, die noch nicht sechzehn Jahre alt sind;
    2. Personen, bei denen Tatsachen die Annahme rechtfertigen, daß sie die erforderliche Zuverlässigkeit oder körperliche Eignung nicht besitzen;
    3. [...]
    4. Personen, die keine ausreichende Jagdhaftpflichtversicherung (fünfhunderttausend Euro für Personenschäden und fünfzigtausend Euro für Sachschäden) nachweisen; [...].
    Das Mindestalter ist nur eine Frage der Zeit und diese in meinem Fall hinreichend fortgeschritten. "Zuverlässigkeit" und die "Eignung" stehen sinnverwandt auch im Waffengesetz (WaffG):

    Zitat Zitat von WaffG
    §4 WaffG
    (1) Eine Erlaubnis setzt voraus, dass der Antragsteller
    1. das 18. Lebensjahr vollendet hat (§2 (1)),
    2. die erforderliche Zuverlässigkeit (§5) und persönliche Eignung (§6) besitzt,
    3. die erforderliche Sachkunde nachgewiesen hat (§7),
    4. [...]
    Das ist nicht sonderlich überraschend, denn ein (gültiger) Jagdschein erlaubt den Umgang mit Waffen und Munition. In beiden Gesetzestexten wird genauer darauf eingegangen, was unter "erforderlicher Zuverlässigkeit" und "körperlicher Eignung" zu verstehen ist; an dieser Stelle breche ich es runter auf: nicht missbräuchlich oder leichtsinnig mit Waffen und Munition umgehen und beides so bedienen, dass man nicht aus Versehen jemanden damit erschießt. Für den Fall, dass das im Rahmen der Ausübung der "schadensträchtigen Angelegenheit" Jagd doch einmal passiert, ist eine ausreichende Jagdhaftpflichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Die kostet bei einer Versicherungssumme i.H.v. 20.000.000€ (500.000€ bzw. 50.000€ sind eher nicht ausreichend...) ca. 50€ im Jahr. Das ist leistbar. Auch, kein unzuverlässiger Vollhonk im Umgang mit Dingen, die Menschen töten können, zu sein, sollte leistbar sein (dass das nicht immer der Fall ist, hab ich im Lauf der Jagdausbildung gelernt ). Der 3. Punkt in Absatz §4 (1) WaffG deutet allerdings eine Sache an, die ggf. nicht (für jeden) leistbar ist: Irgendwas mit Lernen und Prüfung bestehen. Wenn man die Jagd ausüben möchte, ist sogar noch mehr als die Waffensachkunde nötig:

    Zitat Zitat von BJagdG
    §15 Allgemeines
    (1) Wer die Jagd ausübt, muß einen auf seinen Namen lautenden Jagdschein mit sich führen [...]
    [...]
    (5) Die erste Erteilung eines Jagdscheines ist davon abhängig, daß der Bewerber im Geltungsbereich dieses Gesetzes eine Jägerprüfung bestanden hat, die aus einem schriftlichen und einem mündlich-praktischen Teil und einer Schießprüfung bestehen soll; er muß in der Jägerprüfung ausreichende Kenntnisse der Tierarten, der Wildbiologie, der Wildhege, des Jagdbetriebes, der Wildschadensverhütung, des Land- und Waldbaues, des Waffenrechts, der Waffentechnik, der Führung von Jagdwaffen (einschließlich Faustfeuerwaffen), der Führung von Jagdhunden, in der Behandlung des erlegten Wildes unter besonderer Berücksichtigung der hygienisch erforderlichen Maßnahmen, in der Beurteilung der gesundheitlich unbedenklichen Beschaffenheit des Wildbrets, insbesondere auch hinsichtlich seiner Verwendung als Lebensmittel, und im Jagd-, Tierschutz- sowie Naturschutz- und Landschaftspflegerecht nachweisen; mangelhafte Leistungen in der Schießprüfung sind durch Leistungen in anderen Prüfungsteilen nicht ausgleichbar.
    Das ist ne ganze Menge und auch der Grund dafür, dass die Prüfung landläufig "Grünes Abitur" genannt wird. Ich habe mir das Wissen in den letzten Monaten privat angeeignet (#Streberforum) und zusammen mit meinem Vater im Rahmen eines Kompaktkurses von Mitte/Ende Februar bis Mitte/Ende März gefestigt. Das lief eher unspektakulär ab: im Prinzip hab ich dieses Buch...



    ...auswendig gelernt und war hinreichend oft schießen, um in der Prüfung genug zu treffen. Gleichzeitig war es zeitaufwändig und herausfordernd genug, um so gut wie meinen ganzen Jahresurlaub dafür herzugeben und in den letzten 4-5 Wochen kaum Zeit für irgendwas anderes zu haben (hat man vielleicht auch im Forum bemerkt). Das erklärt nun aber hoffentlich einige in der Vorbereitung darauf getätigte Anschaffungen wie diese hier:

    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Bundeswehr Feldhose und Feldjacke.
    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Bundeswehrsocken und Bundeswehrmütze.
    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Bundeswehr Einsatzstiefel
    (Jagdklamotten sind scheiße teuer und Soldatenklamotten sind im Prinzip ja für eine... ich sag mal... artverwandte Tätigkeit konzipiert :ffft).

    Und da die Jagdschule, wo ich den Kurs gemacht habe, in Schleswig-Holstein ist, war es auch nötig, einmal unter der Elbe durchzufahren...

    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Unter dem Meer
    ...und dann wieder aufzutauchen

    Zitat Zitat von Mongke Khan Beitrag anzeigen
    Über dem Meer



    Zusammengefasst braucht man also, um in Deutschland jagdlich tätig zu werden:
    - Volljährigkeit (bzw. für Jugendjagdscheine: Mindestalter 16)
    - Persönliche/ Körperliche Eignung
    - Erforderliche Zuverlässigkeit
    - Bestandene Jägerprüfung
    - Ausreichende Jagdhaftpflichtversicherung

    Die Zuverlässigkeit wird der Verfassungsschutz noch checken (), ansonsten bin ich wohl nur noch einen Verwaltungsakt davon entfernt, frei nach Funny van Dannen in den Wald zu fahren und dort Tiere zu töten Emoticon: run



    Der Verwaltungsakt kann allerdings eine Weile dauern und wie eingangs erwähnt werde ich die Jagd in näherer Zukunft nicht aktiv praktizieren können. Daher geht es hier in der Story nur virtuell auf die Jagd mit

    the Hunter: Call of the Wild


    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  3. #3
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Vorher will ich aber kurz die Strecke einer kleinen "Fotopirsch" legen: Gestern hab ich auf dem Weg zu einem Freund einen ausgedehnten Umweg durch den Wald gemacht und mal geschaut, was sich da so tummelt. Da ist so ein kleiner See, der als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Und da wiederum haben zwei Stockentenerpel auf einem Baumstamm gechillt:

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    Bis dieses Blesshuhn vorbeikam:

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    Korrekter wäre "Blessralle", da das kein Hühnervogel ist. Noch korrekter wäre in dem Fall "Stressralle", denn nachdem der Kollege vergeblich nach etwas was zu Fressen tauchte, hat er die beiden Erpel von ihrem Plätzchen verjagt:

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    Er hat damit dem Ruf der Blessrallen, latent aggressiv zu sein, alle Ehre gemacht. Auf dem Stamm hat es ihn aber nicht lange gehalten, stattdessen ist er anderswo tauchen gegangen:

    Bild

    Er zeigte sich auch nicht beeindruckt, als eine Kanadagans aufgekreuzt ist...

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    [...]
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    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  4. #4
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    [...]

    ...aber anscheinend auch nur Hunger hatte:

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    So ein langer Hals ist schon praktisch Emoticon: monokel

    Viel mehr war nicht los. Im Hintergrund sind ein paar Graugänse gelandet...

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    ...ein Haubentaucher balzte durchs Bild...

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    ...und ein Reiherentenerpel hat in die Kamera gewunken

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    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  5. #5
    Altes Mann Avatar von goethe
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    das ist das einzig zulässige Ziel




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  6. #6
    Spürt Luft Avatar von ttte
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    Waidmannsheil!


  7. #7
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Zitat Zitat von goethe Beitrag anzeigen
    das ist das einzig zulässige Ziel
    Stadttauben zählen nicht einmal zum Wild und sind mindestens allgemein geschützt
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  8. #8
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    Wie verbreitet sind denn diese Bakterien oder Würmer im Wildfleisch? Sollte man das immer gut durch braten?

  9. #9
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Kommt drauf an, welche du meinst Würmer (z.B. Magenwürmer) findet man häufig, aber bis auf das betroffene Organ sind die Stücke genusstauglich. Über den Fuchsbandwurm hab ich gelernt, dass man davon ausgehen sollte, dass 100% der Viecher den haben. Aber wüsste auch nicht, wo man so narrisch ist und Fuchs isst. Trichinen bei Schwarzwild (das ist ein für den Menschen tödlicher Muskelparasit) sind zwar sehr selten, aber darauf muss jedes Stück vor dem Inverkehrbringen untersucht werden.

  10. #10
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Ich mach mich derweil das erste Mal auf den Weg ins digitale Revier Emoticon: tanne

    Bei the Hunter: Call of the Wild stehen verschiedene Reviere zur Auswahl. Ich entscheide mich im Sinne der Story und in der Erwartung, dass der Name Programm ist, für Hirschfelden.

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    Das liegt im Herzen Mitteleuropas und soll Deutschland nachempfunden sein. Ideal für die Story, denn ich werde versuchen, mich auch beim digitalen Jagen an das Jagdrecht und die allgemein anerkannten Grundsätze deutscher Waidgerechtigkeit zu halten.

    Begrüßt werde ich von Conni, der "Wildhüterin" von Hirschfelden. Den Begriff "Wildhüter" kenne ich aus dem Baden-Württembergischen Jagdrecht und um den einzuordnen, hole ich etwas weiter aus.
    In §1(1) BJagdG steht, dass das Jagdrecht die
    ausschließliche Befugnis, auf einem bestimmten Gebiet wildlebende Tiere, die dem Jagdrecht unterliegen, (Wild) zu hegen, auf sie die Jagd auszuüben und sie sich anzueignen
    ist. Mit dem Recht zu Jagen ist außerdem die Pflicht zur Hegeverbunden. Es geht - zumindest in Deutschland - beim Jagen nicht bloß darum, Wild zu töten. Man muss sich auch darum kümmern. Das ist beispielsweise bei Wildseuchen und bei Futternot der Fall, aber auch, wenn Wilderer oder wildernde Hund/ Katzen dem Wild nachstellen (sog. Jagdschutz als Teil der Hege, §23 BJagdG). Damit jetzt nicht jeder Jäger Sheriff spielt, ist gesetzlich geregelt, wer Jagdschutz betreiben und durchsetzen darf. Das sind - neben Polizeibeamten, Förstern und den sog. Jagdausübungsberechtigen - die (behördlich) bestätigten Jagdaufseher - und in BaWü heißen die Wildhüter. Conni ist offenbar sowas.

    Sie ermutigt mich dazu, mich umzuschauen.

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    Die Landschaft ist sicherlich einen Blick wert, aber zuerst schaue ich mir an, was ich im Inventar habe.
    Einen gültigen Jagdschein samt Personalausweis und Waffenbesitzkarte für die Waffen, die ich mit mir führe, suche ich vergeblich. Diese Dinge muss man mit sich führen, wenn man in Deutschland jagen geht. Außerdem braucht man ein Dokument, aus dem hervorgeht, dass man sich in einem der in §1 genannten "bestimmten Gebiete" aufhält (und nicht etwa wildernderweise beim Nachbarn jagt). Mit etwas Wohlwollen kann man davon ausgehen, dass ich auf Connis Einladung in Hirschfelden unterwegs bin und diese auf dem Handy gespeichert ist.
    Was ich statt der Dokumente finde, sind drei Waffen:

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    • Eine Büchse im Kaliber .243 (Winchester) samt Munition. Diese hat einen Geschossdurchmesser von 6.17mm und eine Patronenlänge (im abgefeuerten Zustand) von 51mm. Laut Spiel ist sie auf Rot-/Damwild einsetzbar. Laut BJagdG nicht. Um hochwildtauglich zu sein (d.h., für sämtliches Schalenwild außer Rehwild), braucht sie eine Geschossenergie auf 100m von 2000J und muss einen Mindestgeschossdurchmesser von 6.5mm aufweisen. Mit dieser Büchse bspw. auf einen Rothirsch oder einen Keiler zu schießen, stellt nach §19 BJagdG ein Sachliches Verbot dar.
      Die mitgeführten Geschosse sind Teilmantelgeschosse (soft-point bullet); das ist wünschenswert.
    • Eine Flinte im Kaliber 12 (Länge steht nicht dabei) samt Munition. Die Schrotstärke ist nicht explizit angegeben, aber "Buckshot" (Rehposten; Posten sind Schrote > 4mm) weist auf eine Schrotstärke von 6.2mm oder mehr hin. Das Spiel gibt mir den Hinweis, dass ich damit auf Rehwild (und sogar Schwarzwild) schießen darf. In Deutschland ist es allerdings verboten, mit Schrot überhaupt auf Schalenwild zu schießen (sachliches Verbot). Die Jagd ist nur auf Niederwild außer Rehwild (d.h. Füchse, Fasane,...) zugelassen - und da sind Posten zwar nicht sachlich verboten, verstoßen aber gegen die allgemein anerkannten Grundsätze Deutscher Waidgerechtigkeit. Weil die Dinger sind groß und das beschossene Wild ist eher nicht so groß.
    • Einen Revolver im Kaliber .357 Magnum. Mit Kurzwaffen (Pistole und Revolver) ist die Jagd an und für sich verboten, jeder Jäger darf aber max. 2 Kurzwaffen besitzen und im Revier führen, um z.B. die Fallen- und Baujagd zu betreiben. Außerdem dürfen damit Fangschüsse (auf verunfalltes oder bereits angeschossenes Wild) angetragen werden, wenn ein Einsatz der Büchse oder Flinte nicht sicher wäre. Um Fangschüsse auf Schalenwild anzutragen, ist eine Mündungsenergie von min. 200 Joule vorgeschrieben. Das hat die .357 Mag auf jeden Fall.


    Fazit: eine Büchse, die gut für Rehwild zu gebrauchen ist, eine komplett unbrauchbare Flinte und ein etwas überdimensionierter Revolver

    E: Hier noch ein Bild, das den Unterschied zwischen Schrot für Niederwild ("Birdshot") und "Buckshot" zeigt und möglicherweise deutlich macht, warum man mit Posten nicht auf Vögel schießen sollte



    Außerdem habe ich ein Fernglas und ein paar Lockinstrumente im Gepäck. Dazu aber ein andermal mehr. Jetzt gilt es, das erste Stück Wild zu erledigen - und wie das Spiel es praktischerweise will, steht da ein Stück Rehwild am Fuß des Spawn-Hügels, ca. 60-80m entfernt:

    Bild

    Bild

    [...]
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    Geändert von Mongke Khan (31. März 2024 um 19:33 Uhr)
    Zitat Zitat von Ghaldak Beitrag anzeigen
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  11. #11
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    [...]

    Bevor ich das Stück erlegen kann, sind einige Dinge zu beachten:
    • Man muss das Stück ansprechen. Darunter versteht ein Jäger, sich einen Überblick zu verschaffen, was man da genau vor der Büchse oder Flinte hat, sprich: Art, Geschlecht, Alter, Zustand. Im Bild sehen wir ein weibliches Stück Rehwild (denn ein Bock hätte zu der vom Spiel implizierten Jahreszeit (Spätsommer/ Herbst) ein Geweih).
    • Dann muss man wissen, ob man das Stück schießen darf. Das heißt, es muss eine Jagdzeit haben. Die ist nicht bundeseinheitlich geregelt; in Baden-Württemberg haben weibliche Stücke Rehwild eine Jagdzeit von 01.09. bis 31.01. IRL wäre die Ricke als zu schonen. Schlimmer noch: in §22 (4) BJagdG heißt es:
      (4) In den Setz- und Brutzeiten dürfen bis zum Selbständigwerden der Jungtiere die für die Aufzucht notwendigen Elterntiere, auch die von Wild ohne Schonzeit, nicht bejagt werden.
      Ricken sind für die Aufzucht von Kitzen notwendige Elterntiere. Wenn Spätsommer wäre, hätte diese Ricke mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein Kitz (das sie vielleicht irgendwo abgelegt hat). Sie in diesem Fall zu erlegen, stellt dann nach §38 BJagdG sogar eine Straftat dar
    • Man muss natürlich darauf achten, dass man Munition verwendet, die kein sachliches Verbot darstellt (das hab ich im vorigen Post geprüft).
    • Beim Ansprechen ist auf bedenkliche Merkmale zu achten (sog. Lebendbeschau), also ob das Stück sich untypisch verhält oder sogar sichtbare Verletzungen aufweist. Falls ja, darf das Wildbret nicht in den Verkehr gebracht werden.
    • Vor der Schussabgabe ist außerdem zu prüfen, ob das Vorder- und Hintergelände frei sind (also das Gelände bis zum Ziel und vom Ziel zum Kugelfang) und natürlicher Kugelfang gegeben ist. Als natürlicher Kugelfang zählt nur natürlich gewachsener (Erd-)Boden, um Querschläger nach Möglichkeit zu unterbinden. Immerhin kann so ein Büchsengeschoss bis zu 5000m weit fliegen.
    • Apropos 5000m: man muss auch auf die Distanz achten. Jagdwaffen werden üblicherweise auf 100m ("Fleck") eingeschossen. Ist das Ziel näher, muss man tiefer zielen, ist es weiter weg, muss man entsprechend höher zielen. Die Fläche für einen sauberen Blattschuss, bei dem Herz und/oder Lunge zerstört werden und das Stück schnellstmöglich verendet, ist lediglich ~10cm groß (wie ein Bierdeckel). Sie liegt in Verlängerung der Vorderläufe, etwa in der Körpermitte
    • Und dann muss das Stück auch noch so stehen, dass man diese Fläche gut trifft. Das heißt, es darf einem nicht den Rücken zukehren, nicht zu spitz stehen und das Haupt muss erhoben sein. Es darf auch nicht (ab-)springen - in dem Fall wäre die Gefahr, dass man es versehentlich am Kopf o.ä. trifft, zu groß.


    Das ist eine ganze Menge, die man in einem recht kurzen Zeitraum berücksichtigen muss. Im Spiel ist es zwar nicht so tragisch, wenn man etwas davon vergisst, aber ich gehe die Checkliste trotzdem gedanklich durch (die ideale Trefferzone hab ich mit rot markiert)...

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    ...habe das Ziel angesprochen und erkannt, Vorder- und Hintergelände sind frei, natürlicher Kugelfang ist dank der erhöhten Position gegeben, ich ziele ein klein wenig tiefer (in der Annahme, dass die Büchse auf Fleck eingeschossen ist) und schieße. Das Stück liegt...

    Bild

    ...und ein vom Schuss aufgeschreckter Rothirsch sprengt vorbei. Den hatte ich vorher gar nicht bemerkt. Ein Schuss verbietet sich allerdings von selbst, denn zum einen ist das Kaliber dafür nicht geeignet und zum anderen ist er flüchtig - bei einem Schuss hätte ich das Stück bestenfalls verfehlt und schlimmstenfalls verkrüppelt

    IRL würde man jetzt eine Weile warten, bevor man zum Stück geht, um sicher zu sein, dass es auch wirklich erlegt wurde. Im Spiel kann ich direkt hingehen und die "Trophäe" bestätigen:

    Bild

    Das triggert mich mehr als nur ein bisschen, denn bloße "Trophäenjagd" ist so mit der unnötigste Grund, auf Jagd zu gehen. Die "Produktion" von Wildfleisch ist ein valider Grund, genauso Hege/ Jagdschutz - aber nicht, um sich ein Geweih an die Wand zu hängen. Vor allem nicht, wenn das erlegte Tier überhaupt kein Geweih hat.

    IRL käme jetzt der aufwendigste Teil, denn es müssen...
    • ...das Stück aufgebrochen und "versorgt" werden, damit die Wildbretqualität nicht leidet
    • ...die inneren Organe auf bedenkliche Merkmale untersucht werden, also, ob sie in Form, Farbe oder Konsistenz vom Normalfall abweichen (sog. Totbeschau)
    • ...das Stück aus dem Revier geschafft und hygienisch korrekt (im Fall von Rehwild bei 7° C) aufbewahrt werden.


    Bei einem Rothirsch, der bis zu 200kg auf die Waage bringt, kann man sich vorstellen, dass das keine leichte Sache ist (Emoticon: badumtss). Mit den 14.00kg, die dieses Tier wiegt, kann man das aber auch alleine gut stemmen:

    Bild

    Was die "Klasse" im Spiel bedeutet, weiß ich nicht. IRL wird Wild in unterschiedliche Klassen aufgeteilt, was z.B. bei Abschussplänen eine Rolle spielt. Der "Harvest Check" unten links verrät, dass die korrekte Munition verwendet wurde, das Tier schnell starb, die nicht vorhandene Trophäe nicht beschädigt wurde und ein lebenswichtiges Organ verletzt/ zerstört wurde. Laut Spiel zählen dazu Hirn, Herz, Lunge, Leber und Wirbelsäule. Bei der Jagd auf Schalenwild sind nur Herz und Lunge relevant.

    Man kann sich auch anschauen, wo man das Stück getroffen hat:

    Bild

    Ziemlich genau da, wo es sein soll
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    Geändert von Mongke Khan (31. März 2024 um 19:35 Uhr)
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  12. #12
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Conni beglückwünscht mich zum Abschuss und weist mich an, einen "Lookout point" aufzusuchen. Dabei hatte ich in der Nähe eines Campingplatzes gerade ein weiteres Stück Rehwild gehört - was allerdings auf Gegenseitigkeit beruhte

    Bild

    Praktischerweise ist der Aussichtspunkt gleich nebenan:

    Bild

    Bild

    Den Aussichtspunkt nehme ich zum Anlass, einen Blick auf die Karte zu werfen. Ich stelle fest: Hirschfelden ist wirklich groß.

    Bild

    Laut Spiel sind das etwa 63km². Das entspricht 6300ha. In Deutschland sind - mit bundeslandabhängigen Abweichungen - Reviergrößen von 75ha für Einzeljagdreviere bzw. 150ha für gemeinschaftliche Jagdreviere vorgeschrieben. Die Höchstpachtfläche beträgt 1000ha. Von den bayrischen Jagdrevieren sind (Stand 2022) nur 6% aller Reviere größer als 1000ha (https://www.agrarbericht.bayern.de/w...gdreviere.html) Hirschfelden ist also wirklich, wirklich groß - aber wenn man dort regelmäßig Rotwild bejagen können soll, muss es auch groß sein. Rotwild hat nämlich so große Streifgebiete, dass sich in der Praxis üblicherweise mehrere Reviere zu sog. Hegegemeinschaften zusammenschließen, um es effektiv bejagen zu können. Es gibt also noch eine ganze Menge, zu entdecken
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  13. #13
    Held der Arbeiterklasse Avatar von Simato
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    Ich möchte einmal festhalten, dass die Elbe nicht zum Meer gehört!
    Zitat Zitat von Bassewitz Beitrag anzeigen
    Von Simato lernen heißt Siegen lernen!

  14. #14
    Wolf im Krokodilpelz Avatar von Mongke Khan
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    Unter der Elbe ist aber auch unter dem Meer
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  15. #15
    Kaktuskiller Avatar von Xenoom
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    Einigen wir uns darauf, dass Monke unterirdisch war.

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